Arno Strobel studierte Informationstechnologie und arbeitete bis zum Jahr 2014 in einer großen deutschen Bank in Luxemburg. Im Alter von vierzig Jahren begann er mit dem Schreiben von Kurzgeschichten. Diese veröffentlichte er in Internetforen, bevor er sich an einen Roman wagte. Nach sehr gründlicher Recherche schickte er Leseproben an 20 Verlage, die ihm aber alle absagten. Daraufhin gründete er gemeinsam mit zwei Freunden selbst einen Verlag. Sie brachten das Buch „Magus – Die Bruderschaft“ nun selbst heraus. Die Auflage mit 1000 Exemplaren war schnell ausverkauft, sodass schnell eine zweite Auflage drucken lassen musste. Der Dtv entdeckte das Buch in einer der größten deutschen Buchhandlungsketten und kurze Zeit später bekam er die Lizenz. Seither veröffentlichte er unter anderem „Der Sarg“, „Fremd“ und „Im Kopf des Mörders-Kalte Angst“.
Klappentext:
„Oberkommissar Max Bischoff traut seinen Ohren nicht, als ihn der Leiter der Klinik für Forensische Psychiatrie in Langenfeld anruft und ihm mitteilt, dass er wichtige Informationen zu einem aktuellen Fall hat. Einem Fall, der Max Bischoff und seinem Partner Horst Böhmer nichts als Rätsel aufgibt. Denn scheinbar wahllos dringt ein Unbekannter, der sein Gesicht unter einer Fliegenmaske verbirgt, nachts in Wohnungen und Häuser ein. Er überwältigt die Bewohner und lässt jedes Mal nur einen Überlebenden zurück. Und eine Botschaft: „Erzähl es den anderen.“ Und jetzt der Anruf aus der Langenfelder Psychiatrie. Siegfried Fissmann, einer der Patienten dort und selbst ein verurteilter Mörder, sagt diese Morde genau voraus. Bischoff bleibt nichts anderes übrig, als sich auf Fissmann einzulassen, wenn er verhindern will, dass noch weitere Menschen sterben. Auch wenn das bedeutet, dass er selbst an die Grenzen seiner psychischen Belastbarkeit gerät…“
Wichtige Informationen zum Buch:
Im Kopf des Mörders-Kalte Angst
Autor: Arno Strobel
Erscheinungsdatum: 11. Januar 2018
ISBN: 978-3596296170
Verlag: Fischer
Cover:
Das Cover ist sehr düster gehalten, und erst, wenn man in die Waagerechte hält, kann man im Dunkeln die Umrisse eines Mannes erkennen. Es spiegelt die Stimmung wirklich authentisch wieder. Der gelbe Schriftzug des Titels setzt sich wunderbar vom dunklen Hintergrund ab.
Inhalt:
Nach dem Werk „Tiefe Narbe-Im Kopf des Mörders“ ist nun der zweite Band der Reihe „Im Kopf des Mörders-Kalte Angst“ erschienen. Mir hat der erste Band sehr zugesagt, daher wollte ich die Reihe rund um die Ermittlungsarbeiten und Oberkomissar Max Bischoff unheimlich gerne weiter verfolgen. Da die Werke schon aufeinander aufbauen, sollte man die Reihenfolge hier doch einhalten. Auch in seinem aktuelle Werk „Im Kopf des Mörders-Kalte Angst“ zeigt uns Arno Strobel die Abgründe so mancher menschlichen Psyche auf. So werden hier Stalking, Mobbing und kaltblütige Morde thematisiert, die soweit gehen, dass sie im Beisein der Familie durchgeführt werden. Ich kann mir ganz ehrlich überhaupt nicht vorstellen, dass die Psyche eines Menschen, solch eine Tat verkraften kann, wenn man dabei gewesen ist. Spannend fand ich auch die Verdrängungsmechanismen, die hier angesprochen werden. Es muss ein unglaublich tiefes Traumata sein, was dadurch hervorgerufen wird. Unglaublich erschreckend und brutal erscheint es mir, aber auch die beiden Ermittler, die ja durch ihren Beruf schon einiges gesehen haben, sind schockiert von den Anblicken, die sich ihnen bieten. Mir gefällt es, dass Max Bischoff und sein Kollege Böhmer beide nicht nur als Ermittler, sondern als Menschen mit Ecken und Kanten, gesehen werden. Gerade Max Bischoff macht noch immer eine schwere Zeit durch, er hat seine Gefühle nicht immer unter Kontrolle. Es bricht manchmal einfach aus ihm heraus. Dennoch steht er voll hinter seiner Arbeit. Sein Kollege Horst Böhmer dagegen spricht weniger über seine Probleme im Privatleben, ihm gelingt es sie weniger in den Mittelpunkt zu stellen. Mir gefällt der Umgang miteinander, der teils ironisch, flapsig, aber in der Regel offen und ehrlich ist.
Aufbau, Struktur & Stil:
Die Handlung in „Im Kopf des Mörders-Kalte Angst“ wird größtenteils aus Sicht des Protagonisten Max Bischoff, in der dritten Person, aber auch aus Sicht des Täters, in der Ich-Perspektive, geschildert. Mir hat es sehr gefallen, dass man als Leser auch einen Einblick in die Gedanken und Gefühle des Täters bekommt, es sorgt für zusätzlichen Spannungsaufbau. Ganz besonders diese Stellen in den Kapitel, haben bei mir regelrecht für Gänsehaut gesorgt. Arno Strobel gelingt es wunderbar den Aufbau der Spannung hier konstant zu steigern. Ich war wirklich wie gefesselt und konnte das Buch nicht mehr zur Seite legen. Von Beginn an erlebt ein recht hohes Tempo der Ereignisse, was mir sehr gut gefallen hat. Der recht bildliche Schreibstil führte dazu, dass ich mir die Szenen wie in einen Film vor Augen halten konnte. Lange Zeit habe ich mitgerätselt und von der Auflösung des Falls war ich ehrlich überrascht, damit hatte ich so nicht gerechnet. Das Ende von „Im Kopf des Mörders-Kalte Angst“ hat der Autor sehr offen gehalten.
Fazit:
Mit seinem Werk „Im Kopf des Mörders-Kalte Angst“ hat es Arno Strobel bemerkenswert schnell geschafft mich zu fesseln, wie es lange kein Thriller konnte. Das hohe Tempo, die düstere Atmosphäre und die erschreckenden Geschehnisse haben mich voll und ganz überzeugt !!
Ich gebe fünf von fünf Funkelchen.