Wir haben eine weitere Station unserer Blogtour zu „Waldesruh“ von Anja Bagus erreicht: In meinem Beitrag werde ich euch die Protagonisten Falk Bischoff und Minerva von Rappenfeld-Zähringen (Freifrau) in einem spielerischen Interview näher bringen.

RollsRoyce

Foto: Anja Bagus

Die Protagonisten der Waldesruh-Blogtour

Vom Sternzeichen her beide Steinböcke, sind sie ihrer Natur nach sehr starrköpfig, was immer wieder zu Reibereien zwischen den Beiden führt. Außerdem sind sie beide kein unbeschriebenes Blatt mehr: Minerva ist Mitte Zwanzig und gilt für die damalige Zeit als „nicht mehr jung“. Hui, damit wäre ich ja auch schon „alt und verbraucht“ 😉 Als Witwe muss sie bei ihrer Mutter leben, alles andere wäre unschicklich, dabei lüstert es ihr nach Abenteuern hinter dem Steuer. Ein rotes Tuch für die Zeit um 1912. Der Unternehmer Falk sah die Frauen bislang als netten Zeitvertreib, einen Platz in seinem Herzen hatten sie aber nie. Geschäfte sind nun mal wichtiger, so behandelt er alle Personen seiner Umgebung nahezu wie seine Untergebenen, so auch Minerva…

Minerva, was hat dich dazu bewogen, Falk bei eurem ersten Treffen zu helfen? Und dann auch noch seinem barschen Befehl zu gehorchen?

„Nun, anfänglich war es die Neugier. Ich hatte mich sofort in den Green Ghost verliebt und ich konnte nicht umhin, mich in dieses prachtvolle Gefährt zu setzen. Da war es mir auch egal, dass Falk mich zunächst wie seine Dienstbotin behandelte. Diesen Wagen unter mir zu spüren, eins mit ihm zu werden, war alles, was zählte. Wie sich ja schließlich herausstellte, hat es sich gelohnt alles zu vergessen und einfach meinem natürlichen Impuls zu folgen.“
„Na, und wie es sich gelohnt hat“, warf nun Falk ein, der Minervas aufgeregte Gesichtszüge musterte, während sie von seinem Rolls Royce schwärmte. „Ich wollte auch gar nicht so hart sein, aber ich hatte es sehr eilig und war entnervt von meinem unfähigen Chauffeur. Da kam Minerva gerade recht. Ich hatte nur mein dringliches Geschäft im Kopf. Was dann allerdings folgte, empfand ich im ersten Augenblick einfach als unerhört!“.

 

Um Falks Mundwinkel zuckte es zu einem spitzbübischen Lächeln.

„Zu gern hätte ich Minerva dafür über´s Knie gelegt, dass sie sich einfach einmischte. Schließlich war sie immer noch eine Frau. Doch ihre Schlagfertigkeit überraschte mich, weckte mein Interesse…“

 

Die Schlagfertigkeit Minervas gewann auch meine Aufmerksamkeit. Minerva, woher hatten Sie den Mut Falk so offen gegenüberzutreten und die Sache so selbstbewusst in die Hand zu nehmen?

„Nun, um das zu verstehen, muss man meine Vergangenheit kennen. Als ich meinen Mann damals geheiratet hatte, wurde ich in den Adelstand gehoben. Dies hat mir so manch Tür eröffnet und mir wurden Freiheiten zu Teil, von denen andere Frauen nur zu träumen wagten. Mein Mann unterstützte mich damit, band mich in sein Leben ein und behandelte mich als Gleichberechtigte. Dies stärkte mein Selbstbewusstsein so sehr, dass ich sogar in die Geschäfte meines Mannes einbezogen wurde. Daher kannte ich mich auch mit Geschäftsmännern und besonders speziellen Situationen aus, die einiges an Fingerspitzengefühl bedürfen. Da mir schnell klar wurde, dass Falk, dank seiner ungehaltenen Art, dieses nicht aufbringen konnte, mischte ich mich einfach spontan ein.“

 

„Mit Erfolg!“, bestätigte Falk und nahm sie an der Hand, um sie zu seinem Mund zu führen. Nach einem flüchtigen Kuss auf die Handfläche, sprach er weiter. „Es gehörte eine Menge Mut dazu, sich einzumischen und mir Wiederworte zu geben. Ich war überrascht, und ungehalten, aber irgendwie auch fasziniert von dieser Frau, die so anders war. Ganz selbstverständlich hatte sie das Ruder übernehmen, hatte aber auch keine Probleme es wieder abzugeben und sich meinen Wünschen zu fügen. Und das alles, wo ich sie zunächst für einen Jüngling gehalten hatte! Wer hätte gedacht, dass unter dieser burschikosen Fliegermontur eine schwangengleiche Schönheit auf mich warten würde?“
Schwan - Waldesruh

Foto: pixabay.com

Verliebt wendet sich Falk nun wieder Minerva zu, die ein wenig zu erröten schien.

„Ach papperlapapp, ich bin kein Schwan. Ich bin eine einfache Frau, die es eben praktisch mag. Diese Röcke, Kleider, Korsetts, das alles ist so beengend. Das passt nicht zu mir. Ich möchte es einfach und bequem haben. Ich brauche kein Make-Up, tonnenweise Schmuck und mag es auch nicht, mich stundenlang auftakeln zu müssen. Es reichte mir schon, dass ich meiner Mutter dabei stets zur Hand gehen musste. Das wollte ich nie, die Menschen sollten mich einfach so nehmen, wie ich bin, und nicht eine aufgehübschte Kopie meiner selbst.“

 

Wow, das klingt ein wenig rebellisch, finde ich. Damit stellen Sie sich immerhin gegen die übliche Etiquette ihrer Zeit. Dazu kommt dann noch die Liebe zu den Autos. Für mich klingt das nach einer Frau, die für die Emanzipation der Frauen kämpft und nicht am Herd versauern will. Minervas Schultern strafften sich, ehe sie tief durchatmete und dann wieder entspannte.

„Verstehen Sie mich nicht falsch, aber als Rebellin sehe ich mich so gar nicht. Niemals würde ich auf die Straßen gehen und mit den anderen Frauen um meine Rechte kämpfen. Das liegt mir nicht. Ich führe meinen eigenen, kleinen Kampf, indem ich einfach das tue, wonach es mir beliebt. Man könnte sagen, ich gehe einfach stur meinen Weg. Ich möchte gleichberechtigt behandelt werden, nicht mehr, aber auch nicht weniger.“
„Sie hat eine unglaublich starke Persönlichkeit“, meldete sich Falk zu Wort. „Sie war es auch, die mich zum Bersten brachte. Also meinen Panzer, der mich schützen sollte. Nach meinem Unfall sollte niemand an mich herankommen, ich schämte mich für das, was passiert war. Doch Minerva stieß zu mir hiervor, direkt zu meinem Herzen und vergrub sich darin, sodass ich auch wieder meine Nächstenliebe zu anderen Menschen fand. Ich lernte wieder zu vertrauen, eines der größten Geschenke, die mir Minerva machen konnte.“

 

Bei seinen letzten Worten hob er Minerva mit Leichtigkeit auf seinen Schoß und strahlte sie glücklich an. Ein idealer Zeitpunkt die beiden nun allein zu lassen. Wenn ihr mehr zu Minerva und Falk erfahren möchtet, solltet ihr euch schnell „Waldesruh“ besorgen, der Aetherwelt-Roman wird vor allem bei Steampunk-Fans hohen Anklang finden.

Gewinnt eine Kette oder ein Printexemplar

Bild: Britt Toth (Blogtouren.de)

Die Autorin Anja Bagus hat sich für diese Blogtour eine besondere Überraschung für euch einfallen lassen: Sie verlost eine aufwändige Kette, sowie 2 signierte Printausgaben.

Beantwortet mir dazu einfach folgende Frage: Was trägt Minerva am Liebsten?

Das Gewinnspiel läuft bis zum 14. Dezember und ist an folgende Bedingungen geknüpft:

Die Teilnahmebedingungen:

  • Teilnahmeschluss ist am 14. Dezember um 23:59 Uhr.
  • Teilnehmen kann jeder, der über 18 Jahre alt ist und einen Wohnsitz innerhalb Deutschland hat.
  • Ihr dürft bei mehreren Blog-Stationen einen Kommentar hinterlassen.
  • Für den Versand wird keine Haftung übernommen.
  • Der Rechtsweg sowie die Barauszahlung des Gewinns sind ausgeschlossen.
  • Alle Daten werden ausschließlich für die Durchführung des Gewinnspiels erhoben und verarbeitet. Sie werden vertraulich behandelt und nicht an Dritte weitergegeben.

Habt ihr Lust auf mehr bekommen? Dann besucht doch Annikas Blog, die euch über die Mythen und Sagen des Schwarzwaldes aufklären wird. Morgen wird zudem der Handlungsort des Romans von Julia näher beleuchtet.