Bernhard Aichner, der im Jahr 1972 geboren wurde, war er jahrelang als Pressefotograf für den KURIER tätig, bevor er sich der Werbefotografie widmete. Bei der zweitgrößten Tageszeitung Österreichs erlernte er das journalistische Handwerk. Seine Aufgabengebiete waren vielfältig, im Besonderen war er von der Polizeifotografie fasziniert. Bernhard Aichner schreibt und veröffentlicht Romane, Hörspiele und Theaterstücke, er ist einer der erfolgreichsten Autoren Österreichs. Ihm wurden zahlreiche Preise verliehen. Zu seinen Werken gehören unter anderem folgende Titel: „Der Fund“, „Bösland“ und „Dunkelkammer“.

Klappentext:

„Es ist Winter in Innsbruck. Ein Obdachloser rettet sich in eine seit langem leerstehende Wohnung am Waldrand. Im Schlafzimmer findet er eine Leiche, die dort seit zwanzig Jahren unentdeckt geblieben war. Ein gefundenes Fressen für Pressefotograf David Bronski. Gemeinsam mit seiner Journalistenkollegin Svenja Spielmann soll er vom Tatort berichten und die Geschichte der Toten recherchieren. Dass dieser Fall jenseits des Spektakulären aber auch etwas mit ihm zu tun hat, verschweigt er. Seit er denken kann, fotografiert Bronski das Unglück. Richtet seinen Blick auf das Dunkle in der Welt. Dort wo Menschen sterben, taucht er auf. Er hält das Unheil fest, ist fasziniert von der Stille des Todes. Es ist wie eine Sucht. Bronski ist dem Tod näher als allem anderen, er lebt nur noch für seine Arbeit und seine geheime Leidenschaft. Das Fotografieren, analog. Dafür zieht er sich zurück in seine Dunkelkammer. Es sind Kunstwerke, die er hier schafft. Porträts von toten Menschen. Es ist sein Versuch, wieder Sinn zu finden nach einem schweren Schicksalsschlag.“

Wichtige Informationen zum Buch:

Dunkelkammer

Autor: Bernhard Aichner
Erscheinungsdatum: 22.März 2021
ISBN: 978-3442757848
Verlag: btb

Cover:
Mir gefällt die Gestaltung des Covers unheimlich gut, weil der Bezug zum Inhalt hier direkt greifbar ist. Im Hintergrund sieht man nur einen dunklen Teppich, der auf dem Boden liegt. Aufmerksamkeit erregt aber definitiv die Linse einer Kamera, die uns ein beleuchtetes Haus bei Nacht zeigt. Es verbreitet direkt eine schaurige Atmosphäre.

Inhalt:
„Dunkelkammer“ ist das erste Werk, welches ich vom Autor Bernhard Aichner gelesen habe. Viele seiner Titel haben mich zuvor angesprochen, dennoch bin ich tatsächlich erst jetzt dazu gekommen, einen Krimi von dem Autor zu lesen. Mich hat der Klappentext sehr neugierig gemacht und da ich die Arbeit von Fotografen sehr interessant finde, insbesondere im Bereich der Polizeiarbeit, konnte ich hier kaum widerstehen. Die Arbeit der Polizei spielt hier jedoch nur eine nebensächliche Rolle. Im Mittelpunkt steht David Bronski. Ein Mann, der seine Arbeit zu seinem einzigen Lebensinhalt gemacht hat. Ein Mensch, der in kurzer Zeit unglaublich viele Schicksalsschläge erleiden musste und sich dadurch sehr von anderen abgekapselt hat. Mich hat es sehr traurig gemacht, zu erfahren, wie sein Leben so verlaufen ist. Ich glaube, dass es sehr schwierig ist, danach wieder aufzustehen. Auch deshalb habe ich Respekt vor ihm und auch vor der Tatsache, dass er seinem Instinkt, seinem Bauchgefühl nach so vielen Jahren dennoch trauen kann. Die Zusammenarbeit mit seiner Kollegin Svenja fällt ihm wirklich schwer, aber nach und nach lernt er wieder Vertrauen aufzubauen. Wir verfolgen hier als Leser wahnsinnig viele abgrundtiefe Einblicke in Verbrechen verschiedenster Art, die fast alle nur aus Gier und dem Streben nach Macht. Das ist einfach nur widerlich und ich werde solche Menschen wohl niemals verstehen.
Die Charaktere wurden sehr interessant und facettenreich gestaltet. Die Entwicklung innerhalb des Krimis hat mich auch angesprochen.

Aufbau, Struktur & Stil:
Die Handlung in „Dunkelkammer“ wird uns aus sehr vielen verschiedenen Perspektiven beleuchtet. Und genau dieser Punkt hat es mir zu Beginn ein wenig schwierig gemacht, mich einzulesen. Denn wir wechseln quasi von Kapitel zu Kapitel die Sichtweise, was einem einen sehr umfassenden Einblick gibt. Mir fiel es dabei aber anfangs ein wenig schwer, mich auf das Wesentlich zu konzentrieren. Neben der Kapiteln gibt es immer wieder noch Gespräche zwischen zwei Charakteren, die auch wichtig für den weiteren Verlauf der Geschichte sind. Als ich mich jedoch in die Erzählweise reingefunden hatte, konnte ich das Buch kaum noch weglegen. Ich war absolut gefangen von den Ereignissen und den Enthüllungen, die uns hier erwarten. Die vielen Wendungen haben mich immer überrascht und ich konnte hier kaum eine Entwicklung vorhersehen, was wunderbar die Spannung steigert.

Fazit:
„Dunkelkammer“ hat mich gefesselt und schaudern lassen. Die düstere Atmosphäre und die überraschenden Enthüllungen bauten unglaublich viel Spannung auf. Für mich ist es ein sehr spannender und gelungener Auftakt einer neuen Krimireihe !!

Ich gebe fünf von fünf Funkelchen.

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