Laura Kneidl wurde 1990 in Erlangen geboren und entwickelte schon sehr früh eine Vorliebe für alles Übernatürliche. Sie ließ sich von zahlreichen Fantasyromanen inspirieren und begann 2009 selbst an ihrem ersten eigenen Buchprojekt zu arbeiten. Im November 2013 wurde ihr erster Roman „Light & Darkness“ als Ebook veröffentlicht. Seither ist sie sehr erfolgreich und hat eine große Fangemeinde gewonnen. Ihr aktuelles Werk heißt „Berühre mich.Nicht.“ und damit zeigt sie erstmals eine Geschichte, die nicht Fantasygenre anzusiedeln ist.

Klappentext:

„Als Sage in Nevada ankommt, besitzt sie nichts – kein Geld, keine Wohnung, keine Freunde. Nichts außer dem eisernen Willen, neu zu beginnen und das, was zu Hause geschehen ist, zu vergessen. Das ist allerdings schwer, wenn einen die Erinnerungen auf jedem Schritt begleiten und die Angst immer wieder über einen hereinbricht. So auch, als Sage ihren Job in einer Bibliothek antritt und dort auf Luca trifft. Mit seinen stechend grauen Augen und seinen Tätowierungen steht er für alles, wovor Sage sich fürchtet. Doch Luca ist nicht der, der er auf den ersten Blick zu sein scheint, und als es Sage gelingt, hinter seine Fassade zu blicken, lässt dies ihr Herz gefährlich schneller schlagen …“

Wichtige Informationen zum Buch:

Berühre mich.Nicht.

Autorin: Laura Kneidl
Erscheinungsdatum: 26. Oktober 2017
ISBN: 978-3736305274
Verlag: LYX

Cover:
Das Cover ist traumhaft schön :-). Inmitten von rosafarbenen Blüten, sie wirken fast wie ein Rahmen, steht der Titel des Buchs geschrieben.

Inhalt:
Tatsächlich ist „Berühre mich.Nicht.“ das erste Werk, welches ich von Laura Kneidl gelesen habe. Ich bin zwar schon auf andere Titel von ihr aufmerksam geworden und habe sogar einen auf meinem Reader, der jedoch bislang noch nicht gelesen wurde. Der Klappentext, aber auch das Cover haben mich auf Anhieb angesprochen und neugierig gemacht. Die Protagonistin Sage hat in ihrem jungen Leben wirklich schon viel miterlebt. Ich kann es mir kaum vorstellen, wie es sein mag, solche Erlebnisse zu verarbeiten und damit quasi mehr oder weniger allein zu sein. Nur ihre beste Freundin Mel weiß, was ihr geschehen ist und steht ihr wunderbar zur Seite. Vermutlich ist es einem Menschen kaum möglich, diese traumatischen Ereignisse zu vergessen und ohne professionelle Hilfe schon gar nicht. Einer guten Freundin von mir wurden etwa in gleichen Alter ähnliche Dinge angetan und sie hat Jahre gebraucht, um solche Panikattacken, wie sie auch bei Sage beschrieben werden, nicht mehr zu bekommen. Und dass obwohl sie gleich von Beginn an psychologische Betreuung hatte. Sage ist dennoch ein wirklich starker Charakter, wie ich finde. Sie hat es von sich aus geschafft der Situation zu entfliehen, mit nur sehr wenig Hilfe. Nun versucht sie sich in Nevada ein neues Leben aufzubauen, eine Tatsache, die, wenn man alleine ist, ebenfalls Mut erfordert. Man spürt, wie stark ihr Vertrauen in Menschen, zerstört wurde. Sie hat ganz besonders Schwierigkeiten damit, sich in der unmittelbaren Nähe von Männern aufzuhalten. Aber auch große Menschenmengen machen ihr Angst. Ich hätte Sage gerne mehr als einmal in die Arme genommen und ihr damit nur ein wenig Frieden und Ruhe zu geben. Dieses Bedürfnis hat sie echt in mir ausgelöst. Ihr Verhalten wirkt authentisch auf mich und sie war mir auf Anhieb sympathisch. Bei Luca, ihrem männlichen Gegenpart, verhielt es sich zunächst ein wenig anders. Sein Verhalten konnte ich anfangs nur schwierig einschätzen, ganz besonders seine ruhige Art wirkte in diesem Fall eher etwas arrogant und abweisend. Nach und nach begann ich ihn, und seine Verhaltensweisen zu verstehen. Die Tatsache, dass er Bücher lieber mag, als manchen Menschen, hat damit natürlich gar nichts zu tun ;-). Die Gestaltung der Charaktere wirkt liebevoll, authentisch und facettenreich.

Aufbau, Struktur & Stil:

In „Berühre mich.Nicht.“ erleben wir als Leser die Ereignisse an Seite der Protagonistin, Sage, die uns ihre Sicht der Dinge, in der Ich-Perspektive, schildert. Das hat mir sehr gut gefallen, da es so ein wenig leichter ist, ihre Gedanken und Gefühle zu verstehen. Ganz besonders die Gefühle, die angesichts ihrer schrecklichen Erfahrungen immer wieder aufkommen, konnte ich so besser einschätzen und mich besser in sie hineinversetzen. Sage steht in „Berühre mich.Nicht.“ vor einem großen Scherbenhaufen und genau dieses Gefühl hatte ich, als ich begann, dieses Werk zu lesen ebenfalls. Selten habe ich einen so unglaublichen einfühlsamen und dennoch direkten Schreibstil erleben dürfen, wie es bei Laura Kneidl der Fall ist. Ich fühlte mich, als wäre ich stets an Sages Seite und habe unglaublich mitgefiebert. Und das geschah gleich von Beginn an. Ich war wie gefesselt. Viele der Situationen werden wunderbar bildlich beschrieben, ich konnte mir die Szenen leicht vor Augen halten. Einzig alleine das Ende lässt mich ein wenig ratlos zurück, aber im Januar werden wir ja glücklicherweise erlöst und dürfen erfahren, wie es weitergeht.

Fazit:
„Berühre mich.Nicht.“ ist eine sehr emotionale, berührende und fesselnde Geschichte, die mich auch, nachdem ich das Buch beendet habe, nicht mehr loslässt. Ich fiebere dem Erscheinen des zweiten Teils schon entgegen !!

Ich gebe volle fünf von fünf Funkelchen.

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