Nalini Singh wuchs in Neuseeland auf, wurde aber auf Fidschi geboren. Sie wurde zunächst als Rechtsanwältin und lebte einige Jahre in Japan. Von dort aus besuchte sie viele asiatische Länder. Später arbeitete sie als Bibliothekarin, Bankangestellte und als Englischlehrerin. Im Jahr 2002 veröffentlichte sie ihr erstes Buch sehr erfolgreich und ist nun leidenschaftliche Autorin. Ihr neustes Werk heißt „Im grausamen Licht der Sonne“.
Klappentext:
„Acht lange Jahre hat Ana am anderen Ende der Welt in London verbracht, bevor sie es endlich wagt, in ihr Heimatdorf Golden Cove an der atemraubend schönen Westküste Neuseelands zurückzukehren. Nichts scheint sich dort verändert zu haben: weder ihre beste Freundin Josie, die ein Café betreibt, noch der Maori Nikau, der Touristen herumführt, oder ihr alter Schulfreund Vincent. Beinahe könnte Anahera glauben, dass die Zeit stehen geblieben ist – wäre da nicht Will, der neue und einzige Cop im Ort, der seltsam unnahbar wirkt. Wie sehr die Dinge tatsächlich beim Alten geblieben sind, wird Ana allerdings erst bewusst, als mit der schönen jungen Miri erneut ein Mädchen verschwindet. Wer auch immer dafür verantwortlich ist: Er muss aus Golden Cove stammen!“
Wichtige Informationen zum Buch:
Autorin: Nalini Singh
Erscheinungsdatum: 27.Mai 2020
ISBN: 978-3426227169
Verlag: Knaur
Cover:
Was für eine gelungene Covergestaltung !! Ich finde es sehr passend, dass die Farben und Umrisse auf dem Cover beinahe schon ineinander verschwimmen und man nur sehr wenige Umrisse erkennen kann. Die Farben sind sehr satt und passen wunderbar zur Thematik. Man erkennt den Körper einer jungen Frau und einige Blätter von Pflanzen.
Inhalt:
Tatsächlich habe ich mit dem Titel „Im grausamen Licht der Sonne“ mein erstes Werk der Autorin Nalini Singh gelesen. Ich weiß, dass sie häufig auch Liebesromane veröffentlicht, aber gelesen habe ich bisher tatsächlich noch nichts von ihr. „Im grausamen Licht der Sonne“ hat mich thematisch auf Anhieb angesprochen und ich war sehr neugierig auf die Umsetzung. Noch dazu spielt es in Neuseeland, mein absolutes Traumland, welches ich unbedingt irgendwann einmal bereisen möchte. Alleine schon die Natur ist einzigartig. Nachdem dann hier auch noch Verbrechen geschehen sollen, habe ich mich sofort in das Buch verliebt. Schon lange bevor Anahera, unsere Protagonistin, wieder nach Golden Cove zurückkommt, verschwinden im Abstand von mehreren Jahren immer wieder junge Frauen, die alleine unterwegs waren. Alle Ermittlungen verliefen im Sande, irgendwann gerieten die Geschehnisse in Vergessenheit. Als Anahera jedoch zurückkommt und schon bald nach ihrer Ankunft die junge, hübsche und beliebte Miri verschwindet, ist das ganze Dorf in Aufruhe. Der Fall wirft wahnsinnig viele Fragen auf und Anahera scheint mittendrin zu stehen. Sie ist eine spannende und facettenreiche Protagonistin. Sie hatte sich geschworen nie wieder in ihr Heimatdorf zurückzukehren und doch verläuft ihr Leben ganz anders, als sie jemals gedacht hätte. Ihre Vergangenheit bzw. Kindheit war alles andere als einfach, auch diese Erfahrungen haben sie geprägt und hart werden lassen. Anahera lässt sich nur ungern in die Karten schauen, auch ihre Gefühle zeigt sie nur den Menschen, die ihr nahe stehen. Dennoch spürt man zwischendurch, dass sie die Nähe zu anderen Menschen vermisst. Ihr männlicher Gegenpart ist der ortsansässige Polizist Will. Er macht zunächst einen sehr abweisenden Eindruck. Seine Vergangenheit zeigt aber, dass er ein sehr engagierter Mensch ist, der gerne auch die Gesetze umgeht,wenn es notwendig ist und Hilfe gebraucht wird. Das wurde nicht immer als Stärke ausgelegt, für mich macht ihn dieser Wesenszug sehr sympathisch. Trotz seiner düsteren Art mag ich ihn sehr. Die Gestaltung der Charaktere hat mir hier sehr gut gefallen.
Aufbau, Struktur & Stil:
Die Handlung in „Im grausamen Licht der Sonne“ wird dem Leser aus Sicht beider Protagonisten, Anahera und Will, aber auch aus Sicht eines Unbekannten geschildert. Das sorgt für eine sehr abwechslungsreiche und spannungsgeladene Erzählung. Ich konnte mich gut in Anahera hineinversetzen, ihre Gedanken und Beweggründe gut nachvollziehen. Die Autorin liefert uns hier stückweise Geschehnisse und Entwicklungen innerhalb ihrer Vergangenheit, sodass ich das Gefühl hatte, mehr und mehr mit ihr zusammen zu wachsen und sie noch besser zu verstehen. Das hat mir, ebenso wie das ganze Setting der Geschichte, sehr zugesagt. Nach einem langsameren Erzähltempo zu Beginn, bei dem wir die Bewohner des Dorfes kennenlernen, steigert Nalini Singh fast übergangslos das Tempo. Ich konnte schon nach wenigen Seiten das Buch nicht mehr zur Seite legen, ich war total gebannt von den Ereignissen. In Kombination mit dem bildlichen Schreibstil, der mir auch die Landschaft Neuseelands näher brachte, konnte ich mir die Situationen wunderbar vor Augen halten und war gefesselt. Besonders gefallen haben mir die vielen Wendungen, die es mir kaum möglich machen, einen Täter zu bestimmen.
Fazit:
„Im grausamen Licht der Sonne“ ist ein spannungsgeladener, abwechslungsreicher sowie undurchsichtiger Thriller vor der wunderbaren Kulisse Neuseelands. Mir hat das Buch sehr gefallen.
Ich gebe fünf von fünf Funkelchen.