Gregg Hurwitz ist ein international erfolgreicher Bestsellerautor. Er erwarb einen Bachelor of Arts in Harvard und absolvierte einen Master am Trinity College. Seine Bücher wurden in sechszehn Sprachen übersetzt. Einige seiner Werke haben Auszeichnungen erhalten. Ebenfalls schreibt er Drehbücher und entwickelte zahlreiche Fernsehserien. Er hat unter anderem „Tödlicher Fehler“, „Flieh um dein Leben“ und „Projekt Orphan“ veröffentlicht.

Klappentext:

„Evan Smoak ist der „Nowhere Man“. Ein geflüsterter Name unter Kriminellen, den manche für einen Spuk halten. Er hilft denen, die keinen Ausweg mehr haben. Dies ist seine Art sich seine Menschlichkeit zu erhalten, nachdem er jahrelang unter dem Decknamen „Orphan X“ im geheimen Auftrag der US-Regierung getötet hat. Während er einer Jugendlichen hilft, den Fängen eines Mädchenhändlerrings zu entkommen, wird er überwältigt und entführt. Jetzt muss Evan all sein Können aufbringen, um sich selber zu befreien, bevor es zu spät ist … Denn es gilt weiterhin sein 10. Gebot: Lasse niemals einen Unschuldigen sterben.“

Wichtige Informationen zum Buch:

Projekt Orphan

Autor: Gregg Hurwitz
Erscheinungsdatum: 07. August 2017
ISBN: 978-3959671088
Verlag: Harper Collins

Cover:
Die Gestaltung des Covers ist recht schlicht, man erkennt jedoch auf den ersten Blick die Zugehörigkeit zum ersten Band „Orphan X“, da die Cover sehr ähnlich aussehen. Vor einem grau melierten Hintergrund erkennt man einen Mann, dessen Arme hinter seinem Rücken gefesselt wurden. Er hält eine Pistole in der Hand. Es ist wunderbar auf den Inhalt des Buchs abgestimmt.

Inhalt:
Nachdem mir der erste Titel dieser Reihe „Orphan X“ wahnsinnig gut gefallen hatte, wollte ich nun unbedingt auch weiterhin Evan Smoak begleiten. Das Buch greift thematisch hart durch: Korruption, Gewalt, Mord, Entführungen und Vergewaltigungen sind an der Tagesordnung. Wahnsinnig erschreckend finde ich dabei, wie unberührt manch einer der Beteiligten dabei erscheint. Wie wenig ist ein Menschenleben scheinbar wert? Für mich ist das eine absolute Horrorvorstellung, wobei sicher auch in dieser Handlung mehr als nur ein Funken Wahrheit zu finden ist. Menschenhandel, Entführungen und auch Mord sind ja mehr oder weniger regelmäßig auch bei uns in den Nachrichten zu finden. Evan Smoak ist ein sehr interessanter und auch vielseitiger Charakter, er mir von Beginn an zugesagt hat. Grundsätzlich ist er eher ein Alleingänger. Er kalkuliert und analysiert Situationen, in denen er sich befindet, stets durch. Vor Jahren wurde er hart trainiert und war Teil eines Regierungsprogramms. Evan ist, obwohl man mit dieser Eigenschaft anfangs nicht rechnet und einfach nicht wartet, recht kinderlieb und mitfühlend, was ihm in seiner Situation aber auch gefährlich werden kann. Denn alle Menschen, die ihm wichtig sind, stehen stets unter Beobachtung und leben gefährlich. Des Weiteren macht ihn die Zuneigung eher angreifbar. Auch wenn er dies weiß, ändert er seine Einstellung nicht. Er kämpft stets für „das Gute“, auch wenn seine Art und Weise dabei zu handeln, mindestens genauso brutal bei mir ankommt, wie die seiner Gegner.

Aufbau, Struktur & Stil:
Die Handlung wird dem Leser aus Sicht von Evan, dem Protagonisten, in der dritten Person, geschildert. Ich war wieder schnell mitten im Geschehen und wie gefesselt von den Geschehnissen. Der Autor punktet bei mir von Beginn an mit einem recht hohen Tempo. Leider hatte ich etwa zu Mitte der Geschichte ein bisschen das Gefühl, die Handlung würde sich etwas ziehen. Es lohnt sich jedoch, dran zu bleiben. Der Schreibstil ist wunderbar bildlich, sodass ich mich mir die Szenen, die beschrieben werden, gut vor Augen halten konnte und sie wie einen Film ablaufen ließ. Immer wieder baut er Wendungen ein, mit denen ich zumindest nicht gerechnet hatte. Interessant fand ich auch, dass immer wieder Rückblenden in die Vergangenheit von Evan gebaut wurden, wobei diese nur einen kleinen Teil des Buchs ausmachen. Nach einer kurzen Phase im Buch war ich wieder wie gefesselt und habe „Projekt Orphan“ in einem Rutsch durchgelesen.

Fazit:
„Projekt Orphan“ ist ein spannendes Buch, welches definitiv mit einem sehr außergewöhnlichen Protagonisten punktet. Ein paar kleinere Abstriche muss ich im Vergleich zum ersten Band machen. Insgesamt kann ich es Euch aber dennoch ans Herz legen.

Ich gebe vier von fünf Funkelchen.