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Tag 1: Anreise und Ankunft auf dem Bromerhof
Wir haben verschlafen und starten mit einer Stunde Verspätung in die Kur. Ich bin hundemüde, da ich wieder zu lange auf war um letzte Vorbereitungen zu treffen. Aber keine Sorge: Mein Mann fährt. Da ich unterwegs immernoch Mails beantworten muss und wir alle 20 Minuten halten, damit Claire aufs Klo kann, komme ich nicht dazu mich hinzulegen.
Marie brabbelt erst fröhlich (sie genießt wohl die Aussicht im neuen Reboarder) und schläft dann ein.
Übersicht: Mutter-Kind-Kur Beiträge
- Die passende Mutter-Kind Kur Klinik finden | Teil 1
- Wie bereite ich meinen Mutter-Kind-Kuraufenthalt vor? | Teil 2
- Kurtagebuch: Aufenthalt in der Celenus Fachklinik Bromerhof | Teil 3
Willkommen Daheim!
Nach dem gefühlt hundertsten Stop ziehen wir Claire eine Windel an und es geht weiter. Ich schließe für 10 Minuten die Augen um endlich „Schlaf nachzuholen“, da wacht Marie auf und beginnt zu weinen. Da es ohnehin bereits 13 Uhr ist, suchen wir den nächsten Rasthof auf wickeln, essen und fahren weiter. Marie beginnt erneut zu weinen, wir halten und sehen die Misere: Sie hat sich erbrochen. Sie ist komplett dreckig, der Kindersitz auch.
Wir reinigen alles (so weit es geht) und setzen die Fahrt fort. Nach sieben Stunden mit zwei Kindern im Auto kommen wir an. Total K.O. Ich frage mich, wie ich die Rückfahrt (allein) mit dem Auto schaffen soll. Uff.
Marie hat gekotzt. Das Auto stinkt. Der Sitz auch. Ich habe mich zwischen zwei Reboarder gequetscht. 2 Stunden to Go#rabenmuttionkur
— Die Rabenmutti (@DieRabenmutti) 8. Januar 2019
Wir werden freundlich von der Rezeptionistin empfangen und kurz eingewiesen. Der erste Eindruck: Es ist sauber, ordentlich und freundlich hier. Ich liebe den Dialekt! Dies war einer der Gründe, warum ich hier her wollte: Ich fühlte mich sofort ein wenig heimisch, da sie so sprechen wie ich!! (zumindest, wenn ich nicht dazu „gezwungen“ werde Hochdeutsch zu schwätzen hihi). Das Zimmer ist weiträumig und schlicht. Später merke ich allerdings, dass die Polstermöbel dreckig sind (sieht nach Milchflecken aus). Ich mag das nicht und entscheide mich nur auf der Ledercouch Platz zu nehmen.
Dein Kind isst Schnee??!!
Im Foyer treffe ich andere Eltern und mache mich direkt unbeliebt: Claire ist fasziniert vom Schnee und isst ihn. Ich ernte entsetzte Blicke. Ein Kind möchte auch Schnee essen, die Mutter (oder Oma?) verbietet es. Das Kind sagt: „Aber das andere Kind darf das auch essen!“ Die Frau reagiert mit einem: „Ja, das ist auch…. Du darfst es nicht, das macht alles nass und dreckig.“ Sie schaut mich kurz vorwurfsvoll an und das Thema ist erledigt.
Eine andere Mama sagt, dass sie als Kind auch Schnee gegessen habe und ich fühle mich nicht mehr so schlecht. „Klar! Nur den gelben nicht!“, antworte ich und muss grinsen. Wir müssen beide lachen. Anschließend machen wir den Platz sauber und gehen essen.
Essen fassen!
Das Abendessen ist in Ordnung – es gibt Spätzle mit Hackfleischbällchen und auch Brot mit Wurst/Käse und eine Auswahl an frischen Salaten. Es schmeckt nicht so gut wie in einem Sterne-Restaurant (sowas erwartet man ja auch nicht), aber auch nicht wirklich schlecht oder so. Klinikessen eben 🙂
Im Zimmer angekommen räume ich einen Teil der Klamotten ein und nehme ein heißes Bad mit den Mädchen (jaahaaa eine Badewanne JEAY). Dann lassen wir uns alle erschöpft ins Bett fallen.
Tagesplan: Nichts
Ohwei… Liebe Rabenmutti, ich lese gerade deinen Bericht. Am Dienstag(07.01.) machen wir uns auf den Weg zu meiner Reha (Orthopädisch) und ich habe meine Sohn (im Februar 3) als Begleitkind (mit Vollzeitbetreuung) dabei. Ich mache mir schon länger Gedanken, obwohl ich sonst immer sehr aufgeschlossen war. Ich habe die gleichen Bedenken was die Betreuung angeht, die du sogar erlebt hast. Mein Mann begleitet uns 2 Nächte, dann muss er wieder los. Da ich auch beziehungsorientierter als „erzieherisch“ handle , habe ich jetzt schon das Gefühl das ich nicht ernstgenommen werde. (Die Damen an Telefon waren leider nicht sehr motivierend- eher… Read more »
Des isch echt heftig, wa du uns dahanne uffgschriebe hasch. Hann i leider scho von viele Leit ghört das dia Klinik nix als a Scheißhaufa isch. Wo kommsch du denn her wenns dei Heimat isch? A ganz liabes Grüßle ausm Allgäu
HI Benny,
ich komme aus der Nähe von Schwäbisch Hall 🙂
Ich freue mich SEHR zu lesen, dass es Mütter gibt, die verstanden haben, worauf es ankommt!
Bin durch Zufall hier her geraten, auf der Suche nach typischen Tagesplänen, vor meiner ersten Reha in einer anderen Celenus-Klinik. (ohne Kind, da meine schon erwachsen sind)
Ich leide bis heute unter den Folgen meiner frühkindlichen Bindungsstörung, da meine Eltern dein Wissen leider nicht hatten.
Ich wünschte, es gäbe mehr Eltern von deiner Sorte. Dann hätten wir bestimmt eine bessere Welt.
Danke und alles Gute,
Kai
Von Müttern wie mir, gibt es immer mehr 🙂 Die bindungsorientierte/beziehungsorientierte Erziehung wird immer bekannter. Ich hoffe auch sehr, dass dadurch gesunde Menschen mit einem starken Selbstbewusstsein, großer Empathiefähigkeit und Güte heranwachsen, damit die Welt irgendwann ein schöner Ort wird 🙂
Man man man, bis zu diesem Block war ich ja voll für die MuKi Kur.
Jetzt habe ich meine Zweifel!
Ich habe zwei Jungs 3 und 6 , Rabauken die doch sensibel sind.
Ich lasse mich grade scheiden, also fahren nur die Kinder und ich.
Aber das was du berichtet hast ist ja eine echte Katastrophe!
Ich hab schon die Kostenzusage und suche nun eine geeignete Klinik.
Jetzt habe ich richtig Angst!