Ele Wolff war, bevor sie anfing als Autorin zu arbeiten, jahrelang als Krankenschwester tätig. Sie hat die Menschen durch ihr Leben begleitet, vor allem, wenn sie sie zuhause pflegte, erlebte sie oftmals die Höhen und Tiefen in den jeweiligen Familien mit. Auch als Vermieterin von Ferienwohnungen auf Borkum hat sie gearbeitet. Hier nahm sie völlig andere Stimmungen der Leute auf, denn sie freuten sich auf die Erholung, die freie Zeit und waren meistens gut gelaunt und fröhlich. Fast zwanzig Jahre ist nun her, dass Ele Wolff ihren ersten Roman begann, welcher auch eher aus einem Zufall heraus entstand. Seit 2015 veröffentlicht sie ihre Ostfriesenkrimis nun im Klarant Verlag, der auch ihr neustes Werk „Scherenmord“ herausgebracht hat.

Klappentext:

„Ein grausamer Mord versetzt das friesische Nordseedorf Neßmersiel in Aufruhr. Der Elektriker Bernhard Nannen wird tot aufgefunden – brutal erstochen, mit einer Schere im Hals! Bereits wenige Wochen zuvor starb eine ältere Frau – vermeintlich eines natürlichen Todes. Die Einheimische Neele van Heeren spürt der Sache nach. Gibt es einen Zusammenhang zwischen den Todesfällen? Steckt Joke, der halbseidene Neffe der Verstorbenen, dahinter? Er hat große Geldprobleme, erbt nun das Haus seiner Tante, und auch für den Mord an dem Elektriker gibt es ein Motiv … Viele Fragen sind offen, in Neeles eigenem Freundeskreis ergeben sich Verdachtsmomente, und sie ruht nicht, bevor der Fall endgültig geklärt ist …“

Wichtige Informationen zum Buch:

Scherenmord

Autorin: Ele Wolff
Erscheinungsdatum: 07. Januar 2018
Verlag: Klarant

Cover:
Im Mittelpunkt des Covers steht eine Schere, die auf einem Stück dunklen Stoff liegt. Dahinter kann man den Strand erkennen, ebenso wie den einen schönen Abendhimmel, an dem sich jedoch die Wolken schon zusammenziehen. Der Bezug zum Inhalt ist deutlich vorhanden.

Inhalt:
„Scherenmord“ ist das aktuelle Werk, in diesem Fall ein Kurzkrimi, den die Autorin Ele Wolff veröffentlicht hat. Ele Wolffs vorherigen Geschichten haben mir sehr gut gefallen, daher war ich neugierig, wie ihr ein Kurzkrimi „Scherenmord“ gelungen ist. Thematisch spricht sie ein leider sehr alltägliches Thema an, denn im Mittelpunkt stehen hier Neid und Gier. Die Geschichte zeigt aber auch auf, wie schnell sich Gerüchte in einem kleinen Dorf verbreiten können, ganz besonders, wenn dort sonst nur sehr wenig Dinge verändern. Eine ältere Dame verstirbt und prompt erscheint der Neffe, der sich vorher nie für seine Tante interessiert hat. Ich finde das wirklich mehr als traurig. Solange sie lebte, gab es kaum Kontakt, aber nun, wo er sich ein Erbe verspricht, steht er auf der Matte. Auch die Protagonistin Neele van Heeren ist über Jokes Verhalten mehr als verwundert. Sie war mir auf Anhieb recht sympathisch. Neele verdient sich ihren Lebensunterhalt durch Verkäufe in einem kleinen Handwerksladen, der ihr ganzer Stolz ist. Seit vielen Jahren ist sie geschieden. Sie bildet sich stets ihre eigene Meinung und lässt sich von dem Tratsch im Dorf nur wenig beeinflussen. In „Scherenmord“ spürt man jedoch auch ihre Neugier und Wachsamkeit.

Aufbau, Struktur & Stil:
Die Handlung in „Scherenmord“ wird dem Leser aus Sicht von Neele van Heeren, in der Ich-Perspektive, geschildert. Mir fiel es so recht leicht mich in die Protagonistin hineinzuversetzen, auch wenn sie ein ganz anderer Typ Mensch ist als ich. Sicherlich würde ich in vielen Situationen anders reagieren und handeln, als sie. Verstehen konnte ich sie und ihre Beweggründe aber gut. Innerhalb weniger Seiten befindet sich der Leser in der Geschichte, umso erstaunlicher, wie schnell es der Autorin gelingt, Spannung aufzubauen. Das Buch ist recht kurz und umfasst nur knapp 50 Seiten, dennoch gelang es mir mühelos in die Ereignisse einzusteigen und ich habe es in einem Rutsch durchgelesen. Ele Wolffs Schreibstil wirkt wunderbar bildlich auf mich, sodass ich mir die Geschehnisse sehr gut vor Augen halten konnte. Mit dem Ende von „Scherenmord“ hat mich die Autorin dann auch nochmal überraschen können.

Fazit:
„Scherenmord“ ist ein sehr kurzweiliger, aber auch fesselnder Krimi, der mich durch ein hohes Tempo, aber auch wunderbar bildliche Schilderungen überzeugt hat !!

Ich gebe fünf von fünf Funkelchen.

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