4) Der Einschulungs-Test

Die Lehrerin verdreht die Augen

Den Test musste er mit der Schuldirektorin seiner zukünftigen Regelschule machen. Die Schule ist in unserem Dorf. Sie hat nur 2 Klassenräume, es sind ca. immer 5 Kinder pro Klasse. Klingt wie ein Traum, oder? Allerdings sitzen 1+2 Klässler und 3+4 Klässler zusammen.

Diese Rektorin hatte ich bereits kennengelernt bei der Rückstellung. Und zusätzlich hatte ich mit den Erzieherinnen und ihr gemeinsam ein Gespräch, denn sie muss auch über die Situation aufgeklärt sein. Als die Erzieherin sehr herablassend und genervt Theos Probleme vorlas, verdrehte die Lehrerin
schon die Augen…

Abbruch mitten im Test

Ich kannte die Lehrerin auch schon aus Erzählungen anderer Eltern und ich hätte wissen müssen,
dass es so kommt. Bei dem Test probierte Theo sein Bestes. Die Lehrerin erklärte kurz die Aufgabe, gab ein Zeitlimit vor und Theo sollte das alleine machen, wie bei einem Schultest eben. Theo war noch nie in solch einer Situation und war überfordert. Er machte alles andere, nur nicht das was er sollte.

Ich bin davon überzeugt, hätte ich ihm die Aufgabe erklärt und ein Beispiel mit ihm durch gemacht wäre das alles anders ausgefallen.

Eine Stunde lang haben wir verschiedene Aufgaben gemacht und dann hat die Lehrerin auch gesagt wir brechen das Ganze jetzt ab. Dabei waren wir noch lange nicht am Ende des Test. Das war im November 2019. Im November 2020 mussten wir den Test wiederholen und schauen, ob er sich verbessert hat. Dieser Test ist dazu da, dass wir notfalls einen Beweis haben, um für Theo einen Besuch einer speziellen Schule zu beantragen.

Anleitungen fürs Kind

Wir haben dann hinterher noch kurz gesprochen und sie fing auch mit diesem Medikament an. Wir haben uns mit dem Kindergarten uns nochmal zusammengesetzt und die Erzieherinnen haben
uns Anleitungen gegeben, was wir tun müssen im Umgang mit ihm:

  • Zweimal in der Woche müssen wir ein Tischspiel machen.
  • Er soll Aufgaben im Haushalt übernehmen, wie Tischdecken.
  • Er muss warten lernen, wir müssen ihm ganz streng beibringen dass er auch warten muss z.b. wenn ich am Telefonieren bin.
  • Wir müssen jeden Tag ein Buch lesen.
  • Und ich soll mit ihm solche Vorschulaufgaben machen.

Wenn er böse ist und nicht gehorcht, müssen wir Konsequenzen ziehen.

Ihr könnt euch denken, wie viel Lust Theo immer zu diesen Sachen hat, und wie das meistens ausgeht. Wir haben mit der Erzieherin nun abgemacht, dass sie falls was ganz Arges vorfällt, uns anruft, dass ich zuhause nochmal mit Theo darüber rede. Da gab es natürlich auch schon ein paar Anrufe.

Theo hat der Erzieherin auf den Po gehauen im Stuhlkreis, weil er sich nicht auf den Stuhl setzen wollte. Dann hat er einmal was sehr Schlimmes gesagt, als ein Kind ihm was kaputt gemacht hat (was genau das war, kann ich nicht hier schreiben, sonst haltet ihr meine Familie für völlig verrückt).

Mein aggressives Kind

Sie hat mich gefragt wo Theo denn das her hat. Es kann ja sein, dass wir Eltern zu Hause etwas „derbe“ reden und dass er deshalb diese Wörter benutzt. Ich war fassungslos und probierte mich zu verteidigen. Doch dann meinte sie nur, irgendwoher muss er es ja haben.

Auch war ein Vorfall mit diesem einen Kind mit dem er sich regelmäßig prügelt. Sie haben nur angerufen und gesagt, dass er heute ein Kind gegen die Heizung gestoßen hat. Warum wissen sie nicht genau, es hat keiner gesehen. Ich hab Theo dann gleich gefragt zuhause. Er meinte dieses Kind ist ihm 3 mal mit dem Auto hinten in die Ferse gefahren und hat nicht aufgehört. Und dann hat er das Kind gestoßen. Dabei ist der Junge gegen die Heizung gefallen.

Die falsche Einrichtung?!

Und einmal war eine Situation draußen. Theos bester Freund hat einem Mädchen ein Schneeball angeworfen. Daraufhin hat das Mädchen ihn mit der Schaufel gehauen.

Dann ist Theo hingegangen und hat mit einer Schaufel in einer Matschepfütze Wasser geholt und es dem Mädchen über den Kopf gekippt um seinem Freund zu helfen.

Sie hat mich dann irgendwann nochmal zum Gespräch gebeten und gesagt: Da er nun schon seit einem halben Jahr so auffällig ist, sind sie der Meinung man kann nicht mehr von einer Phase sprechen. Und sie der Meinung sind es ist die falsche Einrichtung für ihn.

Er wäre in einem sozialpädagogischen Kindergarten besser aufgehoben. Der nächste wäre 1 Stunde von unserem Heimatort entfernt. Und, ob wir Ideen haben, wie wir ihn noch mehr fördern können, Ergo reicht in dem Fall nicht. Ich habe natürlich keine Idee, wir waren ja erst Zehn Mal bei der Ergo. Ich soll ihn doch zum Ringen schicken. Auch meinte sie mit dieser Diagnose werden wir auch keinen kontinuierlichen Tagesablauf hinbekommen.

nach oben