Jette Janssen lebt als Schriftstellerin mit ihrer Familie im südlichen Ostfriesland. Sie schreibt mit großer Leidenschaft Kriminalromane. Die Ideen zu ihren Geschichten entwickeln sich bei ausgedehnten Radtouren durch die geheimnisvollen Fehnlandschaften entlang der Deiche und Kanäle. Ihr zweiter Roman „Stille auf dem Fehn“ wurde gerade im Klarant Verlag veröffentlicht.

Klappentext:

„Am idyllischen Idasee in Ostfriesland wird eine Joggerin ermordet. Die Polizei sucht zunächst im Umfeld des Opfers nach dem Täter. Als aber in Idafehn eine weitere junge Frau getötet wird, ist es aus mit der friesischen Beschaulichkeit: Der Leeraner Hauptkommissar Ole Freerichs muss von einem Serientäter ausgehen. Da es augenscheinlich keine Verbindung zwischen den Opfern gibt, wird der Psychologe Maxim Henndorf als Profiler eingesetzt. An den Tatorten spürt er die verzweifelte Wut des Täters, ahnt, dass eine grausame Eskalation bevorsteht, doch seine Hinweise laufen ins Leere. Nichts scheint zusammenzupassen, es gibt keine Spuren, keine Zeugen. Und dann kommt es zu einem dritten Mordanschlag, diesmal am Gulfhaus in Ostrhauderfehn. Das Opfer wird in letzter Sekunde gerettet – doch es ist klar, dass der Täter völlig außer Kontrolle gerät. Sie stellen ihm eine Falle, aber dann droht alles aus dem Ruder zu laufen …“

Wichtige Informationen zum Buch:

Stille auf dem Fehn

Autorin: Jette Janssen
Erscheinungsdatum: 14. Oktober 2019
ISBN: 978-3965860551
Verlag: Klarant

Cover:
Mir hat besonders die farbliche Gestaltung sehr angesprochen. Man schaut auf eine Landschaft, durch die sich ein Kanal schlängelt. Das saftige Grün der Wiese steht im Kontrast zur Farbe des Himmels.

Inhalt:
Ich war total neugierig, besonders auf die persönliche Entwicklung der Charaktere, die wir als Leser in „Stille auf dem Fehn“ begleiten. Man sollte hier meiner Meinung nach wirklich auch den ersten Teil der Reihe „Schwarze Stille“ kennen, um die Beweggründe nachvollziehen zu können. Die Autorin spricht in diesem Krimi vielfältige Themen an, die auch sehr aktuell sind : Ausländerfeindlichkeit aber auch die Verarbeitung eines so großen Verlustes bzw. Traumas, welches dem Leben den Sinn nimmt. Leider ist bei uns, auch aufgrund der politischen Lage, nicht nur in Deutschland, sondern sogar europaweit, Ausländerfeindlichkeit ein großes Problem. Ich persönlich finde ja, dass es überhaupt nichts bringt, Menschen, die hier einwandern zu verteufeln. Sie sollten sich nur auch bemühen, sich in die Gesellschaft zu integrieren. Das fängt schon beim Erlernen der Sprache an. An vielen Stellen gibt es einfach zu offensichtlich soziale Ungerechtigkeit. Und die führt auch zu solch einer gefährlichen Entwicklung. Diese Einschätzung hat auch der Psychologe Maxim, den wir in „Stille auf dem Fehn“ begleiten. Sein Leben wird aktuell, auch wenn er versucht, dies nicht nach außen heraus hängen zu lassen, stark von der jüngsten Vergangenheit beeinflusst. Das kann man ihm absolut zugestehen, denn solch ein Trauma muss man erst einmal verarbeiten können. Das braucht viel Zeit und Kraft. Dennoch bietet gerade die Arbeit eine Möglichkeit der Ablenkung.

Aufbau, Struktur und Stil:
Die Handlung in „Stille auf dem Fehn“ wird uns aus vielen unterschiedlichen Sichtweisen geschildert. So bekommt man einen sehr umfassenden Einblick in die Ereignisse. Die Kapitel, die uns aus der Perspektive des Täters erzählt werden, sind in der Ich-Form verfasst. Die Autorin baut von Beginn an ein konstantes Maß an Spannung auf, welches sie nach und nach steigert. Gut hat mir auch gefallen, wie schnell man sich mitten im Geschehen befindet. Immer wieder hat sie es geschafft, mich auf falsche Fährten zu lenken, sodass ich mir nie sicher sein konnte, was hinter den Taten steckt. Der Schreibstil ist angenehm flüssig, den Ereignissen konnte ich zu jeder Zeit gut folgen. Es fiel mir durch die bildlichen Beschreibungen auch nicht schwer, mir die Situationen vor Augen zu halten.

Fazit:
„Stille auf dem Fehn“ ist ein fesselndes und temporeiches Werk, welches mich durch eine interessante Charakterentwicklung und ein hohes Maß an Spannung begeistert hat.

Ich gebe fünf Funkelchen.

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