Sascha Berst-Frediani wurde 1964 geboren und studierte Germanistik und Rechtswissenschaften in Freiburg und Paris. Er arbeitet als Rechtsanwalt. Bereits sein erster Roman „Mord im Garten des Sokrates“ wurde international publiziert. Für weitere Werke erhielt er Auszeichnungen wie den Freiburger Krimipreis. Sein neustes Werk heißt „Reue“ und wurde im Gmeiner Verlag veröffentlicht.
Klappentext:
„Ein Dorf in Deutschland. Sie – jung, hübsch und beruflich erfolgreich, ihr Ehemann – derb und eher schlicht. Dass er nur am Wochenende zu Hause ist, stört sie nicht. Eigentlich wäre alles perfekt, wenn dieser Untermieter nicht wäre. Am Anfang spielt sie nur mit ihm. Aber die Versuchung ist zu groß. Und plötzlich ist es ernst. Doch als sie beschließt, die Karten auf den Tisch zu legen, ist einer tot und für die Wahrheit ist es zu spät.“
Wichtige Informationen zum Buch:
Autor: Sascha Berst-Frediani
Erscheinungsdatum: 07. Februar 2018
ISBN: 978-3839222492
Verlag: Gmeiner
Cover:
Die Gestaltung des Covers ist sehr schlicht, aber dennoch wirklich aussagekräftig. Von einem weißen Hintergrund hebt sich der schwarze Titel wunderbar ab, mindestens genauso wirkungsvoll ist der Baseballschläger, der hinter dem Schriftzug liegt. Der Bezug zum Inhalt ist definitiv vorhanden.
Inhalt:
Mit dem Titel „Reue“ habe ich mein erstes Werk vom Autor Sascha Berst-Frediani gelesen. Mich hat die doch schwierige Thematik, häusliche Gewalt bzw. Gewalt innerhalb einer Partnerschaft, egal ob psychischer und körperlicher Art, sofort aufhorchen lassen. Meiner Meinung nach, ist es etwas, was viel zu oft tot geschwiegen wird. Leider habe ich letzteres auch schon im Bekanntenkreis miterleben müssen. Umso wichtiger ist es mir, dass Gewalt in einer Partnerschaft, was für mich eigentlich ein Widerspruch in sich ist, angesprochen wird. Aber auch die Tatsache, sich gegenseitig durch das eigene Verhalten zu verletzen, dem anderen absichtlich Schmerz zu zufügen, kann ich einfach nicht nachvollziehen. Den Eindruck hatte ich hier durchaus beim Lesen, denn auch innerhalb einer Ehe fremdzugehen, ist für mich nichts anderes. Man tut es vielleicht nicht immer bewusst, aber durch den Betrug fügt man seinem Partner in der Regel Schmerz zu. Eine Ehe, wie sie hier geführt und beschrieben wird, könnte ich mir für mich selbst so nie vorstellen.
Mit den Charakteren, die wir hier begleiten konnte ich mich nicht so recht anfreunden. Keiner der Figuren war mir in irgendeiner Hinsicht nur ansatzweise sympathisch. Teils war mir die Gestaltung ein wenig arg stereotyp.
Aufbau, Struktur & Stil:
Als Leser verfolgt man die Handlung in „Reue“ aus verschiedenen Blickwinkeln der Charaktere, sodass man einen recht umfassenden Eindruck in die Geschehnisse und die Gedanken erhält. Man befindet sich hier gleich mitten im Geschehen, denn die Ereignisse überschlagen sich gerade zu Beginn des Buchs wahnsinnig. Die Spannung wird wunderbar aufgebaut, da man zunächst keinerlei Antworten auf die Fragen, die dadurch entstehen erhält. Auch die recht kurze Gestaltung der Kapitel führt zu einer konstanten Steigerung er Spannung. Nur langsam, nach und nach beginnt man zu verstehen und dennoch hat mich der Autor mit Hilfe von Wendungen oftmals überraschen können. Sascha Berst-Frediani Schreibstil ist für mich recht eindringlich und direkt. Das hat mir sehr zugesagt und ich empfinde es ganz besonders, bei einem solchen schwierigen Thema auch als sehr authentisch.
Fazit:
„Reue“ behandelt eine schwierige Thematik und der Autor setzt dabei auf eine direkte Konfrontation. Hier wird nichts beschönigt, was auf mich aber in diesem Fall authentisch wirkt.
Ich gebe vier von fünf Funkelchen.