Kai Meyer studierte einige Semester in den Bereichen Film, Philosophie und Theater. Danach schrieb er als Journalist u.a für den Kölner Express, seit 1995 arbeitet er als freier Schriftsteller. Sein erstes Buch veröffentlichte er im Alter von 24 Jahren. Seither schrieb er rund 50 Romane für Erwachsene und Jugendliche, ebenso Drehbücher. Erschienen sind unter anderem „Das zweite Gesicht“, „Die Alchimistin“ und die Trilogie rund um eine Welt aus Büchern „Die Seiten der Welt“. Sein aktuelles Werk heißt „Die Spur der Bücher“.

Klappentext:

„London – eine Stadt im Bann der Bücher. Mercy Amberdale ist in Buchläden und Antiquariaten aufgewachsen. Sie kennt den Zauber der Geschichten und besitzt das Talent der Bibliomantik. Für reiche Sammler besorgt sie die kostbarsten Titel, pirscht nachts durch Englands geheime Bibliotheken. Doch dann folgt sie der Spur der Bücher zum Schauplatz eines rätselhaften Mordes: Ein Buchhändler ist inmitten seines Ladens verbrannt, ohne dass ein Stück Papier zu Schaden kam. Mercy gerät in ein Netz aus magischen Intrigen und dunklen Familiengeheimnissen, bis die Suche nach der Wahrheit sie zur Wurzel aller Bibliomantik führt.“

Wichtige Informationen zum Buch:

Die Spur der Bücher

Autor: Kai Meyer
Erscheinungsdatum: 24.08.2017
ISBN: 978-3841440051
Verlag: Fischer

Cover:
Auf mich macht das Cover zunächst mal einen sehr edlen Eindruck. Der Hintergrund wurde petrolfarbenen gestaltet. Man sieht eine Reihe Häuser im viktorianischen Stil, die allesamt golden sind. Ebenso wie die Schrift des Titels, der quasi die Häuser einrahmt. Zusätzlich wirkt es durch die farbliche Gestaltung, als wäre es tatsächlich ein sehr altes, vielleicht sogar wertvolles Buch.

Inhalt:
Gerade erst wurde das aktuelle Werk von Kai Meyer „Die Spur der Bücher“ veröffentlicht. Ich hatte das Glück und konnte es direkt lesen. Seit der Trilogie „Die Seiten der Welt“ bin ich dem Autor und seinen Büchern echt verfallen, wobei es mir die Reihe bisher ganz besonders angetan hat. Nun dürfen alle Fans der Bibliomantik sich auf ein neues Abenteuer freuen, in einer alten, aber fantastischen Welt, die uns ins viktorianische London führt. Mich faszinierte aufs Neue, wie liebevoll und detailreich diese Welt aufgebaut wird. Neuartige Wesen, die mir nicht bekannt waren, die man aber gleich ins Herz schließen konnte und die altbekannten Origamis machen neben den Büchern den Reiz der Welt der Bibliomantik für mich aus. In „Die Spur der Bücher“, das ebenfalls der Auftakt einer Reihe ist, treffen wir auf die Protagonistin Mercy. Mercy ist eine angehende Bibliomantin, deren Welt jedoch durch einen schrecklichen Fehler aus den Angeln gerissen wurde. Sie ist schwer traumatisiert und ich habe sie auch als einsam empfunden. Sie steht in der Welt recht alleine da, nachdem Valentine nicht mehr für sie da ist. Seither lässt sie sich nicht mehr auf die Bibliomantik ein. Sie besorgt für reiche Sammler die kostbarsten Bücher, geht den Büchern ansonsten aber mehr oder weniger aus dem Weg. Das junge Mädchen trägt einige Geheimnisse mehr mit sich herum, als es ihr selbst bewusst ist. Mir war sie denn recht sympathisch, denn ich konnte gut nachempfinden, in was für einem Zwiespalt sie sich befindet. Die Charaktere wurden allesamt sehr interessant, facettenreich und liebevoll gestaltet.

Aufbau, Struktur & Stil:
Die Handlung in „Die Spur der Bücher“ wird dem Leser größtenteils aus Sicht von Mercy, der Protagonistin des Buchs, geschildert. Kai Meyer hat hier die Perspektive aus Sicht von Mercy, in der dritten Person, gewählt, was ich als passend empfinde. Mich hätte die Ich-Perspektive in diesem Fall auch gereizt, da ich zwischendurch immer mal wieder das Bedürfnis hatte, ihr als Charaktere gerne noch etwas näher kommen zu können. Ich konnte mich dennoch gut in sie hineinversetzen. Mich fasziniert und berührte das Buch alleine schon durch die liebevolle Gestaltung der Welt. Der Autor bringt dem Leser diese, durch seinen bildlichen und detaillierten Schreibstil unheimlich nah. Ich bin beim Lesen nahezu in der Welt versunken und genau das machen seine Bücher auch aus. Schnell befindet man sich mitten im Geschehen. Die Spannung wird in einem angenehmen Tempo aufgebaut und ich habe die ganze Zeit über mit gerätselt, welche Zusammenhänge hier bestehen, wer der Täter ist und aus welchem Grunde hier gemordet wurde. Mit der Auflösung hätte ich so nie gerechnet, da ist Kai Meyer die Überraschung gut gelungen.

Fazit:
„Die Spur der Bücher“ ist ein faszinierendes und spannendes Werk, voller liebevoller Details, das mich problemlos in die Welt der Bibliomantik eintauchen ließ !!

Ich gebe vier von fünf Funkelchen.