Sebastian Fitzek studierte, nach dem Abschluss des Abiturs, Jura. Sein erstes Buch schrieb er in Form einer Jura Promotion zum Thema Urheberrecht. Beruflich folgten danach Tätigkeiten in Funk und Fernsehen. Heute ist er hauptberuflich Autor, sein erstes Buch“ Die Therapie“ im Genre Thriller erschien 2006. Seine Bücher sind definitiv nichts für schwache Nerven. Er ist Träger des Friedrich Glauser Preises und hat schon viele Bücher sehr erfolgreich veröffentlicht, unter anderem „Passagier 23“, „Der Augenjäger“ und „Das Kind“. Sein aktuelles Werk heißt „Der Heimweg“.

Klappentext:

„Es ist Samstag, kurz nach 22.00 Uhr. Jules Tannberg sitzt am Begleittelefon. Ein ehrenamtlicher Telefonservice für Frauen, die zu später Stunde auf ihrem Heimweg Angst bekommen und sich einen telefonischen Begleiter wünschen, dessen beruhigende Stimme sie sicher durch die Nacht nach Hause führt – oder im Notfall Hilfe ruft. Noch nie gab es eine wirklich lebensgefährliche Situation. Bis heute, als Jules mit Klara spricht.
Die junge Frau hat entsetzliche Angst. Sie glaubt, von einem Mann verfolgt zu werden, der sie schon einmal überfallen hat und der mit Blut ein Datum auf ihre Schlafzimmerwand malte: Klaras Todestag! Und dieser Tag bricht in nicht einmal zwei Stunden an …“

Wichtige Informationen zum Buch:

Der Heimweg

Autor: Sebastian Fitzek
Erscheinungsdatum: 21.Oktober 2020
ISBN: 978-3426281550
Verlag: Droemer

Cover:
Das Cover ist pechschwarz gestaltet, man schaut lediglich auf eine Person, in einem kleinen Feld, welche sich von der dunklen Farbe vom Rest absetzt. Für mich trifft die Gestaltung absolut die Atmosphäre, die einen durchgehend im Buch begleitet.

Inhalt:
Für mich sind die Bücher von Sebastian Fitzek immer etwas Besonderes, bisher haben mich die meisten Werke mit sehr ausgefallenen Ideen absolut begeistern können. Nachdem ich den Titel „Der Heimweg“ in den Vorschauen entdeckt hatte, wusste ich dass ich gar nicht anders kann bzw. will, als auch seinen neusten Thriller zu lesen. Er schafft es auch dieses Mal mit den Ängsten der Leser zu spielen und bietet uns dafür ein absolut authentisches Szenario an. Auch mich hat er damit sofort angesprochen. Denn mal ganz ehrlich, was könnte authentischer wirken, als eine Situation, die einem im Alltag auch begegnet? Ich war schon häufiger alleine auf dem Heimweg und habe mich alles andere als sicher gefühlt. Glücklicherweise war es mir dann immer möglich einen Freund anzurufen, sodass man sich nicht allein fühlt oder gar unsicher erscheint. Gleichzeitig spricht der Autor aber im Werk auch noch Gewalt gegen Frauen an, ein Thema, was recht wenig Schlagzeilen bietet, dafür aber umso häufiger in den eigenen vier Wänden stattfindet. Es ist, für meinen Geschmack, absolut wichtig, dieses Thema anzusprechen und so konnte ich mich mit der Protagonistin Klara auch wirklich anfreunden. Was sie erlebt, ist der blanke Horror. Und ich bin mir sicher, in der ein oder anderen Form erleben sehr viele Frauen Gewalt, können sich aber aus den verschiedenen Gründen oder Ängst nicht vom Partner lösen. Alleine das ist für mich so schrecklich, es ist traurig zu wissen, dass sie dauerhaft unter Gewalt, Demütigung und Angst leben müssen. Ich selbst habe eine Bekannte, die solche Situationen bis zu einem gewissen Grad ertragen und über sich ergehen lassen hat. Die Auswirkungen auf ihr Leben sind heute noch deutlich spürbar, insbesondere Männern gegenüber. Umso intensiver habe ich das ganze Werk empfunden.

Aufbau, Struktur & Stil:
Die Handlung in „Der Heimweg“ wird sowohl von Jules, als auch von Klara, in der dritten Person, geschildert. An dieser Stelle hätte mir die Ich-Perspektive noch mehr Nervenkitzel verschafft, weil ich dadurch eine noch intensivere Verbindung hätte aufbauen können. Der Einstieg in die Geschichte ist mir problemlos gelungen, schnell war ich von der Handlung gefesselt. Sebastian Fitzek versteht es definitiv den Leser in die Irre zu führen, denn so sehr ich mich angestrengt habe zu erkennen, die Ereignisse zu durchleuchten, ist es mir über lange Zeit nicht gelungen. Das ist einer der Eigenschaften, die ich an seinen Büchern sehr schätze. Besonders hervorheben möchte ich die zum einen dramatische aber auch beunruhigende Atmosphäre, die der Autor hier gekonnt aufbaut. Außerdem konnte er mich immer wieder mit unerwarteten Entwicklungen überraschen. Es ist unfassbar, wie ich danach abends tatsächlich empfunden habe, wie unsicher ich war. Durch seinen wunderbar flüssigen und bildlichen Schreibstil konnte ich mir die Situationen zweifelsohne problemlos vor Augen halten.

Fazit:
„Der Heimweg“ hat mich schockiert, denn die Gewalt,egal ob körperlicher oder psychischer Natur, geht bis zum Äußersten. Andererseits fesselt es auch, weil man nach den Wendungen einfach wissen muss, wie es endet.

Ich gebe fünf von fünf Funkelchen.

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