Tag 13: Abschied nehmen
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Um 5 Uhr morgens klingelt der Wecker. Er weckt mich aber nicht. Ich bin schon wach. Die ganze Nacht war ich wieder und wieder wach, wurde von Alpträumen geplagt. Mir ging es nicht gerade gut… Wir haben uns angezogen, die Mädels schlafend ins Auto gesetzt und sind zum Bahnhof gefahren. Ich bin unglaublich traurig. Michael steigt aus in die Eiseskälte. Wir geben uns einige Abschiedsküsse, er küsst die Mädchen sanft auf die Stirn und dann geht er. Mein geliebter Mann. Seit wir zusammen sind, waren wir nie länger als 3 Nächte getrennt. Ich vermisse ihn schon jetzt so sehr und frage mich, ob ich das alles alleine schaffen kann…
Essen, schwimmen, Motivation!
Zurück in der Klinik trage ich die Mädchen wieder ins Bett. Claire schläft weiter, Marie leider nicht. Also bleibe ich mit ihr wach und warte bis 9 Uhr, um Claire zu wecken. Heute gibt es einen großen Brunch im Speiseraum – es gibt also von 7 bis 13 Uhr durchgängig Essen. Wir frühstücken gegen 10 und haben erstmal keinen Hunger. Durch Maries Mittagsschlaf verpassen wir dann die warmen Speisen – tja nun. Ist ja noch Schokolade da, falls es bis zum Abendessen nicht reicht.
Zwischendurch besuche ich mein „Postfach“ und entdecke den neuen Kursplan – und werde überrascht. Tatsächlich sind die Massagen in die Mittagsschlafenszeit gelegt worden. Jeay! Manch Anwendungen finden in den Randzeiten statt. Das heißt, ich könnte es schaffen, wenn ich Marie entsprechend später hinlege und mir dann ein Walkie Talkie-Babyphon ausleihe. Die Anwendungen am Nachmittag kann ich natürlich vergessen, aber was soll´s. Ich plane die kommenden Tage, wie ich am besten aufstehe und Marie zum Mittagsschlaf bette, um möglichst viele Anwendungen mitmachen zu können. Ich bin motiviert und erfreut, dass die letzte Woche doch halbwegs klappen könnte.
Mein Mann ist jetzt 6 Stunden weg und ich möchte einfach nur hinter her fahren… Es ist so unglaublich anstrengend hier ohne ihn. Claire ist total Frustriert und flippt ständig aus… Wie schaffen die anderen das nur ey… Das begleiten macht mich müde… #RabenmuttionKur
— Die Rabenmutti (@DieRabenmutti) 20. Januar 2019
Mein Mann ist mittlerweile wohlbehalten zu Hause angekommen – mir fällt ein Stein vom Herzen. Ich entscheide mich, mit den Mädchen das Schwimmbad unsicher zu machen. Sie haben beide richtig viel Spaß! Marie und Claire sind große Wasserratten. Das Schwimmbad erscheint mir allerdings kälter als beim ersten Mal. Dennoch lässt es sich gut für knapp 2 Stunden aushalten, ehe wir uns duschen und anziehen. Es wird Zeit zum Abendessen!
Müde bin ich, geh zur Ruh
Im Anschluss lasse ich die Mädchen wieder bis 20 Uhr spielen und gehe dann auf´s Zimmer. Marie schläft recht schnell ein – Schwimmbad sei Dank. Claire ist wie immer top fit und geht zusammen mit mir ins Bett. Durch den frühen Start in den Tag bin ich hundemüde. Wir telefonieren mit meinem Mann und kuscheln zu dritt im Bett. Der erste Tag ohne meinen Mann ist vorbei. Es hat erstaunlich gut geklappt, nachdem wir am Tiefpunkt waren. Ich bin wieder motiviert: Jetzt kann es ja nur besser werden, oder?
Ohwei… Liebe Rabenmutti, ich lese gerade deinen Bericht. Am Dienstag(07.01.) machen wir uns auf den Weg zu meiner Reha (Orthopädisch) und ich habe meine Sohn (im Februar 3) als Begleitkind (mit Vollzeitbetreuung) dabei. Ich mache mir schon länger Gedanken, obwohl ich sonst immer sehr aufgeschlossen war. Ich habe die gleichen Bedenken was die Betreuung angeht, die du sogar erlebt hast. Mein Mann begleitet uns 2 Nächte, dann muss er wieder los. Da ich auch beziehungsorientierter als „erzieherisch“ handle , habe ich jetzt schon das Gefühl das ich nicht ernstgenommen werde. (Die Damen an Telefon waren leider nicht sehr motivierend- eher… Read more »
Des isch echt heftig, wa du uns dahanne uffgschriebe hasch. Hann i leider scho von viele Leit ghört das dia Klinik nix als a Scheißhaufa isch. Wo kommsch du denn her wenns dei Heimat isch? A ganz liabes Grüßle ausm Allgäu
HI Benny,
ich komme aus der Nähe von Schwäbisch Hall 🙂
Ich freue mich SEHR zu lesen, dass es Mütter gibt, die verstanden haben, worauf es ankommt!
Bin durch Zufall hier her geraten, auf der Suche nach typischen Tagesplänen, vor meiner ersten Reha in einer anderen Celenus-Klinik. (ohne Kind, da meine schon erwachsen sind)
Ich leide bis heute unter den Folgen meiner frühkindlichen Bindungsstörung, da meine Eltern dein Wissen leider nicht hatten.
Ich wünschte, es gäbe mehr Eltern von deiner Sorte. Dann hätten wir bestimmt eine bessere Welt.
Danke und alles Gute,
Kai
Von Müttern wie mir, gibt es immer mehr 🙂 Die bindungsorientierte/beziehungsorientierte Erziehung wird immer bekannter. Ich hoffe auch sehr, dass dadurch gesunde Menschen mit einem starken Selbstbewusstsein, großer Empathiefähigkeit und Güte heranwachsen, damit die Welt irgendwann ein schöner Ort wird 🙂
Man man man, bis zu diesem Block war ich ja voll für die MuKi Kur.
Jetzt habe ich meine Zweifel!
Ich habe zwei Jungs 3 und 6 , Rabauken die doch sensibel sind.
Ich lasse mich grade scheiden, also fahren nur die Kinder und ich.
Aber das was du berichtet hast ist ja eine echte Katastrophe!
Ich hab schon die Kostenzusage und suche nun eine geeignete Klinik.
Jetzt habe ich richtig Angst!