Ursula Poznanski war viele Jahre als Journalistin für medizinische Zeitschriften tätig. Zuvor studierte sie zehn Jahre lang unterschiedliche Richtungen, die sie ohne Abschluss beendete. Nach der Geburt ihres Sohnes begann sie, Kinder- und Jugendbücher zu schreiben. Ihr Debüt im Bereich Jugendbuch „Erebos“ erhielt zahlreiche Auszeichnungen und bescherte ihr internationale Aufmerksamkeit. Inzwischen ist sie eine der erfolgreichsten Autorinnen Deutschlands. Veröffentlicht wurden von ihr bisher unter anderem folgende Werke: „Stimmen“, „Layers“ und „Saeculum“.

Arno Strobel studierte Informationstechnologie und arbeitete bis zum Jahr 2014 in einer großen deutschen Bank in Luxemburg. Im Alter von vierzig Jahren begann er mit dem Schreiben von Kurzgeschichten. Diese veröffentlichte er in Internetforen, bevor er sich an einen Roman wagte. Nach sehr gründlicher Recherche schickte er Leseproben an 20 Verlage, die ihm aber alle absagten. Daraufhin gründete er gemeinsam mit zwei Freunden selbst einen Verlag. Sie brachten das Buch „Magus – Die Bruderschaft“ nun selbst heraus. Die Auflage mit 1000 Exemplaren war schnell ausverkauft, sodass schnell eine zweite Auflage drucken lassen musste. Der Dtv entdeckte das Buch in einer der größten deutschen Buchhandlungsketten und kurze Zeit später bekam er die Lizenz. Seither veröffentlichte er unter anderem „Der Sarg“, „Fremd“ und „Der Trakt“.

Klappentext:

„Eine Serie von grauenvollen Morden gibt den Hamburger Kriminalkommissaren Nina Salomon und Daniel Buchholz Rätsel auf: Einem Patienten wird während einer OP ins Herz gestochen, ein Mann totgeschlagen, ein anderer niedergemetzelt…Die Täter sind schnell gefasst. Nur ihre Motive sind völlig unbegreiflich, denn keiner von ihnen hat sein Opfer gekannt. Das einzige, was sie verbindet: Die unermessliche Wut auf das Opfer. Und dass sie nicht wussten, was über sie kam. Kann es sein, dass sie manipuliert wurden? Aber von wem und vor allem: wie?Was Salomon und Buchholz schließlich aufdecken, wirft ein ganz neues Licht auf die Dinge, die unser Leben so bequem machen…“

Wichtige Informationen zum Buch:

Invisible

Autoren: Ursula Poznanski, Arno Strobel
Erscheinungsdatum: 27. März 2018
ISBN: 978-3805200158
Verlag: Wunderlich

Cover:
Mir ist das Cover aufgrund der farblichen Gestaltung wieder einmal gleich ins Auge gefallen. Erst auf den zweiten Blick erkennt man den hohen Kirchturm, der schemenhaft zu sehen ist. Im Mittelpunkt steht ein Brückenpfeiler, der gleichzeitig eindeutig den Bezug zum Inhalt aufweist. Das Cover gibt ordentlich Anlass zum Interpretieren, was ich sehr mag.

Inhalt:
Nach den beiden Werken „Fremd“ und „Anonym“ haben Arno Strobel und Ursula Poznanski erneut ein gemeinsames Buch erschaffen. Die beiden vorherigen Bücher hatten wir sehr gut gefallen und da die beiden Autoren im Genre Thriller zu meinem absoluten Lieblingen gehören, war ich sofort Feuer und Flamme, als ich gesehen habe, dass „Invisible“ erscheint. Der Klappentext hat mich auch auf Anhieb neugierig gemacht. Die Thematik, die „Invisible“ behandelt, ist wirklich erschreckend authentisch. Ich finde es ist keineswegs übertrieben, wenn man davon redet, dass wir bald alle wie gläserne Bürger eines Landes sind. Egal, was wir tun, entweder gibt es Kameras, die uns dabei filmen oder aber wir hinterlassen kleine Bröckchen an Spuren, denen man sich so im Alltag überhaupt nicht mehr bewusst ist. Viele denken kaum noch darüber nach, wo sie ihre Daten eingeben, an welcher Stelle sie sich wo im Internet anmelden. Was mit den ganzen Daten passiert? Na ja größtenteils nix dramatisches, sie werden oftmals für die Werbung eingesetzt sprich weiterverkauft. Das ist etwas, was ich zwar grunsätzlich nicht mag, ich schaue auch sehr, an welcher Stelle ich mich anmelde. Aber das beste Beispiel sind doch Portale wie Facebook, eine absolute Datenschleuder, oder? Gefährlich wird es meiner Meinung nach dann, wenn Menschen Daten anderer begingen zu manipulieren, zum Nachteil der Besitzer. Genau solch einen Fall erleben wir in „Invisible“. Gleichzeitig werden dadurch unglaubliche Gefühle geschürt, die zu einer explosiven Mischung führen. Mir gefällt es immer wieder, dass die Protagonisten und Ermittler hier keineswegs wie Maschinen agieren, sondern auch selbst Makel haben. Sie machen Fehler, sowohl im privaten Bereich als auch bei der Arbeit, was sie authentisch wirken lässt. Ich mag Buchholz und Salomon unheimlich gerne.

Aufbau, Struktur & Stil:
Die Handlung in „Invisible“ wird aus Sicht beider Protagonisten, in diesem Falle also von Nina und Daniel, in der Ich-Perspektive, erzählt. Mir hat es wunderbar gefallen, denn so konnte ich mich hervorragen in beide Charaktere, ihre Gefühle und Gedanken hineinversetzen. Ich muss definitiv sagen, dass mich der Erzählstil der Autoren absolut überzeugt hat. Auch die Tatsache, dass man sich gleich mitten im Geschehen befindet, passt hier großartig. Ich habe in letzter Zeit wirklich selten ein Buch gelesen oder auch gehört, dass mich thematisch so angesprochen hat. Die Spannung wird gleich zu Beginn konstant aufgebaut und gesteigert, so wie ich das bei einem Thriller erwarte und liebe. Die ganze Zeit über konnte ich miträtseln, was die Spannung noch unglaublich gut erhöht hat. Es macht wirklich Spaß beim Lesen immer wieder auf falsche Fährten geführt zu werden, eine Kunst die beiden Autoren wunderbar beherrschen. Der wunderbar bildliche Schreibstil führte zudem dazu, dass ich mir die Situationen größtenteils erschreckend detailliert vor Augen halten konnte.

Fazit:

„Invisible“ hat mich von Beginn an sehr gefesselt und mich wirklich fast bis zum Ende des Werks miträtseln lassen. Der wunderbar konstante Spannungsaufbau und die düstere Atmosphäre haben mich voll und ganz überzeugt.

Ich gebe fünf von fünf Funkelchen.

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