Max Bentow, der 1966 in Berlin geboren wurde, studierte Schauspiel und war danach an verschiedenen Bühnen als Schauspieler tätig. Für seine Arbeit als Dramatiker erhielt er zahlreiche Auszeichnungen und Preise. Seit dem Titel „Der Federmann“, welcher sein Debütroman war, erreicht er regelmäßig mit seinen Werken die Spiegelbestsellerlisten.

Axel Milberg war bis 1997 Mitglied des Ensembles der Münchner Kammerspiele und arbeitete mit Regisseuren wie Dieter Dorn, Thomas Langhoff oder Peter Zadek. Mitte der 90er-Jahre wandte sich der wandelbare Schauspieler verstärkt Film und Fernsehen zu. Seit 2003 ist Axel Milberg außerdem in seiner Heimatstadt Kiel als „Tatort“-Kommissar Klaus Borowski auf Verbrecherjagd.

Klappentext:

„Luna Moor ist eine gefeierte junge Autorin auf dem Gipfel ihres Erfolgs. Keine schreibt so packend und mitreißend wie sie über die Abgründe der menschlichen Seele. Niemand ahnt, dass Luna selbst als junges Mädchen in die Hände eines Wahnsinnigen fiel und ihm nur knapp entkam. Seither quält sie die Erinnerung an den Täter, der nie gestellt wurde. Eines Tages fasst sie den kühnen Entschluss, an den Ort ihres Martyriums zurückzukehren. Sehr schnell muss sie jedoch erkennen, dass sie in einen Albtraum geraten ist, aus dem es kein Erwachen zu geben scheint. Aber ist Luna wirklich das unschuldige Opfer, das sie vorgibt zu sein?“

Wichtige Informationen zum Hörbuch:

Das Porzellanmädchen

Autor: Max Bentow
Sprecher: Axel Milberg
Erscheinungsdatum: 17.Juli 2017
ISBN: 978-3844527094
Verlag: Der Hörverlag

Cover:
Man sieht ein weißes, puppenähnliches bzw. geschminktes Gesicht einer Frau, das jedoch leichte Risse aufweist. Das Cover macht neugierig und wirkt gleichzeitig ein auch gruselig auf mich.

Inhalt:
„Das Porzellanmädchen“ ist das erste Werk, welches ich von dem Autor Max Bentow kennengelernt habe. Mich hat hier der Klappentext, der doch recht bedrohlich klingt, wahnsinnig angesprochen, denn ich mag Thriller, die mit der Psyche des Menschen spielen. Thematisch spricht der Autor sehr wiegende Themen an, wie Vergewaltigung, Missbrauch und Mord. Die Protagonistin hat ganz besonders stark mit den Auswirkungen des Ereignisses aus ihrer Vergangenheit zu kämpfen. In ihren Romanen, so hat man das Gefühl, versucht sie selbst die schreckliche Zeit zu verarbeiten. Luna ist eine erfolgreiche Autorin, in ihrem Privatleben hat sie jedoch nur wenig Kontakte, man meint fast, dass sie sich ein wenig von der Außenwelt abschottet. Es ist jedoch verständlich, dass sie lange braucht, um anderen Menschen zu vertrauen, da sie eine solch schreckliche Vergangenheit hat. Ich denke wirklich verarbeiten bzw. vergessen, kann man ein solches Erlebnis wohl nie. Die psychische Belastung, die man durch ein solch traumatisches Erlebnis hat, ist kaum vorstellbar für mich. Luna ist eine eher zurückhaltende junge Frau. Gelöst wirkt sie lediglich im Umgang mit dem Sohn einer guten Freundin. Für mich war sie ein wenig unnahbar und trotz des Mitleids, dass ich für sie empfunden habe, war sie mir nicht wirklich sympathisch.

Aufbau, Struktur & Stil:
Die Handlung in „Das Porzellanmädchen“ baut auf zwei verschiedenen Erzählsträngen auf, was bewirkt, dass man als Hörer einen sehr umfassenden Einblick in die aktuellen, aber auch in die Erlebnisse der Protagonistin in ihrer Vergangenheit erhält. Der Prolog baut schon ordentlich Spannung auf und man befindet sich wahnsinnig schnell mitten im Geschehen. Spannend zu erleben ist auch die Umsetzung, die zeigt, wie Luna ihre Vergangenheit versucht aufzuarbeiten, denn im zweiten Handlungsstrang begleiten wir den fiktiven Charakter Maria, die ähnliche Dinge erlebt, wie Luna damals selbst. Zwischenzeitig sind die Geschehnisse so verworren, dass ich mehr als einmal daran gezweifelt habe, was Wirklichkeit und Fiktion ist. Immer wieder konnte der Autor mich durch Wendungen in der Handlung überraschen. Dadurch hatte ich den Eindruck, die Zeit würde so verfliegen. Viele der Situationen werden wahnsinnig bildlich beschrieben, sodass man sie wie einen Film vor Augen halten kann. Es gab jedoch auch ein paar kleinere Dinge, wie die Reaktionen des Jugendlichen, die ich als überzogen und absolut unrealistisch empfunden habe. Der Sprecher Axel Milberg hat mich hier leider nur bedingt überzeugen können. Ganz besonders die Parts, in denen er seine Stimme verstellt, konnte ich mir kaum anhören. Der Klang war wirklich kaum zu ertragen.

Fazit:

„Das Porzellanmädchen“ überzeugt durch ein intensives Spiel mit der menschlichen Psyche. Der Sprecher hat mich hier leider nicht so begeistern können.

Ich gebe vier von fünf Funkelchen.