Anna Karolina Larsson wuchs in Finspång auf, ging aber 2001 nach Stockholm um dort als Polizistin zu arbeiten. 2010 zog sie nach Malmö, wo sie auch heute noch mit Mann und zwei Kindern lebt. Dort begann sie, neben ihrer Arbeit bei der Polizei, zu schreiben. Ihr erster Thriller „Der Pavian“ wurde von den Kritikern gefeiert, nun veröffentlichte sie mit „Unersättlich“ ihr zweites Werk.

Klappentext:

„Stockholm wird von einer grauenhaften Mordserie erschüttert: Völlig unbescholtene Menschen fallen im Drogenrausch über ihre Angehörigen her und verspeisen sie. Drei solcher „Kannibalenmorde“ muss Amanda Paller, inzwischen alleinerziehende Mutter von Zwillingen, aufklären. Gleichzeitig wird Amanda von ihrer Vergangenheit und ihren Verbindungen zum kriminellen Milieu eingeholt. Denn auch Adnan, der Vater ihrer Kinder, ist wieder in der Stadt …“


Wichtige Informationen zum Buch:

Unersättlich

Autorin: Anna Karolina Larsson
Erscheinungsdatum: 01. Dezember 2017
ISBN: 978-3492311663
Verlag: Piper

Cover:
Ich bin ehrlich, mich hat die Gestaltung des Covers auf Anhieb zum Gruseln gebracht. Es macht zunächst einen recht unscheinbaren Eindruck, aber die viele rote Farbe, die hier ganz offensichtlich Blut darstellt, in der Kombination mit dem Klappentext, verbreitet eine sehr düstere Stimmung.

Inhalt:
Das erste Werk „Der Pavian“ hat mich wahnsinnig angesprochen, daher wollte ich, nachdem ich von dem neusten Werk der Autorin Anna Karolina Larsson gehört habe, auch „Unersättlich“ lesen. Ganz ehrlich alleine das Szenario aus dem Klappentext lässt mich schon erschaudern. Kann man sich als „normaler“ Mensch überhaupt ernsthaft auf eine solche Tat einlassen? Grundsätzlich würde ich das ganz entschieden verneinen. Anders und für mich selbst gar nicht mal so unglaubwürdig sieht es aus, wenn bewusstseinsverändernde Drogen im Spiel sind. Man weiß ja nie, wie sich die Substanzen auf den menschlichen Organismus auswirken. Sicherlich ist den scheinbaren „Kannibalen“ gar nicht bewusst, was sie da tun bzw. ich denke vor allem, wen sie da essen. Aber die Vorstellung an sich ist einfach nur furchtbar und grausam. Wir begleiten hier die Ermittlerin Amanda durch ihren Alltag. Amanda ist für mich keine typische Polizistin, auch wenn sie ihren Beruf mit Leib und Seele ausübt. Sie hat immer wieder auch im Privatleben Verbindungen, die nicht die Sicherheit darstellen, die sie sich selbst wünschen würde. Dennoch kann man spüren, dass sie sich, seitdem sie Mutter ist, verändert hat. Ihre Kinder sind ihr sehr wichtig und sie würde alles für sie tun. Amanda ist eine durchaus starke Frau, sie weiß, was sie will.
Die Gestaltung der Charaktere hat mir sehr zugesagt, jedoch sind es für meinen Geschmack, fast schon zuviele verschiedene Charaktere, auf die der Leser sich hier einstellen muss.

Aufbau, Struktur & Stil:

Die Handlung in „Unersättlich“ wird dem Leser aus sehr vielen verschiedenen Perspektiven geschildert. Die Autorin hat dafür die Sichtweise, in der dritten Person gewählt. Ich hätte es hier besser gefunden, Amandas Kapitel, aus der Ich-Perspektive zu schildern, einfach, damit sie sich mehr von den anderen Charakteren absetzt. So hat es leider eine ganze Weile gedauert, bis ich mich in der Geschichte zurechtgefunden habe und auch tiefer darin eintauchen konnte. Ganz besonders zu Beginn des Werks habe ich mich ein wenig schwer getan. Die Geschichte ist sehr komplex aufgebaut und ich würde definitiv empfehlen, den Vorgänger „Der Pavian“ vorab zu lesen. Das Hintergrundwissen um die ein oder andere Person hat mir schon geholfen. Nachdem ich in der Handlung angekommen war, hatte ich das Gefühl, dass das Tempo unheimlich hoch ist und die Spannung wunderbar gesteigert werden konnte. Herausragend gut hat es mir gefallen, wie Anna Karolina Larsson die düstere Atmosphäre aufbaut. Ich war davon wie gefesselt.

Fazit:
„Unersättlich“ braucht ein wenig Zeit, um sich und die düstere Atmosphäre voll wirken zu lassen. Das liegt ganz besonders an der komplexen Handlung. Es lohnt sich jedoch, ein wenig Geduld zu haben.

Ich gebe vier von fünf Funkelchen.