Da ich selbst erst vor kurzer Zeit den Ostfrieslandkrimi „Borkumer Flaschenpost“ gelesen habe und noch nie auf der schönen Insel Borkum gewesen habe, habe ich mich kurzerhand dran gesetzt, um ein paar Informationen zur Insel zu sammeln. Ich mag es immer sehr, ein wenig Hintergrundinfos zu haben, weil man sich dann, auch wenn man die Gegebenheiten dort persönlich nicht kennt, ein bisschen intensiver die Möglichkeit hat, sich dorthin zu versetzen.

Es wird berichtet, dass im 13. Jahrhundert Kreuzfahrerflotten vor “Borkna” ankerten. Der Name Bant erscheint zur Zeit der Karolingerherrschaft, als das Gebiet für das Christentum gewonnen wurde. Das war mir absolut neu. Unter dem Namen Bant umfasste man die jetzigen Inseln Borkum, Juist und den Westteil von Norderney. Bis gewaltige Sturmfluten, die auch an der Küste große Veränderungen bewirkten, die Insel zerschlugen. Reste dieser Insel, die südöstlich von Borkum vor der Krummhörn gelegen war, verschwanden 1781.

Tatsächlich findet man erste urkundliche Erwähnungen des Inselnamens Borkums, aber auch anderer heutiger ostfriesischer Inseln im Jahre 1398. Herren der Insel waren seit dem Ende des 14. Jahrhunderts die ostfriesischen Häuptlinge, ab 1484 dann die Grafen von Ostfriesland. Erst mit dem Beginn des Walfanges im 17. Jahrhundert brachten es die seefahrenden Borkumer zu einem gewissen Wohlstand. Der holländisch-englische Seekrieg schließlich brachte den Walfang ganz zum Erliegen, wodurch die Bevölkerung stark verarmte. Von 1810 bis 1813 stand Borkum unter napoleonischer Herrschaft.

Borkum liegt im Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer, der seit dem 26. Juni 2009 mit zum UNESCO-Welterbe gehört. Die Insel Borkum ist mit Ausnahme der Siedlungs- und Infrastrukturgebiete sowie des Flugplatzes Teil des Nationalparks und wird in drei verschiedene Schutzzonen unterteilt: große Teile der Insel gehören zur Schutzzone 1, die das ganze Jahr über nur auf ausgewiesenen Wegen betreten werden darf.

Vor dem Jahr 1900 wurde das Trink- und Nutzwasser von den Insulanern noch aus einzelnen Brunnen oder aus mit Regenwasser gefüllten Zisternen gewonnen, was sehr mühsam war und schnell nicht mehr ausreichte. So wurde die Einrichtung eines Wasserwerks beschlossen und damit einher gingen nicht nur die Bohrung neuer Brunnen sowie die Verlegung eines Leitungsnetzes, sondern auch die Errichtung eines mächtigen Wasserturms.

In der Turmspitze wurde das hochgepumpte Wasser vom Wasserwerk gespeichert. Durch die Höhe des Turms, welcher alle Häuser überragte, konnte im gesamten Leitungsnetz ein konstanter Wasserdruck erzeugt werden.

Im Jahr 1981 wurde der Turmkopf demontiert, wodurch der Turm seine Höhe von 29 Metern verlor.