Ele Wolff war, bevor sie anfing als Autorin zu arbeiten, jahrelang als Krankenschwester tätig. Sie hat die Menschen durch ihr Leben begleitet, vor allem, wenn sie sie zuhause pflegte, erlebte sie oftmals die Höhen und Tiefen in den jeweiligen Familien mit. Auch als Vermieterin von Ferienwohnungen auf Borkum hat sie gearbeitet. Hier nahm sie völlig andere Stimmungen der Leute auf, denn sie freuten sich auf die Erholung, die freie Zeit und waren meistens gut gelaunt und fröhlich. Fast zwanzig Jahre ist nun her, dass Ele Wolff ihren ersten Roman begann, welcher auch eher aus einem Zufall heraus entstand. Seit 2015 veröffentlicht sie ihre Ostfriesenkrimis nun im Klarant Verlag, der auch ihr neustes Werk „Mordsplan“ herausgebracht hat.

Klappentext:

„Ein scheinbar harmloser Auftrag für Privatdetektivin Henriette Honig wird zum brisanten Mordfall. Ihre Klientin, die Druckerei-Erbin Femke Ahlrichs, wird in ihrem Haus im ostfriesischen Nüttermoor tot aufgefunden – brutal erwürgt, mit gebrochenem Kehlkopf. Henriette sollte herausfinden, weshalb sich Femkes Mann Harm, der Chef der Druckerei, nach einer Tagung in Bensersiel plötzlich so verändert hat. Nun ermittelt sie im Auftrag von Femkes Tochter gemeinsam mit ihrer Nichte Jantje im Mordfall weiter. Der mögliche Täterkreis ist groß, denn die Hintertür des Hauses stand immer offen. Doch wer hatte ein Motiv für diese Tat? Der Fall ist ein großes Rätsel, und noch ahnen die Detektivinnen nichts von dem gewissenlosen Plan des Täters…“

Wichtige Informationen zum Buch:

Mordsplan

Autorin: Ele Wolff
Erscheinungsdatum: 18. Dezember 2016
Verlag: Klarant
Seiten: 120

Cover:
Man sieht eine alte gefüllte Teetasse, die mit ein wenig Gebäck auf einem Tisch steht. Im Hintergrund zwischen den Bäumen befindet sich eine Holzhütte. Der Himmel ist ziemlich trüb und man hat das Gefühl, dass ein Unwetter aufziehen könnte. Die Gestaltung des Covers passt sehr gut zum Inhalt des Buchs.

Inhalt:
„Mordsplan“ ist mittlerweile der fünfte Band der Reihe, wobei alle Bücher unabhängig voneinander gelesen werden können. Auch in „Mordsplan“ ermittelt die Privatdetektivin Henriette Honig und es kommen ziemlich verworrene Geheimnisse ans Licht. Mich hätten hier ein wenig mehr Details, aus dem beruflichen Alltag einer Privatermittlerin interessiert, auf die aber hier weniger eingegangen wird. Im Mittelpunkt stehen jedoch sehr facetten- und umfangreiche Familienverhältnisse, wie man es gewohnt ist, interessiert sich die Autorin weder mehr für die zwischenmenschlichen Beziehungen, als für blutige Aktion. Ich muss zugeben, dass es mir hier aufgrund der recht hohen Anzahl an wichtigen Charakteren, relativ schwerfällt, einen wirklichen Protagonisten festzulegen. Eine sehr wichtige Figur ist natürlich Henriette Honig, die auch in diesem Werk wieder voll in ihrem Element steht. Sie ist eine kluge Frau, die sich gut auf ihren Instinkt verlassen kann und auch ein wenig eigenwillig ist. Wobei ich gerade ihre Ecken und Kanten als sehr interessant empfunden habe.  Aber auch die anderen Charaktere sind sehr vielseitig gestaltet worden.

Aufbau, Struktur & Stil:
Die Handlung wird aus verschiedenen Perspektiven wichtiger Charaktere, in der dritten Person, geschildert. Leider bin ich hier anfangs ein wenig über die Wechsel gestolpert, wodurch ich immer nochmal kurz Abschnitte nachgelesen habe. Der Lesefluss geriet hier auf ein wenig ins Stocken. Nach einer Weile habe ich mich jedoch zurechtgefunden. Die Thematik hat mich wieder einmal sehr angesprochen, ich finde es spannend, wie intensiv sich die Autorin mit den emotionalen Verbindungen und Familienverhältnissen beschäftigt. „Mordsplan“ lebt genau davon. Neben dem Wechsel der Perspektive, gibt es auch einen stetigen Wechsel zwischen den Zeiten, wobei der Autorin die Verknüpfung zum Ende hin, sehr gut gelungen ist. Nach und nach werden dem Leser so immer mehr Puzzleteile der Geschichte zur Verfügung gestellt. Die Spannung wird konstant aufgebaut, ich habe das Buch innerhalb kurzer Zeit durchgelesen. Der Schreibstil von Ele Wolff ist angenehm bildlich, sodass ich mir die örtlichen Gegebenheiten und Landschaft wunderbar vor Augen halten konnte.

Fazit:

„Mordsplan“ zeigt einmal mehr, dass ein Krimi nicht zwangsweise blutrünstig sein muss, um Spannung zu erzeugen. Auch wenn ich hier Kleinigkeiten zu bemängeln habe, lohnt es sich wirklich Ele Wolffs Werke kennenzulernen.

Ich gebe vier von fünf Funkelchen.