Als mich der Verlag editionfredebold angefragt hatte, ob ich gern Die Wandlerin von Monika Stärck lesen möchte, war ich ehrlich gesagt skeptisch. Schon wieder ein Fantasybuch und dann auch noch ein E-Book. Ihr müsst wissen, dass ich keinen eigenen Reader habe und aktuell immer mein Smartphone dazu nutze, E-Books zu lesen. Normal lehne ich digitale Bücher daher auch ab.Da ich aber durch eine liebe Ex-Kollegin weitervermittelt worden bin, konnte ich schlecht nein sagen. Zum Glück. Das Debütwerk der Jungautorin hat mich überrascht, wenngleich es noch einiges zu optimieren gibt. Dennoch hat mich die Geschichte nicht losgelassen und binnen weniger Stunden war ich damit durch (Urlaubszeit rockt).

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Klappentext: Jahrhundertelang schwelt der Konflikt zwischen Menschen, Drachen und dem geflügelten Volk der Talkoon. Doch im Gegensatz zum greisen Oberhaupt der Menschen erkennt die Talkoon Königin Larima die Gefahr, die vom Sohn des Drachenkönigs ausgeht, der nun alt genug und bereit ist, das Feuer des Krieges zu entfachen.

Um ihr Volk zu schützen, setzt die Königin auf die magischen Fähigkeiten der jungen Wandlerin Mella, auch wenn diese kaum gelernt hat, das mächtige Drachenaugen Juwel zu beherrschen, was es ihr ermöglicht, ihre Gestalt zu wandeln.
Mella, aufgewachsen bei den Menschen, geboren als Talkoon und im Herzen verbunden mit den Drachen, fühlt mit allen Wesen des Reiches und ist daher bereit in Larimas Sinn zu handeln.

Doch die Königin treibt ein doppeltes Spiel. Auf ihrer gefährlichen Mission als Gesandte macht Mella nicht nur Bekanntschaft mit der Gilde der Meuchelmörder, sondern sie kommt auch mit ihrer wahren Herkunft in Kontakt und beginnt zu ahnen, zu welchen Aufgaben sie wahrhaft berufen ist.

Mona Stärck erzählt in ‚Die Wandlerin‘ vom Wesen des Krieges, das nicht nur auf den Schlachtfeldern, sondern auch in den Seelen der Menschen, Drachen und Talkoon lebt.
Mit diesem Debüt zeigt die Jungautorin, dass Vergeben und Liebe die einzigen Kräfte sind, die den Kreislauf der Vergeltung durchbrechen können.
Die ‚Wandlerin‘ spielt in einer fernen fremden Welt und ist uns doch so nah.

Die Wandlerin

Autorin: Mona Stärck

Verlag editionfredebold

Die Wandlerin hat mich überrascht

Cover: Bei E-Books ist die Covergestaltung ja eher zweitranging, dennoch muss ich sagen, dass es mir sehr gut gefallen hat. Irgendwie komme ich von diesem mädchenhaften Fantasy-Stil nicht los. Ich lasse mich immer wieder begeistern 😉

Die Gestaltung passt zum Buch, wobei ich mich frage, warum das Mädchen auf dem Cover keine roten Augen hat…. 😉

Inhalt: Wir haben es mit einer Gestaltenwandlerin zu tun. Sie steht quasi zwischen den Völkern und fungiert als Vermittlerin. Die Fähigkeit sich zu verwandeln beruht auf einem magischen Stein, welchen sie stets um den Hals trägt. Vor einigen Generationen gelang es einem Familienmitglied Kreaturen in dem Stein zu bannen, sodass dieser auch eine Art Bewusstsein entwickelt hat. Ohne diesen Stein kann Wandlerin zwar weiterhin Magie nutzen, jedoch wird sie durch den Stein um ein vielfaches verstärkt und die Gestalt lässt sich nicht beeinflussen.

Die Wandlerin - Mona Stärck

(c) editionfredebold

Diese Idee ist in erster Linie spannend. Schade war, dass dieses „Bewusstsein“ des Steins nur angerissen worden war. Generell sind viele Punkte nur angedeutet oder nicht ausgearbeitet worden. Ich führe das darauf zurück, dass dieser erste Band nur in die Geschichte einführen sollte. Zumindest kam er rückwirkend betrachtet so bei mir an: Ein Prolog mit ersten Konflikten und angerissenen Charaktergeschichten.

Eine Weiterentwicklung der Charaktere während der Story konnte ich eher weniger feststellen. Auch bleiben die Intrigen auf einem recht durchschaubaren Niveau (bisher), sodass ich das Buch tatsächlich als Jugend-Fantasyroman einstufen würde. Damit möchte ich nicht sagen, dass Jugendliche keine anspruchsvollen Bücher lesen sollten, allerdings fällt mir oft auf, dass sie scheinbar Probleme mit derartiger Literatur haben. Sei es in puncto Verständnis oder einfach Lesefluss (subjektiver Eindruck durch mehrere Bücherblogs jüngerer Bloggerinnen). Das Buch ist nicht so anspruchsvoll (im Vergleich steht beispielsweise All die verdammt perfekten Tage, welches mich durch das hohe Niveau begeistert hatte) und kann bequem auf der Bahnfahrt oder am Strand gelesen werden. Das soll nicht heißen, dass es schlecht sei 😉 Es ist einfach eine (bisher) leicht durchschaubare Fantasygeschichte, mit toller Szenerie und sympatischen Charakteren.

Was mich allerdings besonders gestört hat, waren manch impulsive Handlungen der Charaktere, die ich nicht verstanden habe. An manchen Stellen habe ich mich sprichwörtlich „What the..***“ gefragt. An diesen Stellen hätte man die Geschichte vielleicht noch etwas ausarbeiten können bzw. die Beweggründe der Charaktere verdeutlichen

Aufbau und Struktur: Zwar wechselt das Buch zwischen den Perspektiven von Aavon und Mella hin und her, dennoch verliert man nicht den Faden. Auch, wenn nicht angekündigt wird, an welcher Stelle die Geschichte weiter geht, so wird schnell klar, wessen Perspektive gerade aktuell ist. Die Story folgt einem roten Faden, und teilt sich später in zwei Handlungsstränge, doch auch das bleibt überschaubar.

Stil: Ich mag den sprachlichen Stil der Autorin sehr. Er lehnt sich an etwas altertümlicher Sprache, was gut zur Story passt.  Natürlich gibt es hin und wieder ein paar Stellen, an denen ich mir denke „das klang jetzt komisch“, allerdings sehe ich das der Autorin nach. Gerade, da sie so jung ist und noch an ihrem Stil arbeiten muss, drücke ich da ein Auge zu. Überwiegend liest sich das Buch sehr angenehm.

Gesamteindruck: Insgesamt gefiel mir das Buch gut. Es war nicht herausragend, dafür gab es dann doch zu viele logische Lücken und Unstimmigkeiten. Dennoch will ich hervorheben, dass es sich um ein Erstlingswerk einer sehr jungen Autorin handelt (sie begann mit 15 Jahren daran zu schreiben). Demnach gibt es ein paar Pluspunkte für Alter und Idee zur Story. Die Wandlerin erhält von mir 4 von 5 Funkelchen, mit der Anmerkung, dass sie einen kleinen „Jung-Autorinnen“-Bonus erhalten hat 😉

4-funkelchen