7) Das Umfeld zieht mich herunter
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Der nächste Punkt ist die Verwandschaft meines Mannes. Mein Mann wurde als Kind nicht sehr streng erzogen, aber sehr kaltherzig. Er bekam Geschenke im Übermaß und es fehlte ihm an nichts. Auch waren die Leistungen der Schule den Eltern nicht wichtig, man kann auch sagen egal.
Was aber wichtig war ist, dass er und seine beiden Geschwister, dem Vater bei sämtlichen Arbeiten halfen. Und es war wirklich schwere Arbeit (Eisenstangen schleppen usw). Und wenn sie nicht die Leistung erbrachten oder was falsch gemacht haben, wurden sie beschimpft oder bekamen einen Tritt oder eine Backpfeife. Sein Umgangston ist bis heute gleich geblieben.
Auch meine Schwiegermutter beschimpft er regelmäßig als „A….loch“ oder „dumme Kuh“.
Auch mich beschimpft er
Als ich ihn kennenlernte war ich darüber sehr entsetzt, denn ich kannte nicht, dass man so miteinander redet. Ich hatte mich nach einer Zeit irgendwie daran gewöhnt. Denn mein Mann konnte ja für seine Familie nichts. Ich war zu gut erzogen um etwas dagegen zu sagen. Obwohl er mich auch beschimpfte.
Ich muss gestehen, seit wir die eigene Wohnung haben (blöderweise noch direkte Nachbarn sind), ist mein Umgangston in Bezug zu seiner Verwandschaft ähnlich rau und hart geworden. Vor allem wenn mich diese Menschen so angreifen.
„Du bist zu dick für diese Kleider“
“ was bist du eig für eine schlechte Ehefrau“
„Und eine Rabenmutter noch dazu.“
Ganz der Opa
Irgendwann wollte ich auch ernstgenommen werden. Und da ich kein Unmensch bin, hab ich ihnen natürlich die Enkel nicht vorenthalten. Ausgerechnet die Opas liebt Theo wirklich sehr. Er sieht sie sogar als Vorbilder. Leider hat Theo seine Sprache übernommen. Er hat mich immer wieder gefragt, warum Opa denn so gemein mit allen Leuten spricht. Ihm war bewusst, dass es falsch ist. Leider hat sich aber immer mehr dieser Unmögliche Umgangston und die Schimpfwörter bei ihm eingeschlichen.
Da mein Schwiegervater sehr bekannt ist, sagen immer alle Leute: wenn Theo anfängt zu reden, hören sie aus ihm den Opa sprechen. Alle fangen an zu Lachen und sagen: das ist doch witzig, wenn so ein keiner Junge wie ein Erwachsener redet. Der Opa brüllt genauso bestimmerisch, laut und herablassend wie Theo heute. Und wenn ich mit dem Opa darüber reden wollte hat er mich beschimpft.
Übergriffiges Verhalten
Auch hat er mir Theo mehrmals aus dem Arm gerissen und hat ihn einfach mitgenommen, obwohl ich ihm gesagt habe, ich möchte jetzt nicht, dass er ihn mitnimmt Traktorfahren. Er hat mir immer gedroht, wenn wir ihm den Kleinen entziehen, muss mein Mann seine Werkstatt die auf seinem Grundstück steht verlassen. Da wir damals viel Unterstützung bekommen haben von ihnen, und wir auch nicht respektlos sein wollten, habe ich immer sehr viel geschluckt und es hingenommen.
Ich wollte nicht als undankbare Schwiegertochter gelten. Während ich das alles aufschreibe, merke ich wie gutgläubig ich eigentlich immer war. Ich hab oft mit meinem Mann geredet, aber dieser kannte ihn eben nicht anders. Wir wollten eben unserem Großen den geliebten Opa nicht entziehen.
Die Geburt der kleinen Schwester
Was meinen Sohn auch sehr geprägt hat, war die Situation, als er eine kleine Schwester bekommen hat. Ich war zum ersten mal über mehrere Tage von ihm getrennt. Und er hat mich vermisst. Leider wurde Theo zum Zeitpunkt der Geburt krank und hatte wieder seine Bronchitis. Ich hatte natürlich wieder Panik und wir wussten selber nicht wie wir in dieser Situation handeln sollten. Also haben wir ihm erklärt, dass er erst mal nicht so nah zu seiner Schwester darf.
Das war natürlich sehr schlimm für ihn, auch wenn er uns das nicht zeigen wollte. Er hat die Bronchitis wirklich immer sehr lange. Er war ganz oft zu dieser Zeit mit dem Papa unterwegs. Ich war emotional einfach sehr überfordert mit allem. Ich war nur noch am weinen und die Hormone haben da auch noch nen Beitrag dazu geleistet.
Langsam wird mir einiges klar
Ich habe sogar extra die Hebamme gefragt und diese meinte wir sollten in dieser Hinsicht wirklich aufpassen, dass er nicht zu nah zum Kind geht. Wenn ich im Nachhinein darüber nachdenke, merke ich wie sehr ihn das verletzt haben muss. Und dann ein paar Tage später noch dieser Test beim SPZ – Arzt dazu. Es ist wahnsinnig, wie sehr mir nun alles auffällt, wenn ich das alles nun aufscheibe. Ich kann mich so sehr in ihn reinversetzen.
ls dann nach den Ferien der Kindergarten wieder los ging und er dann auf einmal so aggressiv wurde, fing es ja dann irgendwann an mit den ganzen Beantragungen. Immer mehr Leute gaben uns Regeln. Immer mehr Leute sagten uns wir müssen ihm klar machen, dass er so nicht sein darf. Ich wurde immer gestresster und nervöser und geriet noch mehr in Panik.
Ich hatte den Auftrag dieses Kind umzuformen, sodass es der Norm entspricht, denn so will ihn keiner haben.
Seit die Verwandtschaft das mitbekommen hat sind sie auch nur dran an ihm herumzunörgeln und
ihn zurechtzuweisen. Du benimmst dich wie ein Baby“. „So etwas gehört sich nicht“. Auch mein Schwiegerpapa ist ganz vorne mit dabei. Er ist auch davon überzeugt, dass er dazu keinerlei Beitrag geleistet hat, dass er so frech ist. Ich hoffe ihr versteht, dass ich niemandem anderen die Schuld zuweisen möchte.
Ich finde es toll dass Du hier berichtest. Ich hoffe ihr bekommt medizinische Hilfe wenn nötig und keine Schuldzuweisungen.
Wie kann ich die Mutter kontaktieren? Ich möchte ihr helfen.
Wie geht es ihr jetzt?
Wie geht es ihren Kindern? Medikamente sind nie die Lösung.
Das ist eine pauschale Aussage, die nicht korrekt ist…. Natürlich können Medikamente, nach einer guten Anamnese, von Nutzen sein. Aber natürlich nicht immer.
Alle Medikamente haben Nebenwirkungen und beschädigen die Darmflora.
Medikamente können Nebenwirkungen haben, das stimmt. Aber in den meisten Fällen helfen sie bei einem Leiden. Ich möchte hier auf dem Blog Medikamente nicht verteufeln und auch nicht in den Himmel loben. Allerdings möchte ich auf evidenzbasierte Fakten hinweisen und mich auch ganz klare gegen Homöopathie und anderen Schwurbel aussprechen. Wir nutzen Medizin auch nur sehr selten, aber nicht immer kann darauf verzichtet werden. Das allerdings müssen auch Ärzte entscheiden, besonders in diesem Fall. Du kannst deinen LÖsungsansatz gern hier vorstellen oder eine Mail schreiben. Ich leite das gern weiter. Aber die Daten der Mutter gebe ich selbstverständlich nicht oder… Read more »
O. m. G. Als Betroffene Mutter eines ADHS Kindes hoffe ich jetzt einfach sehr, dass das Kind Medikamente bekommt. Es ist so ein Gamechanger nicht nur für das Kind sondern für die gesamte Dynamik auch in der Familie