Caroline Brinkmann, geboren 1987, wuchs im hohen Norden Deutschlands auf. Hauptberuflich geht sie ihrer Arbeit als Ärztin nach, schreibt jedoch, wann immer sie Zeit dazu findet. Im Jahre 2013 gründete sie das Tintenfeder Autorenportal, das angehende Autoren über die Verlagsbranche aufklärt. Seit drei Jahren veröffentlicht sie nun regelmäßig Bücher. Im März 2014 veröffentlichte sie im Papierverzierer Verlag den Roman Kobrin – Die schwarzen Türme. Der Roman entstand während ihres Studiums und sie wurde damit zur besten Debütautorin von den Lesern auf Lovelybooks ausgezeichnet. „Die Perfekten“ ist ihr aktuelles Werk.

Klappentext:

„Rain ist ein Ghost. Sie lebt außerhalb des Systems. Seit ihrer Geburt ist sie auf der Flucht vor den Gesegneten, einer perfekten Weiterentwicklung der Menschen, die mit eiserner Hand regieren und das Volk unterdrücken. Rain weigert sich jedoch, sich ein Leben lang zu verstecken, und begeht einen fatalen Fehler. Sie bricht die wichtigste Regel der Ghosts: Vertraue niemandem!“

Wichtige Informationen zum Buch:

Die Perfekten

Autorin: Caroline Brinkmann
Erscheinungsdatum: 25. August 2017
ISBN: 978-3846600498
Verlag: ONE ,ein Imprint der Bastei Lübbe AG

Cover:
Das Cover vermittelt mir sofort eine düstere Atmosphäre. Bis auf die Farben des Schriftzugs ist es sehr dunkel gestaltet worden. Im Mittelpunkt steht das Gesicht eines jungen Mädchens, welches ihr Gesicht zu verstecken scheint, denn ihr Haar ist durch eine Kapuze verdeckt.

Inhalt:
„Die Perfekten“ ist für mich das erste Werk, welches ich von der Autorin Caroline Brinkmann gelesen habe. Es ist der Auftakt einer Dilogie. Der Inhalt hat mich thematisch gleich angesprochen, sodass ich sehr sehr froh war, das Buch innerhalb einer Leserunde lesen zu dürfen und mich mit anderen Lesern austauschen zu können. Denn ganz ehrlich schon alleine die moralischen Aspekte, die hier aufkommen, sind eine Diskussion mal definitiv wert. Es ist keine Geschichte, in der konsequent, in der die Menschen konsequent in zwei Kategorien eingeordnet werden können, wie es so häufig der Fall ist. Die Welt, die uns die Autorin hier aufzeigt, ist viel komplexer. Auf der einen Seite steht die Bevölkerung, der es an sich mangelt, welche quasi die „Präsidenten“ bzw. Oberhäupter der Bezirke darstellen. Auf der anderen Seite sind schon die Bezirke mehr oder weniger entscheidend dafür, was der Mensch aus seinem Leben machen, was er erreichen kann. Diesen Aspekt finde ich heutzutage gar nicht mehr abwegig, natürlich ist es in unserer Gesellschaft nicht zwangsweise der Fall, aber oftmals beeinflusst die Herkunft und das, was einem die Familie vorlebt schon recht viel des eigenen Lebensweges. Was ich schockierend empfinde, ist die Tatsache, dass die Menschen ebenfalls nach Kategorien „bewertet“ werden. So ist eine Einserfamilie für die Gesellschaft aufgrund der besseren Gene, mehr wert, scheinbar wichtiger als die Familie, deren Wertigkeit „nur“ zwei ist. In dieser Welt begleiten wir nun Rain. Rain ist ein junges, intelligentes Mädchen, das sehr gut weiß, was es heißt, auf der Flucht zu sein. Sie ist ein Ghost, das heißt sie ist für das System und die Gesegneten nicht nur ein Mensch, der nichts zählt, sondern zusätzlich noch eine Bedrohung. Rain ist jedoch aufgeweckt und ihr Überlebensinstinkt sehr groß. Sie weiß sich zu helfen, was jedoch auch bedeutet, dass sie ständig auf der Hut und misstrauisch gegenüber anderen sein muss. Ich stelle mir das auf Dauer wirklich ermüdend und anstrengend vor. Rain hat ihren eigenen Willen, liegt ihr jemand am Herzen, tut sie alles für ihn. Mir hat ihre Entwicklung sehr zugesagt. Auch die weiteren Charaktere sind allesamt interessant und facettenreich gestaltet worden. Allen voran muss ich hier die kleine, erfrischende und süße Rose noch erwähnen, sie hat sich sofort in mein Herz geschlichen.

Aufbau, Struktur & Stil:
Die Handlung in „Die Perfekten“ wird dem Leser aus Sicht der Protagonistin Rain, in der dritten Person, geschildert. Ich persönlich hätte die Geschehnisse gerne auch aus der Ich-Perspektive verfolgt, aber das ist immer Geschmackssache. Auch so konnte ich mich gut in Rain und ihre Gefühle hineinversetzen. Die Geschichte wurde in drei Teile gegliedert, welche die unterschiedlichen Lebensabschnitte von Rain beschreiben. Das trifft es, glaube ich, ganz gut. Auf mich wirkten die Ereignisse authentisch und sehr lebendig, was sicherlich auch daran liegt, dass Caroline Brinkmann häufig wörtliche Rede einsetzt. Durch die wunderbar detaillierten und bildlichen Beschreibungen vieler Situationen wurde mir die düstere, teils fast aussichtslose Lage der Menschen wahnsinnig gut vermittelt. Schon nach wenigen Seiten fühlte ich mich, als wäre im mitten in die Ereignisse involviert. Ich habe mit Rain mitgefiebert und gehofft. Der Erzählstil der Autorin ist wunderbar flüssig und sie steigert die Spannung sehr konstant, was mir gut gefallen hat. Das Ende ist offen gestaltet und ich kann nun gar nicht anders, als den kommenden Teil ebenfalls zu lesen.

Fazit:
„Die Perfekten“ ist ein gelungener, spannender und ich würde sagen, gesellschaftskritischer Auftakt der Geschichte. Mich hat sowohl die düstere Stimmung, die Gestaltung der Charaktere als auch der Schreibstil von Caroline Brinkmann mehr als überzeugt !!

Ich gebe fünf von fünf Funkelchen.

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