Seit Langem hatte ich mit Das Geheimnis des Komponisten wieder ein Buch zur Hand, welches ich regelrecht verschlungen habe. Autorin Bettina Kiraly hat einen kleinen Krimi mit Lovestory entstehen lassen, der seine Problemzonen hat, aber dennoch überzeugt.

Das Geheimnis des Komponisten CoverKlappentext:

„Die Marseillaise, die tatsächlichen Gerüchte über ihren wahren Komponisten und die fiktive Geschichte eines Mannes auf der Suche nach Wahrheit.

Der Ruppersthaler Komponist Ignaz Joseph Pleyel ist der wahre Komponist der Marseillaise!

Zeit seines Lebens hat Professor Christian Obermann versucht, diese Theorie zu beweisen, und nun scheint endlich die Originalpartitur der Marseillaise gefunden worden zu sein. Der Professor soll für einen mysteriösen Fremden ein Gutachten mit dem Inhalt erstellen, dass es sich bei der Handschrift um die von Ignaz Joseph Pleyel handelt.

Sara Obermann teilt mit ihrem Vater nur die Liebe zur Musik. Trotzdem macht sie sich auf die Suche nach ihrem verschwundenen Vater. Kann Sara den Motiven des attraktiven Privatdetektivs trauen, der ihr seine Hilfe anbietet? Warum schweben durch das Rätsel plötzlich Menschen in Gefahr?“

Das Geheimnis des Komponisten

Bettina Kiraly

Das Geheimnis des Komponisten ist Unterhaltung auf hohem Niveau

Wer würde nicht mal gern von einem Daniel Craig mit schwarzem Haar gerettet werden? Der Roman hat meine Fantasie doch ziemlich beflügelt, muss ich gestehen 😉

Design: Zugegeben, nach dem Cover hätte ich mir das Buch sicherlich nicht gekauft, so verhält es sich aber auch mit dem Klappentext. Eigentlich interessieren mich solche Geschichten nicht so sehr, Dank der Blogtour habe ich mich aber dazu entschieden auch mal neue Genres auszuprobieren. Et voilá – es hat sich gelohnt 🙂 Das Cover ist dunkel gehalten, der Schriftzug des Titels wirkt ein wenig in das Bild hineingesetzt. Das ist recht schade, denn der erste Eindruck zählt und dem Leser könnte damit ein tolles Werk vorenthalten werden.

Inhalt: Neben dem Geheimnis der Marseillaise erhält der Leser Einblicke in das Leben des beinahe verrückten Professors Christian Obermann. Er hat seine Lebenszeit darauf verschwendet zu beweisen, dass Komponist Ignaz Joseph Pleyel der wahre Schöpfer der Marseillaise ist und nicht etwa Rouget de Lisle. Verrückt, weil er über seinen Wahn hinweg seine Tochter Sara vernachlässigt, die ihre Mutter durch einen viel zu frühen Tod verloren hat. Sie und ihr Vater spielen die Hauptrolle in dem Werk.

In dem Buch werden mehrere Entwicklungen dargestellt: Zunächst einmal wird im Kern der Geschichte versucht, das Geheimnis der Marseilaisse zu ergründen. Dadurch wird Professor Obermann in eine Intrige hineingezogen und begibt sich in Lebensgefahr. Dabei erkennt er aber, dass es mehr gibt, als nur seinen Wahn.

Seine Tochter Sara teilt die Liebe zur Musik, allerdings verliert sie sich lieber im Jazz und singt in einer eher unbekannten Band. Dennoch möchte sie ihren Traum verwirklichen. Auch sie wird in die Intrige mithineingezogen, erhält aber Hilfe.

Im einem Nebenstrang wird so auch eine Liebesgeschichte angedeutet, die auch Saras Leben verändern soll, schließlich ist sie gezeichnet von der anhaltenden Ablehnung ihres Vaters und kennt Geborgenheit nicht. Es ist der Autorin gelungen die Entwicklung der einzelnen Figuren glaubhaft dazustellen. Die Entwicklungen passen sich hervorragen der Grundgeschichte an und helfen, die Handlung voran zu treiben. Bettina Kiraly schafft es so, aus einer eher mittelmäßigen Geschichte, einen wirklich spannenden Roman zu kreieren, den man nicht mehr zur Seite legen möchte.

Die Spannung lässt ab und zu nach, um dann im nächsten  Kapitel an neuer Höhe zu gewinnen. Das große Finale wird ein einer Art Showdown dargestellt, der berühmte retardierende Moment hält Einzug, bis es zur Entscheidung kommt, die viele Leben verändern wird.

Das Geheimnis des Komponisten

Aufbau und Stil: Besonders angetan war ich vom Sprachstil der Autorin! Von Umganssprache keine Spur, im Gegenteil: Sie bedient sich gewählter Worte und einiger lateinischer Zitate (worauf ich in meinem Teil der Blogtour noch eingehen werde) und lässt diese dann in normalem Hochdeutsch einfließen. So wirkt der Roman auch nicht abgehoben (wie es bei Menschen, die meinen sie müssen sich mit ihren gewählten Worten von anderen absetzen, leider oft der Fall ist). Es passt einfach sehr gut und macht das Lesen somit zu einem wahren Genuss.

Der Aufbau ist gut gewählt, es wird zwischen den Perspektiven gewechselt, doch stört es nicht den Lesefluss. Auch gibt es einige Kapitel in Form von Rückblicken, die aber angekündigt werden. So erfährt der Leser mehr über die schwierige Vergangenheit von Sara und ihrem Vater.

Gesamteindruck: Insgesamt hat mich das Werk überzeugt. Die Liebesgeschichte wirkt ein klein wenig nach dem Retterprinzip, aber eigentlich will ja jede Frau einen Helden, oder? 😉 Das Geheimnis des Komponisten überzeugt Spannung, Stil und Rafinesse. Daher vergebe ich 5 von 5 Funkelchen!

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