Tony Parsons, der am 06. November 1953 geboren wurde, schrieb und veröffentlichte selbst eine Untergrundzeitung „Skandalblatt“ während der Schulzeit. Seine Karriere begann er allerdings als Musikkritiker, heute ist er einer der erfolgreichsten Kolumnisten in Großbritannien. Er schrieb, unter anderem, 18 Jahre lang für den „Daily Mirror“. Es dauerte noch einige Zeit, bis er erfolgreich Bücher veröffentlichte. Seine Krimireihe wird jedoch von der Presse gefeiert. „In eisiger Nacht“ ist sein aktuelles Werk.

Klappentext:

„London, an einem frostigen Wintermorgen. Bei einem Einsatz erwartet Detective Max Wolfe ein schrecklicher Anblick: In einem Kühllaster liegen zwölf erfrorene Frauen. Offenbar hatten sie noch versucht, sich aus ihrem eisigen Gefängnis zu befreien – vergeblich. Alles deutet darauf hin, dass sie von Schleusern illegal ins Land geschafft wurden. Doch warum mussten sie sterben? Als man im Führerhaus des Lasters nicht zwölf, sondern dreizehn Pässe entdeckt, schöpft Max Hoffnung: Wo ist die dreizehnte Frau? Lebt sie vielleicht noch? Auf der Suche nach ihr tauchen Max und seine Kollegen tief in die dunkle, gefährliche Welt des Menschenhandels ein – und nicht jeder von ihnen wird lebend zurückkehren …“

Wichtige Informationen zum Buch:

In eisiger Nacht

Autor: Tony Parsons
Erscheinungsdatum: 26. Januar 2018
ISBN: 978-3404176212
Verlag: Bastei Lübbe

Cover:
Für mich persönlich spiegelt das Cover perfekt den im Klappentext beschriebenen Tag wieder. Der Himmel ist grau, sieht fast schon schmutzig aus und im Hintergrund zeichnen sich einige historische Gebäude von London ab.

Inhalt:
„In eisiger Nacht“ ist tatsächlich der erste Titel, den ich vom Autor Tony Parsons gelesen habe. Es ist wohl der vierte Teil einer Reihe, dennoch hatte ich keinerlei Probleme mit diesem Band erst einzusteigen. Man kann die Bücher also unabhängig voneinander lesen. Ich bin ja immer neugierig darauf, auch neue Autoren kennenzulernen und „In eisiger Nacht“ hat mich auf Anhieb inhaltlich sehr gereizt. Das Szenario, welches wir hier miterleben, ist einfach nur grausig. Leider ist gerade Menschenhandel ein sehr aktuelles Thema in unserer heutigen Zeit. Durch die Masse von Flüchtlingen bekommt man in den Medien immer wieder Berichte, bei denen Menschen bei dem Versuch zu fliehen sterben. Alleine die Tatsache Menschen mit völlig falschen Versprechungen in ein anderes Land zu transportieren und dass unter den übelsten Umständen ist schon grausam. Dass damit noch Unmengen an Geld gemacht werden, ist einfach nur widerlich in meinen Augen. Der Detective May Wolfe war mir von Beginn an sehr sympathisch. Er ist jemand, der auch bei der Arbeit sehr viel Einfühlungsvermögen zeigt und einen guten Instinkt hat, wenn es um Menschen geht. Seine kleine Tochter ist ihm wahnsinnig wichtig und er versucht, trotz der aufreibenden Arbeit, möglichst viel Zeit mit ihr zu verbringen. Seine weichere, sehr menschliche Seite zeigt er auch, da ihn Schicksalsschläge immer wieder schwer belasten. Er legt viel Wert darauf, weniger mit Druck zu arbeiten, als vielmehr das Gespräch zu suchen, selbst wenn es um Verbrecher geht. Seine Partnerin Edie ist da das genaue Gegenteil, aber die beiden ergänzen sich wirklich gut.

Aufbau, Struktur & Stil:
Die Handlung des Werks „In eisiger Nacht“ verfolgen wir als Leser direkt an der Seite von Detective Wolfe, dem Protagonisten. Der Autor hat die Ich-Perspektive gewählt und so fühlte ich mich beim Lesen gleich so, als wäre ich selbst tatsächlich mitten in die Ereignisse verwickelt. Es fiel mir leicht, mich in Max Gefühle und Gedanken hineinzuversetzen. Es gibt hier nur eine sehr kurze Einleitung, sodass es die Spannung gut aufbauen kann. Sicherlich spielt dabei auch die bildliche Schreibweise des Autors eine entscheidende Rolle. Nach nur sehr wenigen Seiten war ich einfach wie gefesselt und konnte das Buch kaum noch weglegen. Tony Parsons spricht hier ein wahnsinnig aktuelles Thema an, welches er authentisch in sein Werk eingearbeitet hat. Die Atmosphäre wirkt dadurch sehr bedrohlich und das Szenario ist unglaublich düster. Er hat es geschafft mich wieder zu überraschen, mich auf völlig falsche Fährten zu führen und erst kurz vor der Auflösung des Falls, war ich mir sicher, die Täter zu kennen.

Fazit:
„In eisiger Nacht“ baut eine wunderbare Spannung auf, indem er ein authentisches Thema aufarbeitet, welches für eine zunehmend düstere Atmosphäre sorgt.

Ich gebe fünf von fünf Funkelchen.

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