Die Leidenschaft für England und historische Ereignisse in Großbritannien wurde bei Ricarda Martin schon sehr früh geweckt. 1984 reiste sie erstmals auf die Insel, seitdem besucht sie England mehrmals jährlich. Sie hat in verschiedenen Berufen gearbeitet, widmet sich jedoch seit einigen Jahren nun dem Schreiben. Ebenso ist Ricarda Martin ein aktives ehrenamtliches Mitglied im Tierschutz, speziell im Bereich der Katzenhilfe. Tiere sind ihre zweite Leidenschaft neben ihrer Arbeit als freie Autorin. Veröffentlicht wurden bisher, unter anderem: „Im Tal der Lügen“, „Winterrosenzeit“ und „Ein Sommer in Irland“.

Klappentext:

„Auf einem Beatles-Konzert verliebt sich der junge Deutsche Hans-Peter 1965 in die Engländerin Ginny – und ins »Swinging London«, wo alles so viel lockerer ist und freier als in der dörflichen Enge seiner süddeutschen Heimat. Als er jedoch wenig später endlich die Wahrheit über seinen Vater erfährt, kann Hans-Peter nur eines tun: Ginny freigeben und sein geliebtes England verlassen. Denn Martin Hartmann ist keineswegs in den letzten Kriegstagen gefallen, sondern steht seit über zwanzig Jahren auf der Fahndungsliste der Kriegsverbrecher. Wie aber könnte Ginny den Sohn eines Mörders lieben? hat ihre Liebe noch eine Chance?“

Wichtige Informationen zum Buch:

Winterrosenzeit

Autorin: Ricarda Martin
Erscheinungsdatum: 01. Dezember 2017
ISBN: 978-3426519790
Verlag: Knaur

Cover:
Mich hat das Cover von „Winterrosenzeit“ sofort angesprochen. Man schaut auf einen schönen Holzboden, auf dem ein Brief und einige Rosenblüten liegen. Es ist sehr gut auf den Inhalt des Werks abgestimmt.

Inhalt:
Seitdem ich „Ein Sommer in Irland“ gelesen habe, bin ich absoluter Fan von den Romanen der Autorin. So habe ich mich gefreut, als ich gehört habe, dass sie ein neues Werk veröffentlicht hat. „Winterrosenzeit“ spielt an zwei verschiedenen Handlungsorten, die sich entgegen meiner vorherigen Erwartung wunderbar ergänzen. Deutlich im Fokus steht die Zeit der 60-iger Jahre, es ist eine Zeit des Umbruchs, aber auch der Rebellion, der Jugend. Interessant sind die Einblicke und besonders spannend habe ich es auch empfunden, wie prüde die Einstellungen teils in dieser Zeit war. Jeans galten als unanständig, was heute kaum noch vorstellbar ist. Gleichzeitig wird auch die Zeit des Nationalsozialismus thematisiert. Die Charaktere, die hier im Mittelpunkt stehen, könnten verschiedener nicht sein. Ihre Art und Weise zu handeln, wirkt für mich aber unheimlich authentisch. Ginny lebt in England, wo sie auf dem Anwesen der Familie lebt. Auch wenn es in der Gesellschaft keinerlei „Stände“ mehr gibt, gehört ihre Familie zu der oberen Gesellschaftsschicht. Ginny liebt Rosen und züchtet die verschiedenen Arten. Ich mochte sie von Beginn an sehr gerne leiden und habe sie als sehr offene, lebensfrohe junge Frau erlebt. Ginny wächst recht behütet auf und hat ein enges Verhältnis zu ihrem Vater, mit dem sie die Liebe zu den Rosen teilt. Hans-Peter hat die Geborgenheit, die Ginny erlebt, so nie empfinden können. Er ist ein aufgeschlossener, neugieriger Mann, der sein Studium mit Eifer betreibt, aber auch andere Prioritäten in seinem Leben hat. Dazu gehört die Musik der Beatles, die er unbedingt einmal live erleben will. Auch die weiteren Charaktere, auf die wir in „Winterrosenzeit“ treffen, sind allesamt facettenreich und liebevoll gestaltet worden.

Aufbau, Struktur & Stil:
Im Roman „Winterrosenzeit“ versetzt Ricarda Martin den Leser mitten in die 6oer Jahre. Erzählt wird die Geschichte aus Sicht der beiden Protagonisten, jedoch jeweils in der dritten Person. Man bekommt durch die verschiedenen Perspektiven recht intensive Einblicke in die Gefühle der Charaktere. Dies gilt nicht nur für die Protagonisten , sondern für alle Charaktere, die in „Winterrosenzeit“ auftreten. Direkt zu Beginn fesselt einen die Geschichte und man fliegt nur so durch die Seiten in einem lockeren, sensiblen und flüssigen Schreibstil. Die Beschreibungen sind wieder einmal sehr liebevoll, detailliert, so dass man sich fühlt, als sei man selbst an die Schauplätze des Geschehens versetzt. Die Geschehnisse bauen sich langsam, aber stetig auf. Der Autorin gelingt es wunderbar die Spannung nach und nach zu steigern und schon nach wenigen Seiten war ich von der Handlung wie gefangen.

Fazit:
„Winterrosenzeit“ versetzt den Leser wunderbar in die Zeit, in der das Werk spielt. Die Geschichte hat mich sehr gefesselt und mir tolle neue Einblicke in frühere Zeiten ermöglicht !!

Ich gebe fünf von fünf Funkelchen.

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