Christoffer Carlsson, geboren 1986, wuchs in der Umgebung von Halmstad auf. Heute lebt der Kriminologe und Autor in Stockholm. Bisher veröffentlichte er fünf Romane für Erwachsene, unter anderem „Der Turm der toten Seelen“ und „Schmutziger Schnee“. „Weißzeit“ ist sein Debüt im Genre Jugendbuch.

Klappentext:

„Rasiermesserscharf und atemberaubend: Vega Gillberg ist 16 Jahre alt, als die Polizei an ihre Tür klopft. Sie ist auf der Suche nach Vegas Bruder Jakob, der des Mordes verdächtigt wird. Doch Jakob ist verschwunden, Vega hat seit Tagen nichts mehr von ihm gehört. Hat er wirklich etwas mit dem Verbrechen zu tun? Vega macht sich in der harten Wildnis Schwedens auf die Suche, taucht immer tiefer in die Geschichten der Menschen um sie herum ein, die alle miteinander verbunden sind, und entdeckt ein dunkles Geheimnis.“


Wichtige Informationen zum Buch:

Weißzeit

Autor: Christoffer Carlsson
Erscheinungsdatum: 25. September 2017
ISBN: 978-3791500591
Verlag: Dressler

Cover:
Im Mittelpunkt des Covers steht das Gesicht einer jungen Frau, welches sich wunderbar vom schneeweißen Hintergrund absetzt. Durch das Gesicht hindurch sind die Zweige von Bäumen und Wasser erkennbar. Mich spricht das Cover sehr an.

Inhalt:
„Weißzeit“ ist das erste Werk, welches ich vom Autor Christoffer Carlsson gelesen habe und gleichzeitig dessen Debüt im Bereich Jugendbücher. Nachdem ich in diesem speziellen Fall das Cover gesehen habe, war es schon um mich geschehen. Es ist wunderbar gestaltet worden und lässt einfach herrlich viel Interpretationsspielraum, das gefällt mir sehr. Als besonders spannend und facettenreich für ein Buch aus diesem Genre habe ich die zwischenmenschlichen Beziehungen empfunden, die hier eine große Rolle einnehmen. Gleichzeitig spiegelt es aber auch wunderbar das Leben innerhalb eines kleinen Dorfes wieder. Da ich selbst auch in einem solchen aufgewachsen bin( ich glaube hier spielt es im Grunde nur eine geringe Rolle in welchem Land), kann ich total verstehen, wie schwer es der Protagonistin Vega fällt, sich hier in das Leben einzufinden. Sie selbst lebt an sich eher zurückgezogen, ganz besonders mit Jugendlichen ihrer Altersgruppe scheint sie nicht sonderlich viel anfangen zu können. Ihr Verhalten habe ich insgesamt als recht erwachsen empfunden, sie ist sehr eigenständig und verbringt den Großteil des Tages alleine. Die Nähe zu anderen Menschen scheint ihr aber zu fehlen, wiederholt sucht sie diese besonders bei Männern. Zu ihrem Bruder Jakob pflegt sie eine emotional enge Verbindung, innerhalb der Familie scheint er ihr Anker, gleichzeitig aber auch ein Vorbild zu sein. Vega ist ein eher unscheinbares Mädchen, wie ich finde.

Aufbau, Struktur & Stil:

Die Handlung in „Weißzeit“ wird dem Leser aus Sicht der Protagonistin Vega, in der Ich-Perspektive, geschildert. Dennoch hatte ich beim Lesen größtenteils das Gefühl, ich würde einen eher sachlichen Erzähler begleiten. Dieser Umstand führte bei mir dazu, dass ich die Ereignisse eher neutral als emotional erlebt habe. Faszinierend dabei ist jedoch, welchen Sog die Geschichte auf mich hatte. Die detaillierten und bildlichen Beschreibungen der Geschehnisse vermitteln eine kühle, mysteriöse Atmosphäre und haben es mir leicht gemacht, mir viele Szenen direkt, wie einen Film, vor Augen zu halten. Der Autor hat mich zwischendurch auch durch Wendungen, mit denen ich so nicht gerechnet hatte, überraschen können. Die Spannung wird wunderbar aufgebaut und konstant gehalten. Innerhalb kürzester Zeit hatte ich „Weißzeit“ beendet. Der flüssige Schreibstil und die recht kurz gehaltenen Kapitel ließen die Seiten nur so dahin fliegen.

Fazit:
Mit „Weißzeit“ ist es Christoffer Carlsson gelungen eine eindringliche Geschichte zu erzählen und eine geheimnisvolle Stimmung zu verbreiten, die mich sehr begeistern konnte.

Ich gebe vier von fünf Funkelchen.