Selbstbestimmtes Einschlafen. Selbstbestimmte Kleiderwahl, Selbstbestimmt hier, selbstbestimmt da. Ich möchte, dass mein Kind zu einer selbstständigen, verantwortungsvollen Frau heranwächst. Selbstsicher soll sie sein. Ein ganz toller Mensch, voller Liebe, Fürsorge…. Ja. Genau. Das war mein Ziel. Als ich anfing mich mit alternativen Erziehungsstilen auseinanderzusetzen, klang das alles immer so toll. Lila-blasslau-rosa-hellgelb mit Glitzer obendrauf. Die Realität: Sie ist schwaaaaarz! Dunkelschwarz! Zumindest hier. An dieser Stelle sollte nämlich eigentlich ein Beitrag über Schwangerschafts-Helferlein entstehen. Stattdessen muss ich mich (leider) mal so richtig auskotzen und verzweifeln.
Leser, die bereits länger dabei sind, wissen, dass wir gerade sehr mit der Entthrohnung zu kämpfen haben und ich mit „Attachement Parenting“ bzw. bedürfnisorientierter Erziehung hadere. Ich tue mich echt schwer. An jeder Ecke heißt es was anderes, wenn man Hilfe sucht, heißt es meistens: Steck zurück! Oder es kommen Tipps, die man schon alle durch hat und man weiß nicht mehr, wo der Weg noch hinführen soll. So wie aktuell. Wir haben aktuell so richtig blöde Baustellen zu Hause und mir gehen die Ideen aus.
Selbstbestimmtes Einschlafen – am Arsch!
Seit längerer Zeit probieren wir das selbstbestimmte Einschlafen aus. Zuletzt weil die Einschlafbegleitung von 10 Minuten auf 2 Stunden angewachsen ist und ich das nicht mehr leisten konnte – und wollte. 2 Stunden im Schlafzimmer? Na Danke, kann ich ja gebrauchen. Meist endet es damit, dass ich dann mit Kind einschlafe – oder besser: ich schlafe, das Kind aber nicht. Der Abend war dann auch gelaufen. Seit das Baby da ist, klappt sowieso gar nix mehr, weil wir in der „Anti-Papa-Phase“ angekommen sind und das Baby dann mit muss. Klappt nicht. Papa darf nur selten Einschlafkuscheln. Meist fordert sie mich und wenn sie das nicht haben kann, gibt´s Tränen. Oke – Einschlafbegleitung ist also gerade nicht. Wir (also ich…) haben Alternativen gesucht und sind beim „selbstbestimmten Einschlafen“ hängen geblieben. Die Kinder entscheiden selber, wann sie müde sind.
Durch einen geregelten Tagesablauf und ihrem Müdigkeitslevel, würde sich das mit den überstrapazierten Schlafenszeiten schon von allein richten. HAHAHA!
Wir haben es so geregelt: Claire wird um 19.30 Uhr bettfertig gemacht, wir halten das übliche Ritual: Vorlesen mit Papa, Hörbuch (10 min) mit Mama, nochmal Hörbuch (10 min) allein und dann ist Schicht im Schacht. Im Schlafzimmer brennt ein helles Nachtlicht, die Tür zum Flur ist auf und im Flur ist das Licht an. Mir wäre Tür zu, Licht aus deutlich lieber, allerdings war das der Anfangskompromis, den wir mit Claire geschlossen hatten, damit das selbstbestimmte Schlafen überhaupt klappt! Wir haben abgemacht, dass sie im Schlafzimmer bleibt, dort gern spielen kann, aber nicht mehr zu uns ins Wohnzimmer kommen soll (Ausnahmen sind natürlich Krankheiten etc.). Wenn sie müde ist, kann sie sich dann hinlegen.
Toilettenmarathon
Seit dieser Regelung muss sie abends plötzlich bis zu 4 Mal auf Klo (ja, das kenne ich noch aus der eigenen Kindheit – man könnt ja was verpassen, im Klo bekommt man noch was vom Tag mit). Bis der Papa dann ein Machtwort spricht und unmissverständlich klar macht, dass es mal Zeit zu schlafen wäre. Versuche sie anders davon zu überzeugen sind bereits gescheitert. Aber sie ist nicht müde, kann nicht schlafen und fängt an unser Schlafzimmer umzudekorieren. Jede Nacht. Bis 23 Uhr. Irgendwann wird das wohl zu langweilig (ggf. gab es ein paar 100 „Mama“-Rufe aus dem Zimmer, weil Stofftier X noch fehlt, weil sie gekuschelt werden muss oder weil ein Pups quer sitzt) und sie schläft ein. JUHU! Endlich Ruhe. Ab 23 Uhr. Herrlich!
Jetzt werden eIn paar gescheite Geister sagen: Ja gut, das Kind braucht halt nur 8 Stunden Schlaf. Damit muss man klar kommen. Ja… SO IST ES ABER NICHT! Dieses Kind ist JEDEN TAG todmüde. Man bekommt sie kaum aus dem Bett (ja, wir haben schon versucht sie früher zu wecken, nein, es kLappt nicht!). Am Wochenende schläft sie 12 bis 14 Stunden – schon seit ihrem ersten Lebensjahr. Das Kind braucht den Schlaf eigentlich. Aber sie schafft es ums Verrecken nicht sich dahingehend selbst zu regulieren. Selbstbestimmtes Einschlafen klappt hier einfach nicht. Für uns ist es übrigens auch keine Option, dass sie im Wohnzimmer herumspringt, bis sie müde ist. Dann können wir nämlich gar nix mehr machen und auch Eltern brauchen Freizeit. Ja ich weiß, für Manche unverständlich, dass man sich nicht 24/7 am Kind ergötzen kann – aber wir ticken nun mal so. Sind egoistischer. Wir wollen Freizeit! Wobei das auch eher Schein als Sein ist, immerhin ist da noch mein Monchihi, was auch erst gegen 23/24 Uhr so richtig Schlafen geht. Da brauch ich erst Recht keinen Flummiball mehr im Wohnzimmer umherhüpfen.
Bevor es nun erste Tipps hagelt, kurz was bisher geschah:
- Natürlich haben wir sie gefragt, ob sie Ideen hat, damit es besser läuft.
- Ja es gibt Rituale. Ja diese wurden auch schon geändert/angepasst.
- Nein, es ist keine Option 2 Stunden im Schlafzimmer zu bleiben.
- Ja, wir wissen, dass die Entthronung schwierig ist, schlafen muss sie trotzdem.
- Ja, ich will Feierabend haben und es ist mir SEHR wichtig.
- Ja, wir haben versucht sie länger wach (bei uns) zu lassen. Dann schlief sie noch später ein.
- Ja, auch Bewegung an der frischen Luft ändert das nicht. Baden auch nicht.
Wir möchten sie nicht zwingen zu schlafen, sie nicht anschreien, ihr nicht mit Strafen drohen. Allerdings wissen wir nicht, wie wir sie noch dazu bewegen können die Äuglein einfach freiwillig zu schließen. Ich versuche es nochmal mit einer Änderung der Rituale auf eine gemeinsame Fußmassage statt Hörbuch (wurde mir bei Twitter empfohlen, bin gespannt), stehe aber kurz davor die Flinte bald ins Korn zu werfen. Denn natürlich gerate ich damit auch mit meinem Mann immer wieder aneinander… Er möchte bestrafen und…durchsetzungsstärker werden. Ich nicht. Er möchte sie auch mal weinend einschlafen lasssen, ich nicht. Das führt zu noch mehr Konflikten, noch mehr Kraft, noch mehr Ausgelaugt sein. Früher lief es so leicht. Aber aktuell ist einfach alles Banane.
Selbstbestimmte Virenfalle – Klamottendrama
Natürlich versuche ich Claire in allen Lebenslagen mitbestimmen zu lassen, übergebe auch das Zepter und chille ne Runde, auch, wenn ich ihre Handlungen manchmal für PlemPlem halte. Immerhin soll sie ja ein glücklicher, selbstständiger Mensch werden. Es sollte also das Learning-by-Doing-prinzip greifen. Sollte. Denn in manchen Punkten ist sie lernressistent. Zum Beispiel im Punkt anziehen. Da ist sie eine richtige Prinzessin. Sie will aktuell jeden Tag im Kleid raus. Für mich kein Thema. Es gibt aber Anforderungen: Bei kaltem Wetter muss ein dünner Pulli drunter, ich bestehe auf Leggins oder Strumpfhose und geschlossene Schuhe (vor allem bei Regen). Nun ergibt es sich immer wieder, dass das Kind die Sandalen hübscher findet, oder der Pullover darunter doof aussieht. Früher gab es dann Machtkämpfe, Streit, Wut, Tränen – auf beiden Seiten. Das fand ich scheiße, ich wollte das nicht mehr. Dann laß ich davon, dass Kinder das selbst bestimmen sollen. Juhu, eine neue Idee war geboren (Mein Mann hält mich ja ohnehin schon für bekloppt).
Anfangs hatten wir die üblichen Strategien probiert: Claire sucht sich am Abend aus, was sie anziehen möchte. Morgens war das aber schon nicht mehr schick. Dann sollte sich Claire eben morgens aussuchen, was sie anziehen möchte – aussuchen war noch ok, anziehen dann plötzlich nicht mehr. Man(n) hat versucht zu erklären, warum passende Klamotten so wichtig sind. Wir haben sogar die Entstehung von Erkältungen und Co. auf biologischem Wege erklärt (Ok, es war die Folge „Es war einmal das Leben“) Wir haben das Immunsystem erklärt und wieso Kälte dieses angreifbar macht. – An dieser Stelle kurz: JA, Kälte löst keine Krankheiten aus. ABER Kälte schwächt das Immunsystem dahingehend, dass Krankheiten sich effektiver ausbreiten können, weil der Körper mit der Kälte beschäftigt ist, und dann die bösen Bakterien/Viren an der Körperpolizei vorbeistapfen kann. Gute Kleidung IST einfach wichtig. – Natürlich hat das alles nichts gebracht. Mit Logik kommt man bei Kindern selten weiter (wieso auch, hilft ja auch bei manch Erwachsenem nichts). Mit Erklärungen auch nicht.
Einer krank, alle krank
Ich hatte die Machtkämpfe satt und habe mich breitschlagen lassen, ihre Vorstellungen zu akzeptieren: Es ist kalt aber trocken? Ok, dann nimm deine Sandalen mit. War es nass, sind sie in die Kita-Tasche gewandert. Vielleicht kommt ja noch Sonne… Dass sie damit dann in der Kita im nassen Sand spielt, nasse Socken bekommt, es sie aber rein gar nicht stört, war dann ein blöder Nebeneffekt (dort gibt es Gummistiefel, aber keiner achtet drauf, welche Schuhe sie trägt). Das wurde dann auch direkt mit einer Erkältung geahndet. KANN natürlich Zufall gewesen sein. Klar. Kein passendes Schuhwerk, nasse Füße, Erkältung. Muss kein Zusammenhang bestehen. Blöd nur, dass der Papa sich angesteckt hat und über ne Woche ausgeknockt war. Dödöm. Passiert. Einige Zeit später rennt sie ohne Jacke herum und wir dürfen über das Wochenende plötzlich Fieber in unserer Mitte begrüßen. Toll. Was ein Zufall.
Letztens wollte Madame dann mal wieder keinen Pullover anziehen. Ich habe mich mit ihr darauf verständigt, dass sie eine Jacke anzieht und diese auch in der Kita an behält (es war eine Fleecejacke). Claire stimmt zu. Als ich sie abhole, bot sich mir dieses Bild: Alle Kinder tragen Jacken oder zumindest einen Pullover. Die Erzieher tragen Jacken/Ponchos. Nur mein Kind (das kleine gallische Dorf?) spielt da im ärmellosen Kleid im Garten. Die Ärmchen entsprechend kalt. Die Erzieherin meinte dann auch, dass sie Claire mehrmals bat die Jacke anzuziehen, dies aber nicht erfolgt sei. Ja gut, im Sinne der Selbstbestimmung ist das ok. Dass sie am Abend drauf plötzlich irre gehustet hat und sich eklige Schleimklumpen im Hals manifestiert hatten, war semi-geil. Der Besuch im Krankenhaus (Notdienst am We, wie immer) ergab dann auch direkt: Bronchitis. Zudem bahne sich gerade eine Mittelohrentzündung an. Wir kamen noch rechtzeitig (mittlerweile entwickelt man ja ein Gespür für Kinderkrankheiten). Hm komisch. Wieder keine passende Kleidung, wieder krank. Komisch. Und damit es so richtig Spaß macht, sind Marie und ich auch direkt krank geworden – Jackpot. Wooohoo.
Zufall? Gibt´s hier nicht
Natürlich kann das alles immer wieder Zufall sein. Kinder ziehen sich natürlich selbstständig an, wenn sie frieren. So wie sie immer rechtzeitig auf Klo gehen, wenn sie müssen. Und, wie sie Esspausen mitten im Spiel einlegen, wenn der Hunger kommt. *Zwinker Zwinker* Ich bin mir sicher, es gibt so kompetente Kinder, die das alles beherrschen – liest man ja immer und überall – leider gehört mein Kind nicht dazu. Wenn sie spielt und im Flow ist, pinkelt sie sich ein. Wenn sie abgelenkt ist, isst sie auch mal einen ganzen Tag gar nix. Und, wenn sie sich nicht gut anzieht, wird sie schneller krank.
Scheinbar ist der serienmäßige Thermostat, den ein Kind so haben soll, nicht mitgeliefert worden. Vielleicht baller ich ihr jetzt proaktiv Vitaminkuren rein, damit das Immunsystem gestärkt wird? Wäre eine Methode.
Oder aber ich bestehe weiterhin darauf, dass sich das Kind wettergemäß anzieht. Ich habe beschlossen, nun doch darauf zu bestehen. Warum? Weil Claire halt doch noch ein Kind ist und eben NICHT immer die cleversten Entscheidungen trifft. Selbstbestimmtheit ist schön und gut, aber ich finde in Bereichen wie diesen, muss ich dann eben doch auch mal die Mama raushängen lassen. In unserem Fall wäre es sonst einfach fahrlässig (nicht zu merken, dass es zu kalt ist, hat sie übrigens von ihrem Vater, wie ich im Gespräch mit der Schwigermutter erfahren habe. Der ging sogar bei Schnee im T-Shirt aus dem Haus – ohne alles.)
Wie man diesem Beitrag anmerkt, bin ich gerade extrem genervt von „Selbstbestimmt“. Wenn jetzt noch jemand mit „Unerzogen“,“Achtsamkeit“ oder „Bindungsorientiert“ um die Ecke kommt, eröffne ich ein Buzzword-Bullshit-Bingo. Ich bin einfach mega genervt davon, dass es scheinbar überall klappt, nur nicht hier. Was Stimmt nicht mit uns? Warum klappt es nicht? Je gelassener ich werde, desto schlimmer wird es. Je mehr ich ihre Pläne zulasse, ihre Wünsche erfülle und selbst zurückstelle – desto MEHR will sie! Sie wird nicht kompromissbereiter, sondern eher unwilliger. Kompromisse entstehen hier meist dann, wenn ich mal wieder explodiert bin. Claire will immer mehr und mehr und mehr… Am Beispiel KITA: Ich wollte, dass sie sich von der Situation verabschieden kann. Sie nicht sofort aus dem Alltag entreißen, die Möglichkeit geben den Situationswechsel zu meistern. Mit sehr vielen Methoden. Das Ende vom Lied: Ich stehe manchmal 45-60 Minuten in der Kita, mein Kind kommt nicht und irgendwann reißt mir der Geduldsfaden.
Kita-Phänomen: Ich will, ich will nicht
Das Phänomen Kita ist doch recht merkwürdig. Morgens will sie nicht hin, mittags nicht zurück. Ich habe extra die Stunden reduziert, weil ich dachte „Ich bin jetzt zu Hause, da muss das Kind nicht den ganzen Tag zur Kita“. Pünktlich um 14 Uhr stehe ich meistens auf der Matte, um die Maus mitzunehmen. Und dann beginnt der Spießrutenlauf. Oft sieht sie mich und rennt mir dann nicht freudestrahlend in die Arme (wie bei anderen Eltern), sondern schaut mich böse an „Noch nicht Mama, ich will noch spielen!“. Natürlich verletzt mich sowas, aber ich versuche es zu überspielen. Keep cool! Ich lasse ihr die Führung: „Ok Schatz, spiel noch zu Ende. In 10 Minuten gehen wir aber!“.
Meist wird das (vorerst) akzeptiert. Ich bleibe bei ihr und schaue einfach beim Spielen zu. Nach 5 Minuten gibt es ein Handzeichen: Noch 5 Minuten Schatz! – Ok, Mama! – Noch 3 Minuten, noch 1 Minute, wir gehen! Und dann: „NEIN! Ich muss aber noch…“ zack weggerant. Sie muss dann noch hier hin und da hin. Sich verabschieden, das Bildchen umhängen, mir noch was zeigen. Ich habe schon beides versucht: konsequent, daran festhalten, dass wir gehen und einfach mitmachen, weil ich ja gerade eh Zeit habe. Beides funktioniert nicht. Wenn ich noch mitgehe, zögert es sie immer mehr hinaus, macht immer mehr, spielt dann vielleicht doch nochmal. Das geht so gar nicht! Konsequenz zeigen kann ich aber seit Marie da ist, auch nicht mehr so richtig. Ich bin hilflos!
Und dann platze ich
Nach 45 Minuten (mittlerweile versuche ich schon diese Zeit auf 25 zu drücken) platzt mir dann auch der Geduldsfaden. Ich möchte gehen. Und zwar JETZT. Aber was kann ich tun? Schreien? Nein. Befehlen? Nein. Drohen? Nein.Wegtragen? Auch nicht: Ist Marie in der Trage, kann ich Claire nicht auf den Arm nehmen. Zumindest nicht ohne ihr weh zu tun. Es geht einfach nicht. Ja, vielleicht bin ich zu doof. Ich bin nunmal ein Tollpatsch. Schon, wenn ich Claire die Schuhe in der Kita anziehen soll, zerquetsch ich dabei die arme Marie in der Trage. Oft wird mir geraten die Trage auf den Rücken zu schnallen. Das kann ich aber nicht! Hinten habe ich einen enormen Kontrollverlust. Ich würde Marie zig mal weh tun.
Ich kann mit Dingen, die auf meinem Rücken sind, einfach keine Situationen einschätzen. Wer einen meiner alten Schulränzen gesehen hat, weiß wovon ich spreche. Rücken ist einfach tabu.
Vorne ist die Bewegungsfreiheit eingeschränkt. Schön. Also Kinderwagen. Flippt Claire da aus, kann ich sie zwar tragen, aber den Kinderwagen anschließend nicht einarmig schieben. Hilft also auch nicht weiter (ein Buggyboard habe ich nicht, sollte ich bei Gelegenheit wohl anschaffen). Kind aus der Kita tragen ist also keine Handlungsalternative. Was kann ich sonst tun? Versprechungen machen? Mit Belohnungen locken? Finde ich ehrlich gesagt nicht gut. Das Kind soll lernen, dass es in der Abholzeit abgeholt wird und dann einfach zu gehen hat. So sieht es die Kita nunmal vor (ich wurde, nachdem ich mehrmals länger blieb schon indirekt darauf hingewiesen, dass ich zu lang in der Kita abhänge. Ich hatte beispielsweise seelenruhig gestillt, während Claire gespielt hat). Immerhin bringe ich mit meinem Dasein ja auch alles durcheinander: Kaum tauche ich mit dem Baby auf, strömen die Kinder zu mir und wollen Marie anfassen. Wie im Streichelzoo. Ziemlich uncool. Die Erzieherinnen versuchen auch schon zu unterstützen und Claire sanft hinauszuschmeißen – mit wenig Erfolg…
Verlass ich mich auf sie, bin ich verlassen
Nach den 45 Minuten, manchmal nach einer Stunde bin ich im Sack. Ich bin es leid zu diskutieren, zu erinnern, zu bitten. Und dann BUMM – ich werde sauer. So mächtig sauer. Ich explodiere. Sollte die KITA wieder erwarten nicht stressig gewesen sein, geht es spätestens beim Ausflug zum Spielplatz los oder beim Spaziergang. EGAL welches Versprechen sie mir gibt, welche Abmachung wir machen, welchen Kompromiss wir schließen – tritt die Situation ein, ist alles vergessen. Und das nervt mich so ab, denn ich kann mich derzeit auf absolut NICHTS verlassen. Ich bin schon gestresst, wenn ich daran denke, dass ich sie überhaupt aus der Kita abholen soll…
Spielplatz und Spazieren gehen habe ich bereits aus dem Vokabular gestrichen. Ich habe das Gefühl, dass ich mit Gelassenheit und Selbstbestimmung absolut nicht weiterkomme. Dass ich Grenzen setzen und durchziehen muss. Dass ich ihre Bedürfnisse ignorieren muss. Ich muss den Platzhirsch machen, um zu zeigen, dass ich die Zügel in der Hand halte – WAAAH. Aber genau das wollte ich doch nicht! Ich wollte nicht der Kuchen sein, der den Krümeln befiehlt.
Aber genau diese Gedanken kehren nun immer wieder zurück. Muss ich doch so handeln? Ist mein Kind einfach zu sehr außer Rand und Band?
Ich würde so gern die Problemstellen finden. Leider helfen Gespräche mit Claire auch nicht weiter. Sie kann mir nicht sagen, warum sie handelt, wie sie handelt. Klar ist einiges auf die Entthronung zu schieben. Aber muss ich mich jetzt um Affen machen? Jeden Tag? Jede Nacht? Das will ich nicht. Ich will sie nicht ewig in den Schlaf begleiten. Ich will nicht ständig ein Krankenlager zu Hause haben. Ich will nicht immer ewig aus sie warten müssen. Es ist so so so so anstrengend derzeit. Und ich bin so so so so so genervt. Ich weiß wirklich nicht, wie lang ich das noch packe…dieses…selbstbestimmt. Denn neben diesen täglichen Kämpfen mit ihr, muss ich auch noch mit meinem Mann kämpfen. Ich muss oft puffern. Muss ihn überzeugen es doch nochmal ohne die „Kuchen-Taktik“ zu versuchen. Aber langsam legt sich mein Widerstand. Langsam sehe ich die Versuchung den Kuchen heraushängen zu lassen… Langsam sag ich mir: Selbstbestimmung eines Vierjährigen? Selbstbestimmung am ARSCH!
Jetzt brauch ich dringend etwas Zuversicht. Habt ihr das auch durch? Wird es wieder besser? Oder werde ich letzten Endes zum Hampelmann meiner Tochter, wenn ich so weitermache? WO sagt ihr Stopp und vor allem: WIE?! Mir fehlen gerade die Handlungsalternativen…
Eine schwierige, aufwühlende Situation. Ich verstehe Claire. Das Baby darf den ganzen Abend mit Mama im Wohnzimmer kuscheln und sie soll ins Bett. Das Baby darf den ganzen Tag an und auf der Mama zu Hause bleiben und sie soll in den Kindergarten. Aber ich verstehe auch Sie sehr sehr gut. Ich bin weit davon entfernt, einen Rat zu haben, schon gar keinen guten. Ich kann nur sagen, was mir beim Lesen des Textes durch den Kopf ging: 1) Wie soll ein Kind von vier Jahren, das durch das neue Geschwisterchen gerade eine schwere Phase mit vielen, sicher auch widersprüchlichen… Read more »
Ich finde Ilsas Kommentar sehr gut und würde fast allem zustimmen. Weil ich hoffe, dass es dir vielleicht irgendwie helfen kann, versuche ich mal, unsere Erfahrungen zu schildern (Ich habe das schon einmal bei Twitter geschrieben, aber da ist es mit der Zeichenbegrenzung immer schwierig): Was uns geholfen hat: Einschlafen: Ein Mittelding aus allem, was ihr probiert habt. Ja, „selbstbestimmt“ ab 19.30, aber mit klarer Grenze (21 Uhr), da wird das Licht dunkel gemacht (wir haben dimmbare Lichter), so das spielen nicht mehr geht. Wenn es gar nicht anders geht, setzen wir uns dann dazu (z.B. jetzt wo die große… Read more »
Hallo May, wir haben hier leider mehrere Probleme, die ich nicht erwähnt hatte: Claire braucht Licht. Sie sagt sie hat sonst Angst. Ob es nun stimmt oder sie mir einen Bären aufbindet und absichtlich lügt? Kene Ahnung. Aber ich versuche sie da ernst zu nehmen und daher hat sie ein Einhorn(!)^^ Nachtlicht, das brennen darf. Die ganze Nacht bzw. bis ich mich dazu lege. Das wärer Punkt 2: Wir schlafen ALE im gleichen Bett^^ Wir haben das Familienbett. Claire weiß also, dass sie nicht ewig allein ist und sie kann nachts mit uns kuscheln (was sie auch immer tut <3).… Read more »
Stimmt, eure Schlafsituation klingt eigentlich gut. Puh. Mir fällt nichts mehr ein. Zur Kleidung: Nein, ich wollte nicht empfehlen, auszumisten. Nur genug bequeme Sachen da zu haben. Also wenn Shirts unter Kleidern gehen (geht bei uns gar nicht, deswegen sind die Kleider im Herbst raus), dann genug bequeme Shirts. Wenn das vielleicht wie bei uns eigentlich gar nicht geht, dann genug langärmlige Kleider oder eben Röcke mit Langarmshirts. Empathie lernen – ja, das wird bestimmt nach und nach besser werden. Beim 4jährigen bei uns noch problematisch, bei der 7jährigen super – also irgendwann dazwischen klappt es. Erklärt ihr, wie sich… Read more »
Huhu, achso…. Ja genug bequeme Klamotten hab ich. Ich bin eine sammelwütige Mama, die ihrer Tochter viel zu viele Klamotten besorgt 😛 😛 Aber sie möchte sie ja nicht drunter ziehen, obwohl es machbar wäre. Die KLeider sind meist ne NUmmer größer, damit sie lang davon hat 😉 Ja ich rede viel von Gefühlen. Vor allem abends dann oder halt bei Eskalationen auch. Aber auch, wenn Probleme im Anmarsch sind… Ich versuche viel mit „Ich fühle mich“ „dasfühlt sich für mich so an“ usw zu umschippern, statt ihr irendwie Vorwürfe zu machen. Das war eines der ersten Learning, die ich… Read more »
Hallo Ilsa, ich hab ehrlich gesagt keine Ahnung, wie das bei großen Kindern ist. Bei Babys kenne ich das auch: Die Mama muss da sein, wenn nicht,w einen Babys, um diesen Zustand wieder herzustellen. Sie rufen nach Mama, da sie weder Zeit- noch Raumempfinden haben. Sie verstehen einfach nicht, dass Mama vlt. einen Raum weiter sitzt und ales gut ist. Aber mit der Zeit entwickeln die Kinder ja ein Zeit- und Raumgefühl. Sie wissen, dass Mama im Wohnzimmer ist, auch, wenn sie gerade im Kinderzimmer spielen. Sie sind dennoch sicher und rennen nicht alle Nase lang ins Wohnzimmer oder fangen… Read more »
Puuuuuh! So viele Baustellen. Kein Wunder dass du durchdrehst… Mit diesem selbstbestimmten Einschlafen kann ich auch nichts anfangen. Wir haben es eine Weile probiert, aber es klappte nicht. Bei Simon hilft es immer aber wenn ich ihm die Uhr zeige und sage „Wenn der große Zeiger unten/oben ist, geht es ins Bett“, das mache ich etwa 15 Minuten vorher und dann im fünf Minuten Takt. Seitdem klappt das INS BETT gehen gut. Einschlafen ist dann nochmal was anderes. Manchmal kullert er sich stundenlang hin und her, stellt mir X Fragen und kommt einfach nicht zur Ruhe. Was dann? Tja, Papa… Read more »
Huhu, Danke für deinen Kommentar 🙂 Also ich glaub ich bin zu doof zum Bloggen. Das was du vorgeschlagen hastm machen wir – aber scheinbar kommt es gar nicht an^^ Also nachdem Papa liest und wir ein Hörbuch hören (aktuell ist es durch Fußmassage ersetzt worden) darf sie im Zimmer bleiben, aber halt nicht mehr herauskommen. klappt aber nicht^^ Das mit dem Herausgehen hatte ich auch mal versucht…Meist, um auf Klo zu gehen, oder eben was zu Essen. Wenn ich zurückkam war sie schon erwartungsvoll im Bett und schaute mich mit großen wachen Augen an^^ Sie schlief da recht selten… Read more »
Hört sich stressig an! Mit Tipps ist ja immer schwierig und so ne Sache. Bei uns dauert Einschlafbegleitung i.d. R. nicht so lange. Falls es doch mal länger dauert hab ich einen beleuchteten E book reader. Dann lese ich eben so lange. Und muss nicht doof im dunkeln rumliegen. Ich versuche unseren Rythmus auch zu halten. Also auch am We nicht ewig schlafen, sondern zeitig aufstehen. Sonst hab ich nämlich ähnliche Probleme, da sie eigentlich Nachteulen/Langschläfer sind. Das ist manchmal hart – aber ich hab die Wahl zwischen ausschlafen am We und Zeit gür mich/uns am Abend und wähle letzteres.… Read more »
Moin, So leid es mir tut das sagen zu müssen, aber die Kleinen brauchen Grenzen. In denen dürfen sie nach bestimmten Regeln machen, was sie möchten: es darf keiner zu Schaden kommen, es sollte nichts willentlich zerstört werden und Mama nicht in den Wahnsinn getrieben werden. Und STOP heißt STOP. Da gibt es keine Diskussion, weder wenn etwas schiefläuft noch im Straßenverkehr! Zu den festgesetzten Grenzen gehört auch die klaren Ansagen zum Essen und Schlafen. Der Großen hatten wir auch Angangs Mitspracherecht eingeräumt, war dann aber leider nicht mehr praktikabel als K2 sich ankündigte bzw. sie morgens früh in die… Read more »
Hast du dein Kind gerade Ableger genannt? Wie so ne Blume? 🙂 Dir muss das nichts leid tun. Grenzen sind in. Kommt nur auf die Art der Grenze an 🙂 Diskussionen mit meinem Kind als mein Hobby zu bezeichnen, finde ich allerdings blöde von dir. Versuch es doch nochmal in netter bitte. Dann bin ich bereit zu diskutieren. Schönes Wochenende!
Ich war mit meinem Sohn wegen ähnlichen Probleme (er wollte nur Kuchen essen?) ein paar mal in einer sozialpädiatrischen Ambulanz (ist bei uns am Klinikum angegliedert), die haben mir echt geholfen und Wege aus dem Teufelskreis aufgezeigt. Vielleicht wäre das für euch auch was?
Ich verstehe das Problem mit dem Kuchen nicht *.*
Das war halt bei uns das Problem, es wird jedes andere Essen verweigert außer Kuchen. Ich glaube das ist für Kinder relativ ähnlich, sie stellen halt ihre „Machtposition“ raus, und dass kommt eben beim Schlafen, Essen,…
Wir haben hier gerade die Nudel Phase. Nur Nudeln. Wie lange ging die Phase? Ich hörte es oft OK, wenn es solche Phasen Mal gibt. Daher machen wir nix
Ungefähr 1,5 Jahre, und es hat dazu geführt dass sich für mich alles nur noch um dieses Essen gedreht hat und wir waren da in einem richtigen Teufelskreis, in dem auch ich total unglücklich und hilflos war, deswegen ist mir das auch eingefallen als Beispiel, weil du eben auch so einen hilflosen und mit der Gesamtsituation unzufriedenen Eindruck machst. Mir haben diese ich glaube drei oder vier Gespräche damals wirklich unglaublich geholfen
Auch auf die Gefahr hin, mich unbeliebt zu machen: Viele Erstlingsmamas um mich rum (ich arbeite grad an K4), haben den (in meinen Augen) Fehler gemacht, sich mit ‚alternativen Erziehungsmethoden‘ auseinander zu setzen und diese auszuprobieren. Und spätestens wenn das Kind 4-5 Jahre alt ist oder K2 da ist, kommen sie, jammern und fragen um Rat (ich leite zwei Kinderturngruppen). Nun, da das Kind aber schon in den Brunnen gefallen ist, gilt es, dieses wieder heraus zu holen. Denn Du scheinst ja darunter zu leiden, also muss sich etwas ändern. Schlicht gesagt: das was dich am meisten stört, wird zuerst… Read more »
HI Tina, du machst dich damit nicht unbeleibt, allerdings versteh ich nicht so ganz, warum „alternative Erziehungsmethoden“ besser sein sollen. Du rätst mir also en Machtwort zu sprechen. Ich nutze meine Position als Erwachsene also aus, zwinge das Kind (wie auch immer) zum Schlafen und damit sind alle glücklich? Äh, nein… Sind wir nicht. Ich zumindest nicht. Ich wurde als Kind oft unterdrückt und möchte das nicht für mein Kind. Ich möchte eine harmonische Lösung finden -ja der Weg ist verdammt steinig. Ja, ich würde soooo gern einfach ein Machtwort sprechen, aber was genau lernt das Kind denn dabei? Mama… Read more »
Konsequenz als Gewalt am Kind anzusehen finde ich völlig fehl am Platz. Kinder BRAUCHEN!! die Sicherheit und Struktur von einem klaren (regelorientierten) liebevollem Umfeld. Du probierst viel zu viele Sachen aus, handelst immer wieder anders in den gleichen Situationen. Dein Kind weiß gar nicht mehr, woran es bei dir ist und nimmt dich gar nicht mehr für voll. Das ist für dein Kind orientierungslos und frustrierend. Claire wird ein viel ausgeglicheneres Kind sein, wenn du in deinem Handeln klarer bist. Das erlebe ich auch tagtäglich in meinem beruflichen Umfeld mit Kindern und deren Eltern. Dein Kind ist definitiv zu jung… Read more »
„Im Gegenteil, sie wird durch deine Konsequenz lernen schneller einzuschlafen. Wenn sie merkt, dass ihr Geheule nichts bringt, wird sie von sich aus lernen schneller einzuschlafen, ist morgens fitter etc. “ Hm…finde ich eine krasse Aussage, die ja irgendwie schon aufzeigt, wie negativ man dem Bedfürnis des Kinds gegenüber eingestellt ist…. Ich nehme an, du erziehst nicht bindungsorientiert, oder? Für mich ist es kein Geheule (auch, wenn es sich manchmal so anfühlt), sondern ein Bedürfnis…Sie möchte halt länger wach bleiben und Zeit mit uns verbringen. Das versteh ich auch… Ich hatte gehofft, sie kann den Schluss lange wach = müde… Read more »
Oh das tut mir leid, meine Aussage ist wohl fasch rüber gekommen. Ich meine als „Geheule“ das Weinen einen Kindes, dass es aufsetzt, wenn es unbedingt seinen Willen durchsetzen möchte. Man muss ja zwischen den verschiedenen Arten von „Weinen“ unterscheiden :-). Die meisten Kinder haben ja das Bedürfnis an der Supermarktkasse immer etwas Süßes zu wollen oder im Spielwarengeschäft alles mögliche und dann zu bocken etc. Natürlich gebe ich nicht jedem Bedürfnis meines Kindes nach. Ich denke da muss man sehr genau unterscheiden. Die Bindung zu meinem Kind und eine liebevolle Erziehung ist mir das Wichtigste. Deshalb werde ich mein… Read more »
AH! Du meinst Wünsche! Wir unterscheiden zwischen Bedürfnisse und Wünschen. Bedürfnisse sollten erfüllt werden, Wünsche nicht. An der Supermarktkasse weinen ist in den meisten Fällen sicherlich ein Wunsch (kennen wir). Dass sie abends nicht loslassen kann von uns ist aber eher ein Bedürfnis denke ich. Ihr Liebestank ist leer, sie braucht die Nähe… Aber mein Frusttank ist voll und ich mag dann nicht… Dann kommt Maries Bedürfnis auch hinzu..und BUMM… Das Beispiel mit dem Kindergarten ist spannend. Ich habe extra die Stunden reduziert, um sie nun jeden Tag früher abzuholen. UNd was ist? JEDEN Tag meckert sie mich an, sie… Read more »
Schön, dass du so eine tolle Einrichtung gefunden hast! ?
Meine Einrichtung ist leider nicht so, wie ich es mir wünsche. Aber Claire geht halt gern hin, ich nehme an es ist der Kontakt zu anderen Kindern. Der muss täglich gegeben sein.. Mit unserer alten Tagesmutter war ich sehr zufrieden… Richtig gute Kitas kosten meistens leider extra-Geld 🙁
Bei uns war es genauso schwierig als die kleine Schwester da war. Besonders die Situation mit der Babytrage und den „Großen“ (knapp 2,5 Jahre) nicht mehr tragen zu können, wenn es mal sein müsste… Ich war auch sehr, sehr, sehr genervt, hatte manchmal Horror zu Kita zu gehen, weil er nicht mit wollte. Inzwischen läuft er mir wieder strahlend in die Arme. Geholfen hat mir, sobald es ging, immer die Kleine abzulegen oder auf dem Spielplatz kurz einer Freundin zu geben und dann zu zeigen, dass ich auch noch für den Großen da bin. Ganz allein. Ohne vorsichtig sein, weil… Read more »
Hallo Lena, hab Dank für deinen Kommi. „Würde es in der Klamottenfrage helfen zu sagen, ihr geht nicht eher raus, ehe der Pulli an ist? “ – Leider nicht. Morgens will sie nicht in die Kita, da will sie daheim bleiben. Eine Krux ohne Ende^^ Sie kann sich ja sogar aussuchen, was sie anzieht, aber am Pulli scheitert es derzeit.. Ich werde wohl ein paar Winterkleider besorgen müssen^^ Es hilft leider auch nichts in der Situation zu sagen, dass wir auf den Spielplatz gehen, oder sonst irgendwas cooles machen. Sie trödelt ddennoch herum. SIe scheint echt ein Problem damit zu… Read more »
Phew, das klingt mehr als anstrengend.. Wir sind in einer ähnlichen Konstellation, 4 Jähriger Junge und 1 Jährige Tochter. Die Umstellung von einem auf zwei Kinder dauerte etwas, besonders was Einschlafensrituale etc angeht und wir passen es immer mal wieder an. Aber generell, und das wurde vorher auch schon hier bemerkt, glaube ich auch, dass du deine Strategie zu oft änderst. Deine Tochter merkt das und versucht ständig, mehr rauszuholen bis sie dann irgendwann an Deine Grenze stößt. Selbstbestimmtheit ist sicher wichtig, aber sie kennt Grenzen, gerade was Kleidung und das Gehen aus der Kita angeht. Manches ist Unverhandelbar und… Read more »
Hallo Esther, ja, anstrengend ist es wohl…^^ Also ehrlich gesagt finde ich nicht, dass ich die STrategie zu oft ändere. Es ist nicht so, dass wir das in einem Zeitraum von 2 Wochen angepasst haben. Wir probieren schon länger einiges aus und passen immer wieder an. Momentan klappt es mit der aktuellen Anpassung wieder besser. Mal sehen, ob es dabei bleibt. Ich finde es schade, dass es überhaupt Kämpfe gibt. Denn diese resultieren aus einem Machtgefüge, das ist ja genau das, was ich eben nicht haben möchte. Ich denke, dass unsere Vorstellungen von Erziehung zu sehr auseinanderdriften. Ebenso sehe ich… Read more »
Liebste Rabenmutti, wenn ich deinen Text lese, habe ich das Gefühl du lebst mit in unserem Haushalt 😉 Ich bin alleinerziehende Mama eines 3,5 jährigen Sohnes welcher sich genau in dieser Phase befindet. Ich habe nicht noch die Konflikte mit dem Partner dafür mit meiner Familie. Bei mir ist in manchen Sachen einfach Schluß mit Selbstbestimmung!! Matthis möchte trotz Wind keinen Schal und keine Mütze anziehen? Es wird nicht mehr diskutiert, sondern angezogen oder nicht rausgegangen. Möchte ich das unbedingt so? Nein, aber ich möchte auch nicht mit einem 3,5 Jährigen über Sachen diskutieren die er noch nicht weiß oder… Read more »
Danke dir Nicole 🙂 Der Kuchen zu sein ist per se nicht schlimm. Vor allem wenn es um Fragen der Gesundheit oder auch im Straßenverkehr geht, bin ich recht eigen! Ich hatte es versucht, aber es klappt nmmicht… Nun sind wir auch wieder mehr Kuchen, was das Schlafen und anziehen angeht. Einen Versuch war es wert, aber es ist sinnlos ihr da ganz freie Hand zu lassen. Aber es gibt auch Fälle, da scheint es zu klapen. Oder die Immunsysteme der Kinder sind besser. Oder den Eltern macht es nix aus, dass ihre Kinder bis 23 Uhr wach sind 😉… Read more »
Hallo! Nach dem ich jetzt alle Kommentare und deine Antworten dazu gelesen habe, kann ich nur sagen, ich glaube du möchtest gar keine Hilfe. Entweder hast du alles bereits ausprobiert oder du findest die Ratschläge nicht gut. (z.b. den mit dem Machtwort) Auch für den Fall das du beleidigt reagierst, es liest sich wirklich so, daß du gerne diskutierst. Mit jedem egal welchen Alters. Deshalb spare ich mir irgendwelche Ratschläge die du so wieso nicht gut finden würdest. Ich stell mir nur die Frage, wie es Muttis machen, die zur Arbeit müssen u keine Zeit haben zu diskutieren…. Schöne Grüße… Read more »
Hallo Johanna, ähm dann entschuldige ich mich jetzt dafür, dass ich schon viel versucht habe mit meinem Kind. Ähm…Oder was genau möchtest du jetzt hören? Ich entschuldige mich dafür, dass ich bisher eigenständig versucht habe Lösungen zu finden, dass ich versucht habe in Eigenregie andere Lösungsansätze auszuprobieren. Entschuldigung! Ich werde fortan nichts mehr machen und mich erstmal hilfesuchend an eine FB-Gruppe wenden, wenn ich Rat suche, statt mich selbst zu informieren, Bücher und Blogs zu lesen und mich damit selbstständig zu befassen (Ironie vorsicht) Wolltest du jetzt das hören oder was ist das Problem? Ich habe nunmal schon viel probiert.… Read more »
Ich habe drei Kinder. Selbstbestimmtheit? Gerne, in Situationen, von denen ICH der Meinung bin, dass mein Kind das entscheiden kann. Ich bin die Erwachsene, ich muss vorleben, wie es geht, damit Kind weiß, wie es geht. Und ich muss in gewissem Rahmen „der Bestimmer“ sein. Kinder brauchen gewisse Grenzen, das zeigt dir (meiner Meinung nach) Claire sehr sehr deutlich. Beispiele gibt’s oben genug (Papas Machtwort am Abend, ich lese raus, dass sie kommt, wenn Du explodierst). Ein Beispiel für die Selbstbestimmung meiner Kinder war das Kinderschminken im Kiga, da war mein Sohn 4. Er wollte ein Zombie sein. 3 Kinder… Read more »
Hi SU, hab Dank für deinen Kommi 🙂 Vorneweg: Das Schlafen klappt ein wenig beser derzeit, weil ich ihr jetzt die Füße massiere. Scheint zu entspannen oder so.. Keine Ahnung^^ Es geht aufwärts^^ Anziehen morgends klappt mittlerweile auch wieder besser – scheinbar war das wieder eine Austesten von Grenzen Phase. Mein Mann blieb da konsequent, ich hätte mir nur gewünscht, dass es mit weniger Tränen und Toben von Statten gelaufen wäre… Mittagsschlaf gibt es nur für die Jüngeren. Die Großen machen sowas nicht, die haben aber so ne „Entspannungsphase“ in der sie alle auf dm Boden liegen, zur Ruhe kommen,… Read more »
Hallo, oh man, ich kann dich so gut verstehen. Zum Einschlafen: meine Tochter ist zwar noch jünger, als Claire aber bei uns war es genauso. Abends halligalli, tagsüber nur müde und dementsprechend gereizt. Geholfen hat uns a) die Behandlung bei einer Ostheopatin und b) alles zeitlich vorzuziehen. Abendrituale bleiben wie gehabt, aber statt um 7 gibt es nun um 6 Abendbrot. Wir haben – wie auch immer – den müden Punkt der Kleinen übersehen und zack war sie drüber. Zum Anziehen und KiTa: das Problem haben wir (noch??) nicht, aber trotzdem ist es mir sehr bekannt. Von mir selbst. Heute… Read more »
Also meine Kinder sind 16 Monate auseinander und ich kann Dich so dermaßen gut verstehen. Abends brauche ich auch Pause. Schon allein deshalb, weil ich am Tag häufig keine fünf Minuten für mich habe, da sie meist nicht zur gleichen Zeit Mittagschlaf machen ( das scheint aber gerade besser zu werden, mal sehen). Auch der Rest kommt mir sehr bekannt vor. Irgendwie versucht man den Kleinen gerecht zu werden, möglichst ohne dabei die Nerven zu verlieren, aber man ist auch nur Mensch. Wenn ich etwas gelernt habe in den letzten 15Monaten seit der Kleine auf der Welt ist, dann das… Read more »
Da hast du Recht…Es ändern sich immr so viele Dinge…Auch die Kinder..Manchmal muss man seinen Kurs korrigieren… Manchmal brauchen Kinder einfach mal mehr Nähe… Es ist alles schwierig und Nervenaufreibend. Für Kinder gibt es kein Handbuch. Es gibt nur das Try-Error-Prinzip. Wir haben nun ein paar Errors durch 🙂 Aber sicherlich kommen wir auch zu einem Weg, der für alle Ok ist. Solang man sich Mühe gibt und versucht auf die Kinder einzugehen, ist alles noch zu retten 😀
Hallo Dieser Beitrag ist schon ein bisschen her, wie läuft es denn aktuell? Haben hier Tochter 1 10/2013 + Tochter 2 06/2016 ebenfalls grosse Einschlafschwierigkeiten in Begleitung mit wenig Schlafbedarf beider Kinder.. gemäss Kinderarzt. Klamottenproblematik hatten wir genauso. Tochter 1 läuft nur in Kleindern rum und zwar nach ganz genauen Kriterien welche erfüllt sein müssen. Nun klappt es mit Langarm und Leggins drunter, hatte das Glück dass wir im Sommer üben konnten.. Schal und Mütze sind jedoch immer noch tabu, da lass ich sie halt einfach. Einschlafen geht nur mit Begleitung, Schwester kuscheln ist nicht. Nur Papa oder Mama. Nicht… Read more »
Hey, also wir sind nun zum System: Ich kuschle mit ihr für eine feste Zeit und gehe dann zurückgekehrt. Allerdings macht mir das Bauchweh, weil ich oft merke, dass sie mich gern länger da hätte… Manchmal übernimmt auch der Papa und der schläft dann bei ihr ein und torkelt nach 2 Stunden wieder heraus 😀 Also es klappt derzeit, aber happy bin ich auch nicht damit…. Anziehen läuft wenigstens, weil wir es zur Regel gemacht haben.
Hallo, ich bin heute erst durch Zufall auf diesen Blog gestoßen und möchte gleich mal meinen Senf dazu geben. Das hört sich anstrengend an und die 2 Stunden Eimschlafbegleitung kommen mir leider gut bekannt vor… Ich bin auch kein Freund vom „Weinen lassen“, kann mich aber Ann anschließen – manchmal ist es eben ein Machtkampf… Ich habe vor kurzem „Liebende Bleiben “ von Jesper Juul gelesen, im Netz dann noch weiteres und mit unserer Kinderärztin gesprochen, die es absolut befürwortet auf die Bedürfnisse von Babys und Kleindkindern einzugehen. Jetzt kommt das ABER: Ab einem bestimmten Alter – ich glaube ab… Read more »
Hallo Kati, Danke für den Kommi. Die Situation hat sich mittlerweile gebessert. Wir sind zu klaren Ansagen zurückgegangen: Lesen, Kuscheln und nach einer gewissen Zeit hat Mama „Feierabend“. Allerdings zieht das gerade üble Nachwirkungen mit sich… Im Zuge der Entthronung läuft es derzeit nicht sehr rund und ich denke, dass auch dieses Einschlafprogramm nicht ganz unschuldig ist, dass es gerade schlechter läuft. Für mich eine gute Lösung, für das Kind scheinbar nicht… Sie braucht die Nähe. Ich brauche meine Freizeit (Marie ist derzeit meist bis 24/1 Uhr wach), Es ist alles nix halbes und nix Ganzes. Claire leidet sehr untr… Read more »
Liebe Yasmin, ich habe mir fast alle Kommentare durchgelesen und mich interessiert sehr wie es weiterging. Meine Tochter ist jetzt 2;5 Jahre alt und mich stresst das Einschlafritual auch. Ich lebe mit ihr allein im Haushalt und sie schläft mit mir in einem Bett. Eine feste Zubettgehzeit haben wir nicht wirklich, aber manchmal dauert das Einschlafbegleiten zu lange, vor allem Mittags und am ENde ist es genau wie du beschreibst: ich bin total müde und sie turnt immernoch hellwach auf mir herum. An dem Tag an dem ich völlig erschöpft und überfordert war, beschloss ich etwas zu ändern und kam… Read more »
Claire ist mittlerweile 7,5 Jahre. Wir haben aufgegeben sie früh ins Bett zu schicken. Sie ist eine Eule, wie ich. Sie geht aktuell gegen 22 Uhr ins Bett und schläft bis ca. 9. Zu Schulzeiten geht sie gegen 21 Uhr ins Bett, wenn gerade kein Lockdown ist. Dann dauert die Einschlafbegleitung jeweils ca 30-45 Minuten. Manchmal auch 90 min. Es wird vorgelesen, dann geht’s ins Bett mit einem Hörbuch. Wir bleiben im Zimmer, bis sie schläft. Ihre kleine Schwester (3,5) dagegen ist jeden Tag gegen 19 Uhr im Bett und schläft ab 19.30. Es ist Typsache. Da hilft nichts außer… Read more »
Liebe Rabenmutti, Ich denke, es gibt keinen Tipp der dir weitergeholfen hätte. Was nützt es dir, wenn ich dir schreibe, wie ich es mit meinem Sohn handhabe?! Deine Kinder sind anders als meine, du anders als ich und unsere Situationen sicherlich villkommen verschieden. Ich lese, wie sehr du dich bemühst und wie viel du ausprobierst. Du willst es unbedingt hinkriegen. Wäre es da nicht anmaßend zu glauben, ich wüsste einen einfachen Rat, auf den du nicht selbst gekommen wärst? Du scheinst eine liebevolle und kompetente Mutter zu sein. Da frustriert es natürlich fürchterlich, wenn man sich abmüht uns nichts dabei… Read more »
Hallo Julia, dir ist bestimmt nicht aufgefallen, dass der Beitrag schon ein paar Jahre alt ist:) Mittlerweile ist die Große 7,5 Jahre alt und wir haben uns damit abgefunden, dass sie ein Typ Eule Kind ist und einfach lange wach bleibt. Wir bringen sie gegen 21.30 ins Bett und begleiten dann zwischen 45-90 min in den Schlaf. Anders klappt es leider nicht, was natürlich viel von der MeTime/Paarzeit wegnimmt. Alle anderen Wege sind mit viel Frust und Leid verbunden, daher gehen wir nun diesen Weg und hoffen einfach darauf, dass es irgendwann besser wird
Viele Grüße
Yasmin
Dein Beitrag ist nun 6 Jahre her und Claire ist nun wahrscheinlich schon 10. Ich hoffe, dass ihr die Zeit gut überstanden habt 😂
Du sprichst mir deinem Beitrag aus der Seele! In genau der gleichen Situation befinde ich mich mit meiner Tochter auch. Es ist zum Hühnerrupfen.
Wie habt ihr euer Problem gelöst? Kannst du dich noch erinnern?