Guillaume Musso wurde 1974 in Antibes geboren. Guillaume Musso studierte Wirtschaftswissenschaften. Jahrelang arbeitete er nicht nur als Schriftsteller, sondern war auch bis 2008 als Lehrer tätig. Seinen Durchbruch als Autor hatte er mit „Ein Engel im Winter“, welches 2004 in Deutschland erschien. Das Buch wurde auch verfilmt. Neben Marc Levy ist er einer der erfolgreichsten französischen Schriftsteller. Sein aktuelles Werk heißt „Eine Geschichte, die uns verbindet“.
Klappentext:
„Als Floras kleine Tochter spurlos aus der verschlossenen Wohnung in Brooklyn verschwindet, steht die erfolgreiche Schriftstellerin am Rande des Wahnsinns. Alle Spuren führen ins Leere. Immer mehr hat Flora das Gefühl, dass sie nur eine Figur in einem Spiel ist und jemand anderes über ihre Geschichte bestimmt. Aber wer? Es gibt nur einen Weg, das herauszufinden: Flora steigt auf das Dach ihres Hauses und fordert das Schicksal heraus … In Paris kann der französische Erfolgsschriftsteller Romain Ozorski nicht glauben, was gerade in seinem Manuskript passiert: Seine Hauptfigur steht auf einem Dach und droht, sich das Leben zu nehmen. Er kann sie retten. Doch dafür muss er alles riskieren und könnte dabei sein eigenes Kind für immer verlieren.“
Wichtige Informationen zum Buch:
Eine Geschichte, die uns verbindet
Autor: Guillaume Musso
Erscheinungsdatum: 31.Mai 2021
ISBN: 978-3866124844
Verlag: Pendo
Cover:
Im Vordergrund sieht man eine Frau, in einem petrolfarbenen Parka. Sie schaut auf die Skyline von Brooklyn und sieht ziemlich verloren aus. Die Auswahl der Farben ist sehr kräftig, mich spricht die Gestaltung des Covers sehr an und ein Bezug zur Geschichte ist ebenfalls vorhanden.
Inhalt:
Mit „Eine Geschichte, die uns verbindet“ habe nun meinen dritten Roman von Guillaume Musso gelesen und sie waren alle sehr verschieden. Ich war, nachdem ich den Klappentext gelesen habe, ganz ehrlich auf einen völlig anderen Inhalt hier eingestellt und glaube, dass der Text für manchen Leser ein wenig irreführend ist. Zunächst einmal denke ich dass man ihn wirklich „sacken“ lassen muss, um die Ausmaße dieser Erzählung und die Zusammenhänge zu begreifen. Im Mittelpunkt des Werks stehen eindeutig die zwischenmenschlichen Beziehungen und die erweisen sich alles andere als durchschaubar oder gar offensichtlich. Ganz im Gegenteil, hier erwarten den Leser keine klaren Linien, sondern alles in allem wirkt es wie ein Labyrinth, welches total verschachelt ist. Und um durchzublicken braucht man Geduld und Ruhe. Denn man stellt sich immer wieder die Frage, ist das Szenario, welches uns hier ereilt, die Realität oder Fiktion? Wer ist eine Figur und wen begleiten wir als Leser gerade in Wahrheit? Welche Verbindungen und Beziehungen sind die wahren menschlichen Kontakte? Und gab es überhaupt eine Entführung eines kleinen Mädchens? All diese Fragen werden beim Lesen aufkommen und in den Raum geworfen. Die Gestaltung der Charaktere ist wirklich facettenreich und gelungen, leider konnte ich mich aber nicht gut in sie hineinversetzen. Auch fehlte mir hier komplett der Bezug zu den Figuren, was ich sehr schade finde.
Aufbau, Struktur & Stil:
Wenn man diesem Werk eines nicht vorwerfen kann, dann ist es die Tatsache, dass es nicht abwechslungsreich ist. Denn wir erleben hier einen sehr häufigen Perspektivenwechsel, der zwar immer auch als solcher gekennzeichnet ist, mich aber trotzdem, im Verlauf der Ereignisse, immer mehr verwirrt hat. Das hat für mich regelmäßig den Lesefluss unterbrochen und das ist auch die Kritik, die ich hier an dem Buch üben möchte. Durch die zahlreichen Unterbrechungen kam für mich die Spannung, die ich vom Autor eigentlich gewohnt bin, einfach nur bedingt auf. Es lag keineswegs an der Thematik und ab einem gewissen Zeitpunkt wollte ich das Buch auch nicht mehr weglegen. Aber die Entwicklung bis zu diesem Punkt war mir zu lang. Der Schreibstil ist ansonsten recht flüssig und sprüht vor Lebendigkeit. Die bildlichen Beschreibungen der Situationen machten es mir auch leicht, sie mir direkt vor Augen zu halten. Sehr positiv hervorheben möchte ich die Wendungen, mit denen der Autor mich immer wieder überraschen konnte.
Fazit:
„Eine Geschichte, die uns verbindet“ hat mich überraschen können, aber stellenweise auch verwirrte, sodass mein Lesefluss ins Stocken geriet. Ich bin mit völlig anderen Erwartungen an die Geschichte heran gegangen, mit dem Ende bin ich jedoch sehr zufrieden.
Ich gebe knappe vier von fünf Funkelchen.