Melanie Raabe, die 1981 in Jena geboren wurde, studierte Medienwissenschaft und Literatur in Bochum. Mit ihrem Debütroman „Die Falle“ feierte sie international großen Erfolg. 2016 folgten die Thriller „DIE WAHRHEIT“, 2018 dann „DER SCHATTEN“ und 2019 „DIE WÄLDER“. Nachdem „Die Falle“ in 21 Länder verkauft wurde, sicherte sich TriStar Productions die Filmrechte. Melanie Raabe betreibt zudem gemeinsam mit der Künstlerin Laura Kampf einen erfolgreichen wöchentlichen Podcast rund um das Thema Kreativität, „Raabe & Kampf“.

Klappentext:

„Gibt es das, eine Seelenverwandtschaft zwischen bislang Unbekannten? Ist es manchmal leichter, mit einer Fremden zu sprechen als mit den Menschen, die man schon lange kennt und liebt? Als die junge Fotografin Nico zufällig zwischen den Jahren der Schauspielerin Ellen Kirsch auf den nächtlichen, winterlichen Straßen Berlins begegnet, fühlt sie fast unmittelbar eine unheimliche Nähe, die sie sich nicht erklären kann. Was haben sie schon gemeinsam, der inzwischen weltberühmte Hollywoodstar und die noch um Anerkennung ringende Fotografin? Was sieht Ellen in ihr, was sie selbst nicht erkennen kann? Vor allem aber: Warum schert sich Nico darum, dass Ellen eines Tages einfach wieder aus ihrem Leben verschwindet? Und zwar so plötzlich, wie sie gekommen ist? Als Nico endlich begreift, warum sie nicht loslassen kann, macht sie sich auf die Suche – nicht nur nach Ellen, sondern auch nach ihrer Mutter und ihrer eigenen Geschichte.“

Wichtige Informationen zum Buch:

Die Kunst des Verschwindens

Autorin: Melanie Raabe
Erscheinungsdatum: 13.Oktober 2022
ISBN: 978-3442759293
Verlag: btb

Cover:
Das Cover zeigt fast skizzenhaft das Porträt zweier Frauen, die nebeneinander stehen. Es passt gut zum Inhalt des Werks, jedoch spricht mich persönlich die farbliche Gestaltung nicht so sehr an.

Inhalt:
Ich war sehr neugierig auf das neuste Werk von Melanie Raabe, da es mich inhaltlich wahnsinnig angesprochen hat. Die Thematik erscheint zunächst, auf den ersten Blick, gar nicht so facettenreich. Mich hat es total fasziniert, wie viele verschiedene Themen hier angesprochen werden, die Vielfalt mochte ich auf Anhieb sehr gerne. Wir begleiten die junge Nico, die schon einiges in ihrem Leben verarbeiten musste. Die familiäre Situation gestaltet sich alles andere als einfach, aber ich muss zugeben, dass ich ihren Bruder Jona sofort in mein Herz geschlossen habe. Er ist einfach so herzig, teils so erwachsen aber gleichzeitig auch so herrlich kindlich. Nico dagegen erschien mir in ihrem Verhalten an vielen Stellen deutlich erwachsener, als ich es erwartet hätte. Ihr Leben wird oft von Vernunftentscheidungen geprägt, jedenfalls bis zu einem gewissen Punkt. Nico ist recht bescheiden, neugierig und offen. Sie liebt die Fotografie, magische Momente einzufangen, sucht aber auch nach dem Sinn des Lebens. Besonders spannend habe ich den Aspekt der Seelenverschwandtschaft empfunden. Denn ich habe es tatsächlich auch schon erlebt, dass mir Menschen begegnet sind, zu denen ich, obwohl sie mir vorher nicht bekannt waren, eine Art Verbundenheit gespürt habe.

Aufbau, Struktur & Stil:
Die Handlung in „Die Kunst des Verschwindens“ wird dem Leser aus Sicht der verschiedenen Protagonisten des Werks geschildert, sodass man einen umfangreichen Einblick ins Geschehen, aber auch in die Gedanken und Gefühle der Charaktere erhält. Ich fühlte mich, insbesondere Nico, stellenweise sehr verbunden. Die Autorin konnte mich mit dem sprachlichen Stil absolut begeistern. Damit meine ich vor allem die faszinierende und fesselnde Weise, mit der sie die Worte einsetzt und so den Charakteren und Situationen Einzigartigkeit Leben einhaucht. Melanie Raabe verbindet die zwei Geschichten der Protagonisten gekonnt miteinander, sodass sie sich in einigen Schlingen auflösen und einen Sinn ergeben. Mich hat die Auflösung überrascht und gleichzeitig sehr positiv zurückgelassen.

Fazit:
„Die Kunst des Verschwindens“ bringt soviel mehr mit sich, als ich vorab erwartet habe und konnte mich absolut überraschen. Ich war gefesselt, vom Stil des Erzählens, aber auch der Art und Weise, in der die Geschichte miteinander verbunden sind. Absolute Leseempfehlung meinerseits !!

Ich gebe fünf von fünf Funkelchen.

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