Die Autoren:

Edward Lee ist zweifelsohne ein absoluter Meister des extremen Horrors und man sollte sich gut überlegen, ob man wirklich so hart im Nehmen ist, um ihn lesen zu können. Aber für Horror-Fans gehört er absolut zum Pflichtprogramm.

Elisabeth Steffen ist eine Polizistin, die sich auf den Bereich der Serienmörder spezialisiert hat. Bereits für „Porträt der Psychopathin als junge Frau“ arbeitete sie mit Edward Lee zusammen und ließ ihr Fachwissen einfließen.

 

Über das Buch:

Dahmer ist nicht tot

Verlag: Festa Verlag
Erscheinungsdatum: 22.08.2017
Seitenzahl: 352
ISBN: 978-3-86552-566-6

Klappentext:

„Hat Dahmer seinen eigenen Tod nur vorgetäuscht?

Im Juli 1991 fasste die amerikanische Polizei einen der teuflischsten Serienmörder der Geschichte – den Kannibalen Jeffrey Dahmer. Drei Jahre später wurde er im Gefängnis von einem anderen Insassen erschlagen …
Doch kurz nach dem Begräbnis beginnt eine weitere kannibalistische Mordserie. Fingerabdrücke, DNA und modus operandi – alle Spuren führen zu Dahmer.
Die Ermittlerin Helen Closs ist sich sicher, dass es sich um einen perversen Nachahmer handelt … bis in der Nacht ihr Handy klingelt und Jeffrey Dahmer selbst mit ihr redet.“

Cover:

Auf dem Cover von „Dahmer ist nicht tot“ sieht man einen Totenkopf vor einem weißen Hintergrund. Durch die Schläfe ist waagrecht ein Bohrer gesteckt, den man in den Augenhöhlen und aus der anderen Seite des Schädels herausragen sieht. Das ist natürlich brutal, aber durchaus passend für ein Buch, das von Jeffrey Dahmer handelt. Mir gefällt es sehr gut, es ist eines meiner Lieblingscover des Verlages.

Inhalt:

1994 wird einer der gewalttätigsten Serienmörder der USA im Gefängnis von einem Mithäftling getötet. Trotzdem passieren weiterhin Morde, die zu seiner Handschrift passen. Sowohl seine DNA, als auch seine Fingerabdrücke werden an den Tatorten nachgewiesen. Handelt es sich um einen Nachahmungstäter, oder ist Dahmer tatsächlich entkommen und konnte seinen Tod lediglich vortäuschen? Ermittlern Closs glaubt an die erste Version, doch nach und nach verdichten sich die Beweise und ihre Sicherheit schwindet, als sie Dahmer persönlich am Telefon hat.

 

Fazit:

Die Geschichte um Jeffrey Dahmer, und allgemein der Bereich „Serienkiller“ finde ich schon immer interessant. Die Idee einen realen Serienmörder zu nutzen, um einen Roman zu schreiben, gefällt mir sehr gut.

Der Schreibstil ist gewohnt flüssig und spannend. Bereits ab der ersten Seite ist man völlig in die Handlug versunken und es gibt keine Schwierigkeiten, den Einstieg zu finden. Auch die Vorgehensweise und die Schlussfolgerungen der Ermittler sind völlig logisch und nachvollziehbar. Da diese aber völlig gegensätzlich sind und unterschiedliche Ausgangssituationen voraussetzen, ist es wahnsinnig spannend, sich für eine Seite zu entscheiden und zu verfolgen, in welche Richtung sich die Story entwickelt (ich persönlich war völlig auf dem Holzweg übrigens 🙂 )

Besonders fasziniert war ich auch vom fachlichen Aspekt. Elisabeth Steffen kennt sich auf dem Gebiet der Serienmörder ja bestens aus und auch die Verfahren der Spurenanalyse und Vorgehensweise bei den Ermittlungen sind sehr detailliert beschrieben und hinterlassen das Gefühl, man habe sogar noch was gelernt beim Lesen. Das ist wirklich großartig und macht richtig Spaß.

Sehr gut gefallen hat mir auch, dass es so einfach nachzuvollziehen war, in welchem Handlungsstrang man sich gerade befindet. Dreht es sich um die Haupthandlung aus Sicht der Ermittlerin Helen, oder geht es um den Täter? Dies ist besonders einfach und trotzdem raffiniert gelöst: Der Hauptstrang ist im Präteritum geschrieben, die Täterperspektive dagegen im Präsens. Dadurch erfährt man schon anhand der verwendeten Zeit, wo man sich gerade befindet.

Wer ein klassisches, ekliges, verstörendes Werk á la Lee erwartet, der wird hier eventuell enttäuscht, da das klassische abgehobene Ende fehlt und es auch bei weitem nicht so brutal und ekelerregend wie andere Werke von ihm ist. Mir hat dieses Buch allerdings gezeigt, dass er sehr viel mehr kann, als einem den Magen umdrehen. Auch dass er hier auf den extrem ausführlich beschriebenen, abartigen Sex-Part verzichtet, der fast schon zu seinem Markenzeichen wurde, gefällt mir gut, da es hier einfach stimmig ist.

„Dahmer ist nicht tot“ hat mir mega gut gefallen und gehört zu meinen absoluten Favoriten aus dem Festa-Verlag!

Daher kann ich nicht anders, als 5 von 5 Horror-Funkelchen zu vergeben!

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