Elsa-Fondant-Torte

Ich habe eine Fondant-Torte im Elsa-Style gebacken und bin mordmäßig stolz auf mich! Diese Torte hat mir alles abverlangt. Wirklich alles. Daher wird dieses Rezept ein wenig anders und deutlich ausgeschmückter. Wer die Vorgeschichte nicht lesen möchte, klickt einfach direkt hier.  Allen anderen erzähle ich jetzt, was die Problematiken an der Torte waren.

Die Herausforderungen der Fondant-Torte

Es fängt damit an, dass ich nicht gerne backe. Ich koche leidenschaftlich gern, aber backen gehört mehr in die Ecke „lästige Hausarbeiten“. Seit ich Kinder habe, backe ich sehr viel häufiger, es gehört einfach dazu. Und vielleicht werden sie durch regelmäßiges Backen keine Aversion dagegen entwickeln, wer weiß. Dadurch, dass ich nicht gern backe, mache ich es eben auch nicht sehr häufig. Da kommen wir zum nächsten Problem: Ich habe noch NIE eine Fondant-Torte gebacken. Gegessen ja, nie aber gebacken. Und ich hatte einen Mordsrespekt davor – und Angst. Eine riesen Angst es zu verkaggen und meiner Tochter den Geburtstag zu ruinieren. Die Torte sollte nämlich für ihren Kindergeburtstag sein.

Und schon sind wir bei Problem Nummero 3: Ich hatte schon einige Fondant Torten gegessen, aber nur wenige haben geschmeckt. Die meisten fand ich schlichtweg zu süß. Zucker mit Zucker und Zucker. Bah. Gerade, wenn sie mit Buttercreme gefüllt waren, habe ich dankend abgelehnt.1 Kilogramm Zucker auf einen Klotz Butter – so schmeckt das. Muss es nicht sein… Die Herausforderung bestand allso darin ein Rezept zu finden, was nicht zu süß ist, was relativ einfach umsetzbar ist aber dennoch ansprechend aussieht, damit Kinderaugen strahlen.

Die Qual der Wahl: Welches Rezept passt?

Uff. Natürlich gab es kein solches Rezept, was irgendwie zu meinen Ansprüchen passen wollte. Also entschied ich, mir ein Rezept aus anderen zusammenzubasteln: Der Boden sollte saftig sein. Allerdings hatte ich Angst, dass dann der Fondant Wasser zieht. Die oberste Schicht sollte daher trockener werden. Die Lösung? Schicht 1 und 2 bestehen aus saftigem Zitronenkuchen, Schicht 3 (ganz oben) Bisquitboden. Das passt sehr gut, weil dieser auch relativ ungesüßt ist. Da die Ganache – hier aus weißer Schokolade und Sahne – sowieso der Fondant mega-süß sind, wollte ich nicht auch noch einen süßen Boden darunter legen. So nimmt der Bisquitboden die Süße und rettet so ein paar Zahnfleischzellen 😉

Das nächste Problem: Was kommt in den Kuchen rein? Da ich Boden und Ganache an einem Tag, Füllen und Eindecken am nächsten Tag machen wollte und der Kuchen zudem über Nacht draußen stehen sollte (im Kühlschrank hätte das Fondant ggf. Schaden genommen), kamen keine Cremes mit Sahne und Co. in Frage. Es sollte ganz schlicht Himbeergelee werden – das hat perfekt zum Zitronenkuchen gepasst und der ganzen Torte einen sommerlichen Touch verpasst. Natürlich habe ich mich vorab via Twitter und dem Internet „beraten“ lassen, worauf ich alles achten müsse. Sonst hätte ich die Fondant-Torte wohl über Nacht in den Kühlschrank gestellt und hätte den Kuchen ruiniert…

Elsa-Torte

Die Rabenmutti schummelt

Nachdem klar war woraus die Torte bestehen sollte, musste ich mich entscheiden, wie sie aussehen soll. Erst dachte ich an diese Torten mit der Elsa-Puppe in der Mitte (so eine haben wir natürlich). Allerdings fand ich diese zu schwierig (für mich). Es sollte ein einfacher runder Kuchen mit Schneeflocken werden – dazu habe ich einfach Fondant-Ausstecher besorgt. Dank kleiner Frozen-Figürchen wollte ich der Torte dann den letzten Schliff verleihen (auch die hatten wir schon im Haus). Klar ist das gecheatet, aber ich finde, als Anfänger und gestresste Neu-Mama im Wochenbett, darf man auch bescheißen 😉

Und nu? Nu kann es endlich losgehen. Ich habe das Backen auf 2 Tage verteilt. So konnte ich sicher gehen, dass alles perfekt ausgekühlt war. Spezielles Werkzeug habe ich übrigens nicht besorgt. Nur Rollfondant aus dem Hit und die Ausstecher. Hat aber auch so prima funktioniert!

Tag 1: Kuchenböden und Ganache

Zutaten Zitronenkuchen (30-er Springform)

  • 250g Butter + 100g Margarine (ich hatte schlichtweg zu wenig Butter da)

  • 350g Zucker

  • 350g Mehl

  • 6 Eier

  • 1 Päckchen Vanillezucker

  • 1 Päckchen Backpulver

  • 2 Zitronen (für 100ml frischen Zitronensaft)

  • Abrieb einer Zitrone

Vorbereitung der Zitronenböden

Erst habe ich einen Zitronenboden vorbereitet. Dazu den Backofen auf 180 Grad vorheizen (Umluft). Die Eier aufschlagen und mit dem Zucker sowie Vanillezucker schaumig rühren. Dann die Butter (sie sollte weich sein) dazugeben und den Teig erneut gut vermengen. Jetzt das Mehl mit dem Backpulver und dem Zitronenabrieb vermischen und unter die Eier-Buttermischung rühren. Zuletzt kommt der Zitronensaft dazu. So lange den Rührbesen schwingen, bis der Teig schön glatt ist.

Damit der Kuchen nicht anklebt, habe ich den Boden mit Backpapier ausgelegt. Das klappt immer – im Gegensatz zu Fetten. Den Teig in die Form geben und rund 45 Minuten backen. Mit dem Stäbchentest kurz prüfen, ob der Teig auch durch ist und dann auskühlen lassen. Zwischenzeitlich kann der Bisquitboden und die Ganache vorbereitet werden.

Zutaten Bisquitboden (30-er Springform)

  • 4 Eier (Eigelb und Eiweiß trennen)

  • 4 EL Wasser (warm)

  • 175g Zucker

  • 1 Prise Salz

  • 75g Mehl

  • 75g Speisestärke

  • 1 TL Backpulver

Den Bisquitboden backen

Hierfür habe ich das gleiche Rezept wie für meine Erdbeertorte verwendet. Da klaue ich einfach nochmal den Text:

„Zunächst wird der Bisquitboden vorbereitet, da es auskühlen muss. Dazu die Eier trennen und das Eiweiß steif schlagen. Nun das Eigelb mit dem Wasser und dem Zucker schaumig schlagen. Das Mehl mit Salz, Speisestärke und Backpulver vermischen und vorsichtig zur Eigelbmasse unterrühren. Anschließend wird das Eiweiß unter den Teig gehoben – bitte nicht mit dem Schneebesen oder Rührgerät, dann wird der Bisquitboden nicht fluffig.

Den Ofen auf 180 Grad (Umluft) erhitzen und die Springform vorbereiten: Dazu den Boden mit Backpapier auslegen und einfach in die Form einspannen. ACHTUNG: Nicht fetten! Durch das Fett kann es sein, dass der Boden nicht aufsteigt. Den Teig nun in die vorbereitete Springform geben und den Teig rund 20 bis 25 Minuten ausbacken (Stäbchenprobe).“

Jetzt einfach noch erkalten lassen und schon geht es schnell an die Ganache!

Zutaten Ganache

  • 400g weiße Schokolade (hier: Blockschokolade zum Backen)

  • 300ml Sahne

Die Ganache

Für die Ganache nun einfach die Sahne aufkochen. Währenddessen die Schokolade zerkleinern (ich hab wild mit einem Messer auf sie eingestochen) und in eine Schüssel geben. Die heiße Sahne darüber gießen und alles miteinander vermengen. Nun eine Nacht in den Kühlschrank stellen. Wenn der Zitronenboden nun ausgekühlt ist, kann er schonmal halbiert werden. Jetzt alle Böden in einem Tortenbehälter verstauen (halbwegs luftdicht) und die Küche sauber machen 😉

Boden-erkaltet

Tag 2: Füllen und Eindecken

Zutaten Füllung und Decke

  • 1 Glas (220g) Himbeergelee

  • 750g weißer Rollfondant

  • 250g blauer Rollfondant

Die Böden verbinden

Den Grundstein legt ein Zitronenboden. Diesen mit dem halben Glas Himbeergelee bestreichen. Den zweiten Zitronenkuchenboden aufsetzen und wieder bestreichen. Zuletzt den Bisquitboden drauf setzen. Nun lasset den Schweinkram beginnen 🙂 Als die Böden aufeinander saßen, bekam ich einen kleinen Nervenzusammenbruch. Das war leider Nichts wirklich eben. Dabei heißt es immer „Fondant verzeiht nix“. Waaah! Es hatten sich mehrere Spalte an der Seite ergeben. Ich dachte, ich bin jetzt ganz schlau und nehme einfach etwas vom Umfang der Torte weg, indem ich einmal außenrum etwas Rand wegschneide. So ist alles gerade. Böser Fehler. Ich schnitt ein Stück weg und der Kuchen ist so vor sich hin gebröselt. Das sah so kagge aus, dass ich es einfach gelassen habe – und erstmal in Tränen ausgebrochen bin. Zeit für eine kleine Atmepause auf der Couch. Der Fondant wird es schon irgendwie richten – hoffte ich.

Also ging es an die Ganache. Mit Hilfe eines einfachen Teigschabers habe ich die Ganache nun auf den Seiten und der Oberseite der Torte aufgetragen. Und auf der Arbeitsfläche, dem Fußboden, den Händen, der Nase, den Wänden … – bei euch reicht es, wenn ihr die Torte damit einkleistert. Mittels Ganache hatte ich zumindst grob versucht die Löcher etwas zu stopfen. Nach der ersten Schicht solltet ihr die Ganache kurz antrocknen lassen und dann erst die zweite Schicht auftragen. Fertig! Jetzt erstmal die Küche grundsanieren und weiter geht´s!

Das Eindecken der Fondant-Torte

Um den Elsa-Kuchen eindecken zu können, habe ich 3 Packungen weißen Rollfondant benötigt. Ich habe ihn für ein paar Sekunden in der Mikrowelle angeheizt und dann in den Händen weich geknetet. Zunächst habe ich jede Packung einzeln bearbeitet und dann alle 3 zu einer großen Fondantkugeln zusammen geknetet, damit ich letztlich einen großen Fondantball erhalten habe. Jetzt die Arbeitsfläche mit Puderzucker ausstreuen, die Hände und das Nudelholz zuckern und den Fondant ausrollen. Danach habt ihr Oberarme wie Popeye – mein Mann hat mich nur ächzen und stöhnen gehört. Der weiße Fondant war wirklich sehr fest. Was perfekt für das Szenario war, wie sich später herausgestellt hat. Daurch, dass der Fondant so fest war, konnte ich ihn sehr dünn ausrollen und dennoch ist er nicht gerissen.

Eingedeckter-Fondant-Kuchen

Weiter geht es: Der ausgerollte Fondant – leider nicht so hübsch symmetrisch wie in all den Helfervideos, wird nun vorsichtig von der Arbeitsfläche gelöst. Ganz einfach mit den Händen und großer Zärtlichkeit. Wie gesagt, habe ich keinerlei Helfer für den Kuchen besorgt, weil ich einfach zu geizig bin. Schwoab halt. Das Ablösen mit den Händen hat aber prima geklappt. Mit dem Fondantfladen in der Hand bin ich einen Schritt zur Seite getappt, habe ihn mittig über dem Kuchen platziert und dann vorsichtig darauf gelegt. Dann habe ich den Rollfondant zunächst oben angedrückt und glatt gestrichen. Erst danach habe ich die Seiten bearbeitet und alles feinsäuberlich mit der Hand glatt gestrichen. Orientiert hatte ich mich beim Eindecken übrigens an diesem Video:

Nachdem ich den weißen Fondant am Kuchen festgedrückt hatte, habe ich die überstehenden Reste rundherum abgeschnitten und zur Seite gelegt. Daraus sollten noch wunderschöne Schneeflocken werden 🙂 Den blauen Fondant habe ich wie den weißen bearbeitet und direkt gemerkt, dass er sehr viel weicher ist. Daher ist er mir nach dem Ausrollen auch leicht gerissen. Ich habe ihn zurechtgeschnitten leicht befeuchtet und auf der weißen Schicht befestigt. Wieder erst oben, dann an den Seiten. Nun war ich schon verdammt stolz und habe mich schon richtig auf das Dekorieren gefreut!

Die Schneeflocken habe ich mit Hilfe von Fondant- Ausstechern gemacht. Ich hatte 3 Größen da und einfach nach Lust und Laune blaue und weiße Flocken ausgestochen und mit dem Finger angefeuchtet. So konnte ich sie auf dem Fondant platzieren. Obacht: Das klappt mit Wasser (laut Expertin) nur, wenn der Fondant noch frisch auf dem Kuchen ist, weil er dann leicht feucht ist. Dann klebt die Deko sehr gut mit Wasser. Ansonsten kann man sie mit anderen Methoden zum Kleben bekommen, die ich aber nicht ausprobiert habe.

Schneeflocken-aus-Fondant

Nachdem die Deko angebracht war, habe ich die Elsa-Fondant-Torte einfach in ein Tortenbehältnis verstaut und über Nacht in der Küche stehen lassen (da keine Creme/Sahne verwendet worden ist, war dies kein Problem). Im Kühlschrank hätte ich  riskiert, dass der Kuchen Wasser zieht und ruiniert gewesen wäre. Zumindest warnten mich einige liebe Twitterer davor. Da ist ständig Dunstwasser (oder wie man es nennt) im Kühlschrank habe, wollte ich auf Nummer sicher gehen. Nene! Tagsdrauf war die große Kindergeburtstagsparty. Dazu habe ich den Kuchen noch mit Elsa-Figuren dekoriert und Kerzen angebracht. Fertig war die ultimative Frozen Torte. Viel zu schade zum Essen, eigentlich.

Geschmacklich fanden wir die Torte übrigens top! Trotz Ganache und Fondant nicht zu süß und schwer, weil auf dicke Cremes verzichtet wurde. Der Zitronenkuchen war schön saftig. Wir waren zufrieden und schlugen uns mehrmals den Bauch voll. Die Kinder schienen auch seelig und das Glitzern in den Augen meiner Maus hat den Stress der beiden Abende fast vergessen lassen. Allerdings bin ich nicht sicher, ob ich mir das nochmal antuen werde 😉

Elsa-Fondant-Kuchen