Dörte Jensen ist an der Küste aufgewachsen, die unendliche Weite Ostfrieslands, der raue Charm der Küste und die direkte, offene Art der Norddeutschen gefallen ihr besonders. Das ist ein Grund, weshalb sich die Autorin am liebsten durch die Begegnungen mit Menschen zu ihren Ideen inspirieren lässt. Sie hat bisher unter anderem folgende Werke veröffentlicht: „Todeslüge“, „Blutiger Abschied “ und ganz aktuell „Borkumer Flaschenpost“.

Klappentext:

„Die meisten Borkumer halten Bjarne Joken für einen Spinner! Alte Flaschen, die mit Muscheln und Sand bedeckt sind, verhökert er an Touristen für viel Geld als geheimnisvolle Flaschenpost, nachdem er einen Zettel hineingesteckt und den Deckel mit Wachs versiegelt hat. Als er wieder mal am Strand unterwegs ist, auf der Suche nach neuen angespülten Flaschen, hört er plötzlich einen Hilfeschrei aus dem Meer. Bjarne überlegt keine Sekunde und wirft sich in die Wellen. Wenig später taucht ein völlig aufgelöstes Urlauberpaar bei der Borkumer Polizei auf. »Ein Irrer hat meinen Mann angegriffen, er wollte ihn ertränken! Sie müssen den Kerl einsperren!« Hauptkommissar Hansen kann die Geschichte nicht glauben, denn Bjarne ist zwar ein Sonderling, jedoch völlig harmlos. Und tatsächlich stellt sich heraus, dass sich der vermeintliche Angriff ganz anders zugetragen hat. Hansen will den Ball flach halten, doch die Geschichte verbreitet sich in Windeseile und die Borkumer Zeitschrift Zeitenwende gießt mit einem reißerischen Artikel weiteres Öl ins Feuer. Bald haben die beiden Inselpolizisten Hansen und Jepsen alle Hände voll zu tun, um Bjarne in der aufgeheizten Stimmung zu schützen. Als Anita Vogts, die den Zeitungsartikel geschrieben hat, auf Borkum tot aufgefunden wird, müssen sich die Polizisten fragen, ob sie die Situation nicht völlig falsch eingeschätzt haben und Bjarne doch ein Mörder ist…“

Wichtige Informationen zum Buch:

Borkumer Flaschenpost

Autorin: Dörte Jensen
Erscheinungsdatum: 02.Juni 2023
ISBN: 978-3965867765
Verlag: Klarant

Cover:
Der Himmel und das Meer zeigen sich hier von der besten Seite, nichts deutet auf ein Verbrechen hin. Man schaut direkt auf einen menschenleeren Strandabschnitt und die Dünenlandschaft, im Hintergrund zeigt sich ein Leuchtturm.

Inhalt:
Ich mag die Ostfrieslandkrimis der Autorin wirklich sehr gerne und war, nachdem ich gehört habe, dass sie mit „Borkumer Flaschenpost“ ein neues Werk veröffentlicht auch sehr neugierig. Ich persönlich verbinde mit der Flaschenpost eine echt schöne Kindheitserinnerung, da ich selbst mal in einem Urlaub in Dänemark eine Flaschenpost gefunden habe. Da war ich natürlich ganz aufgeregt und wir haben damals tatsächlich auch geantwortet. Allerdings wissen wir natürlich nicht, ob diese Antwort jemals gelesen wurde. Trotzdem ist es eine tolle Erinnerung für mich. In Dörte Jensen neustem Krimi wird jedoch eher eine Schreckensnachricht mit der Flaschenpost verbreitet. Die möchte sicher niemand finden. Aber nicht nur diese Nachricht stellt die Kommissare vor ein Rätsel, auch zahlreiche grausame Morde. Die Ermittlungen sind alles andere als einfach und sie haben kaum eindeutige Verdächtige. Zumal auch das Internet mit seinen Meldungen und gezielter Hetzjagd gegen bestimmte Menschen sein Übriges dazu beiträgt. Ich finde es immer wieder erschreckend, wie die Anonymität im Netz ausgenutzt wird. Furchtbar ist es erst recht, wenn durch solche Aktionen Menschenleben gefährdet werden oder ein Leben zerstört wird. Der psychische Druck sollte hier echt nicht unterschätzt werden.

Aufbau, Struktur und Stil:
Die Handlung in „Borkumer Flaschenpost“ wird dem Leser aus Sicht der einzelnen Charaktere, in der dritten Person, geschildert. So erhält man einen wunderbar umfassenden Einblick in die Geschehnisse, was mir sehr gefallen hat. Die Ereignisse werden von allen Seiten beleuchtet und man hat so die Möglichkeit sich selbst in die Geschichte hineinzuversetzen. Man befindet sich schon nach wenigen Seiten mitten im Geschehen, was wunderbar Spannung aufkommen lässt. Diese wird dann durch zahlreiche Wendungen, mit denen ich so nicht gerechnet hatte, noch konstant erhöht. Der Schreibsstil von Dörte Jensen ist angenehm flüssig und konnte mich von Beginn an fesseln. Auch gelang es mir gut, mir die beschriebenen Situationen direkt vor Augen zu halten.

Fazit:
Mit ihrem neusten Werk „Borkumer Flaschenpost“ konnte mich Dörte Jensen erneut begeistern. Ich habe den Ostfrieslandkrimi in einem Rutsch durchgelesen und freue mich schon jetzt auf neuen Lesestoff aus der Reihe.

Ich gebe fünf Funkelchen.

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