Wulf Dorn, der 1969 geboren wurde, hat eine bewegte und interessante Vergangenheit. Er arbeitete zwanzig Jahre in einer psychiatrischen Klinik, bevor er sich voll und ganz dem Schreiben widmete. 2009 erschien sein Debütroman „Trigger“, der sofort ein internationaler Bestseller wurde. 2014 wurde er mit dem französischen „Prix Polar“ als bester internationaler Autor ausgezeichnet. 2015 erhielt er den „Ulla Hahn-Preis der jungen Leser“ für „Phobia“. Am 04. September 2017 veröffentlichte er seinen aktuellen Roman „Die Kinder“.

Klappentext:

„Auf einer abgelegenen Bergstraße wird die völlig verstörte Laura Schrader aus den Trümmern eines Wagens geborgen. Im Kofferraum entdecken die Retter eine grausam entstellte Leiche. Als die Polizei den Psychologen Robert Winter hinzuzieht, wird dieser mit dem rätselhaftesten Fall seiner Karriere konfrontiert: Die Geschichte, die Laura Schrader ihm erzählt, klingt unglaublich. Doch irgendwo innerhalb dieses Wahnkonstrukts muss die Wahrheit verborgen sein. Je weiter Robert vordringt, desto mehr muss er erkennen, dass die Gefahr, vor der Laura Schrader warnt, weitaus erschreckender ist als jeder Wahn.“

 

Wichtige Informationen zum Buch:

Die Kinder

Autor: Wulf Dorn
Erscheinungsdatum: 04. September 2017
ISBN: 978-3453270947
Verlag: Heyne

Cover:
Das Cover ist wunderbar auf die düstere Atmosphäre des Werks abgestimmt. Der Hintergrund ist schwarz, man sieht die Umrisse einer Menschenkette, die sich durch die graue Farbe gut absetzt. Auch fällt der Blick direkt auf den Titel, der sowohl durch die Gestaltung der Buchstaben als auch durch die rote Farbe.

Inhalt:
„Die Kinder“ ist erst der zweite Titel, den ich von dem Autor Wulf Dorn gelesen habe. Mich hat die Atmosphäre, die sich für mich schon alleine durch den Klappentext erahnen ließ, total angesprochen. Thematisch ist das Werk jedoch nicht ganz so leicht zu erfassen. Wir begleiten die junge Frau, Laura Schrader, die einen schweren Unfall hatte. Sie erscheint völlig verwirrt und so, als hätte sie ein durch den Unfall ein schweres Trauma erlitten. Das ist die anfängliche Einschätzung der Hilfs- bzw. Rettungskräfte, die sie bergen kann. Laura macht einen recht orientierungslosen Eindruck. Dabei ist sie sonst jemand, der in seinem Leben an einen Punkt angekommen ist, an dem sie klare Vorstellungen davon hat, was ihr wichtig ist. Auch wenn sie dafür einige Jahre gebraucht hat. Ihre Arbeit macht sie nicht mehr glücklich, daher zieht sie sich zurück. Wichtig in ihrem Leben sind, nach dem Tod der Eltern, ihre Schwester Su und deren Tochter Mia. Laura pflegt ein sehr gutes Verhältnis zu den beiden. Ihre jetzige Ausgangslage ist jedoch alles andere als logisch und auch der Psychologe Dr. Winter braucht zuviel Zeit, um die dahinter stehende Wahrheit zu erkennen und zu akzeptieren.

Aufbau, Struktur & Stil:

Die Geschichte in „Die Kinder“ wird in erster Linie aus der Perspektive von Laura Schrader erzählt, dabei aber in der dritten Person, sodass man sich der Protagonistin gar nicht wirklich annähert. Ich habe dies als sehr passend empfunden, man fungiert hier eher als Beobachter des Ganzen, so wie auch der Psychologe Winter, der ihr hier zuhört. Zwischendurch bekommt man Erlebnisse von Kindern aus anderen Teilen der Welt und rätselt auch da, was es damit auf sich hat. Erschreckenderweise sind gerade die Erlebnisse der Kinder, die hier nur eine scheinbare Nebenrolle übernehmen, die die mir Gänsehaut verschafften. Zu Beginn des Werks erfährt man nämlich, dass diese Geschehnisse auf wahren Ereignissen beruhen. Der Schreibstil ist Autors ist angenehm flüssig, ich konnte der Handlung wunderbar folgen. Er wirft sehr viele Fragen innerhalb der Geschichte auf, die teils auch unbeantwortet bleiben, man spürt jedoch, dass er auch Kritik an der Gesellschaft, dem Umgang der Menschen miteinander übt. Mir hat es gut gefallen, dass in „Die Kinder“ eben nicht alles logisch erklärt werden kann. Die Atmosphäre, die Wulf Dorn schafft, ist wahnsinnig fesselnd und sehr düster. Angesichts der Ereignisse, die wir verfolgen, hat mir die finstere Stimmung sehr zugesagt. Immer wieder hat er es geschafft mich zu überraschen und auch dem Ende des Buchs habe ich so nicht gerechnet.

Fazit:
„Die Kinder“ erzählt eine schockierende, fesselnde Geschichte, die mich, durch die finstere Atmosphäre und die unterschwellige Kritik, wirklich begeistern konnte !!

Ich gebe fünf von fünf Funkelchen.

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