Richtig anschnallen im Winter? Was will diese irre Reboarder-Mutter jetzt schon wieder von uns? Was sollte am Anschnallen anders sein, als im Sommer auch? So Einiges – das betrifft alle Kinder!

Kinder niemals mit dicker Jacke anschnallen

Ganz gleich, ob ihr euer Kind nun vorwärts oder rückwärts fahren lasst, wie alt euer Kind ist oder ob ihr wenig/viel Geld habt: Im Winter gilt es für alle Eltern zu beachten, dass Kinder nicht mit dicker Winterjacke angeschnallt werden dürfen! Das kann schnell lebensbedrohlich werden. (Natürlich könnt ihr die Jacke als Decke obendrauf legen)

Kleine Anekdote: Die Hartgesottenen unter euch werden jetzt sagen: „Kein Thema, ich ziehe meinem Kind ohnehin keine Jacke im Auto an!„, was auch ok ist (sofern es sich nicht um Babys oder Kleinkinder handelt). Ich gehöre allerdings zu der  Sorte „Eiszapfen“, wenn ich ohne Jacke, Handschuhe und Mütze ins Auto steige, sind meine Finger steifgefroren und mein Körper durch die Kälte total verkrampft. Unpraktisch, wenn man ein  Auto fahren möchte. Mache ich das ein paar Tage nacheinander ist mein Immunsystem derart geschwächt, dass ich krank werde – Ja, dafür müssen Bakterien/Viren vorliegen, aber die Jungs haben es dann einfach leichter, an mich heranzukommen 😉

Zurück zu den Kindern: Auch hier mache ich mir Sorgen, dass sie ähnlich frieren wie ich und möchte einfach, dass sie es schon beim Einsteigen mollig warm haben – aber was tun, wenn man keine Jacke tragen darf? – Ach so: Warum eigentlich nicht?

Richtig anschnallen im Winter

Quelle: Auszug aus dem Reboard Kindersitze e.V. Winterjackenflyer

Warum eine Winterjacke so gefährlich ist

Wenn wir unsere Kinder mit dicker Jacke ins Auto setzen und ganz normal anschnallen, übersehen wir, dass der Gurt gar nicht am Kind, sondern auf einer Art Luftpolster aufliegt. Durch die dicke Kleidung entsteht ein kleiner, aber dennoch gefährlicher Abstand zwischen sicherem Gurt und hilflosem Kind. Im Falle eines Unfalles ist es nun so, dass das Kind gar nicht in die Gurte direkt gedrückt wird, sondern diesen kleinen Abstand zunächst überwinden muss. Dadurch wirken dann höhere Kräfte auf das Kind ein – es kommt zu unnötigen Verletzungen im Hals- oder auch Bauchbereich. Im schlimmsten Fall rutscht das Kind aus dem Gurt heraus, oder der Gurt macht sich selbstständig und verrutscht, sodass auch Kopf oder Wirbelsäule betroffen werden können.

Richtig anschnallen im Winter

„Völlig übertrieben“, denkt ihr vielleicht. Probiert es doch einfach selbst aus: Setzt euren Schatz doch einfach mal MIT Jacke ins das Auto und schnallt es an. Dann öffnet ihr die Gurte, zieht die Jacke aus und setzt euer Kind nochmals in den Sitz. Die Gurte nicht festziehen, sondern einfach zumachen. Seht ihr WIE VIEL Platz plötzlich zwischen Kind und Gurt entstanden ist?

Sehr schön, kann man dies auch in dem Videobeitrag der Reboard-Kindersitze e.V. verfolgen:

 

So reist euer Kind sicher und warm

Es gibt mehrere Möglichkeiten, eurem Kind dennoch das morgendliche Zittern zu ersparen, damit schlagt ihr zwei Fliegen mit einer Klappen, denn so, müsst auch ihr nicht mehr um das Wohl euer Kinder zittern 😉

  • Dünne Fleecejacken: Fleece hält relativ warm und ist dünn genug, um eine Gefahr auszuschließen.
  • Eine Decke im Auto verwahren und einfach das Kind zudecken, bis die Heizung angesprungen ist.
  • Ein Poncho sieht nicht nur schick aus, sondern hält rundum warm und behindert zudem die Gurte nicht.
  • Die Winterjacke einfach umgekehrt über die Arme stülpen, reicht auch schon aus.
  • Einschlagdecken, die es ermöglichen, dass die Gurte am Körper verlaufen, sind auch denkbar.
  • Wollwalk Anzüge sind auch erlaubt.
  • Der Selfmade-Poncho für den kleinen Geldbeutel: Einfach ein Loch in eine Decke schneiden und über das Kind stülpen.

Übrigens sollte man den Kids mit gutem Beispiel vorangehen und ebenfalls keine dicken Winterjacken tragen -an diesem Punkt muss ich wohl noch arbeiten, denn ohne meinen Mantel bekommt man micht nicht ins kalte Auto 😉

Weitere Informationen:

Kindersitz-Forum

Reboard Kindersitze e.V. – Winterjackenflyer (Downloadlink PDF)

PS: Danke an die mitwirkenden Eltern, für ihre Tipps 😉

 

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