Hallo liebe Sina,

stell dich doch bitte kurz unseren Lesern vor und schildere ein wenig deinen bisherigen Werdegang. Wie kamst du zum Schreiben? War es schon immer dein Wunsch Autorin zu werden?

„Ich bin eigentlich eine Leserin, die spannende Geschichten liebt. Gleichzeitig habe ich eine rege Fantasie. Vom Denken zum Schreiben ist es nur ein kleiner Schritt. Im Studium musste ich wissenschaftliche Texte verfassen, was mir gar nicht gefallen hat. Dadurch wurde mir die Freude am Geschichtenerfinden eine Zeitlang verleidet. Außerdem ist das Großstadtleben nichts für mich. Nach dem Studium zog ich in ein kleines ostfriesisches Dorf, wo ich immer noch mit meiner Familie lebe. Abends und am Wochenende habe ich dann mit dem Krimischreiben begonnen. Nach einigen Rückschlägen und Absagen bin ich dort angelangt, wo ich jetzt bin. Und nein, der Berufswunsch Autorin ist noch ziemlich neu. Als Kind wollte ich Tierpflegerin werden, später träumte ich von einer Karriere an der Universität. Aber daraus ist zum Glück nichts geworden, mein jetziges Leben gefällt mir viel besser!“

Was inspiriert dich zu deinen Geschichten? In wieweit lässt du eigene Erfahrungen, Erlebnisse mit in die Handlung einfließen?

„Meine Krimis sind nicht autobiografisch, denn ich bin weder Polizistin noch Verbrecherin 😉 Dennoch gibt es kleine Erlebnisse in meinem Alltag, aus denen in meiner Fantasie dramatische Kriminalfälle e werden. Ich schreibe ja auch deshalb unter Pseudonym, damit ich weiterhin ungestört die Ideen in mich aufsaugen kann. Wenn in meinem Freundeskreis bekannt wäre, dass ich Krimis schreibe, würden die Menschen mir wahrscheinlich gehemmter entgegentreten und befürchten, dass sie als Täter (oder Opfer) in meinen Büchern vorkommen. Also, meine Inspiration ist der ganz normale Alltag von ganz normalen Leuten!“

Vor kurzer Zeit erst hast du den Titel „Friesenkoch“ veröffentlicht? Worum geht es in dem Werk?

„In „Friesenkoch“ untersuchen meine Borkumer Kommissare Mona Sander und Enno Moll den rätselhaften Tod des TV-Starkochs Tiemo Kopper. Lange Zeit ist unklar, ob er durch einen Unfall oder einen heimtückischen Mordanschlag ums Leben kam. Es zeigt sich, dass dieser Mann viel zu verbergen hatte und dass ihn viele Menschen verabscheut haben.“

Der Koch Tiemo Kopper stirbt an den Folgen einer Vergiftung. Wie kamst du auf die Idee, dass es ausgerechnet durch den Kugelfisch geschieht?

„Das Gift des Kugelfischs ist tödlich, daher darf dieses Tier in Deutschland weder zubereitet noch verzehrt werden. Tiemo Kopper ist allerdings so von sich selbst eingenommen, dass er sich über die Gesetze hinwegsetzt und es vielleicht sogar als Werbegag darauf anlegt, wegen seines Kugelfisch-Rezepts auf offener Bühne verhaftet zu werden. Doch die Sache geht nach hinten los … ich wollte damit zeigen, dass Überheblichkeit tödliche Folgen haben kann ;-).“

Wie sah deine Recherche zu dem Thema „Gifte in der Natur“ aus? Wie dürfen wir uns das Leser vorstellen? Giftmorde schreibt man oftmals eher Frauen zu, zumindest steht das in vielen Statistiken. Hat dich diese Tatsache irgendwie beeinflusst oder willst du hier nicht zuviel verraten?

„Ja, Giftmord gilt traditionell als „Frauensache“. Eine der bekanntesten Giftmörderinnen der Geschichte war die Bremer Serienmörderin Gesche Gottfried, die fünfzehn Menschen getötet haben soll. Ihr Motiv ist bis heute unklar. Sie wurde 1831 hingerichtet. Dass ein Koch an etwas Essbarem stirbt, fand ich nachvollziehbar. Und übrigens hatten Könige und Herrscher früherer Zeiten immer einen Vorkoster, der das Essen erst einmal probieren musste, bevor sie es selbst zu sich nahmen. Und wenn eine Mahlzeit vergiftet war, wurde der Vorkoster eben ersetzt … wenn man sich mit diesen Dingen näher beschäftigt, fallen einem viele neue Ideen ein. Über die Auflösung des „Friesenkoch“-Falls will ich an dieser Stelle allerdings noch nicht zu viel verraten …“

Wie wichtig ist dir die persönliche Entwicklung deiner Charaktere? Und gibt es einen Charakter, der dir besonders nahe steht oder dir gar ähnelt?

„Mir liegt Mona Sander natürlich sehr am Herzen, weil sie so eine herrlich querköpfige Person ist. Ich selbst bin eher zurückhaltend, ihre Temperamentsausbrüche sind mir persönlich fremd. Natürlich entwickelt sie sich im Lauf der Serie weiter, was auch für die anderen Figuren gilt. Allerdings darf man als Autorin nicht allzu viele Veränderungen vornehmen, weil die Leserschaft eine gewisse Erwartung an die Hauptfiguren hat. Das heißt aber nicht, dass es auf die Dauer langweilig wird!“

Was dürfen wir als Leser in nächster Zeit erwarten?

„Anfang Februar erscheint der nächste Juist-Krimi von mir, aktuell schreibe ich bereits den nächsten Roman mit Mona Sander und Enno Moll.“

 

Vielen lieben Dank für deine Zeit und die spannenden Antworten !! Alles Liebe für dich !