Der Autor:

Wrath James White wurde 1970 in Philadelphia geboren. Er wuchs nicht gerade in der besten Gegend auf, daher spielten bereits in seiner Jugend Gewalt, Drogen und Tod eine große Rolle. Dies spiegelt sich auch in seinen Büchern wieder.
Zunächst war er Kickboxen, später arbeitete er als Trainer für verschiedene Kampfsportarten, bis er 2002 sein erstes Buch (Poisoning Eros) veröffentlichte.

 

Über das Buch:

Purer Hass

Verlag: Festa Verlag
Erscheinungsdatum: 24.08.2016
Seitenzahl: 384
ISBN: 978-3-86552-453-9

Klappentext:

„Ein Psychopath tötet meist nur zum Spaß. Doch wenn solch ein Mensch über viele Jahre seinen Hass aufstaut, kann ein ganzes Polizeiteam zu seinem Opfer werden.

Mitte der 90er-Jahre ermordete der „Pine Street Slasher“ ein halbes Dutzend junge homosexuelle Männer. Jahre später verstümmelte der „Chaperon“ junge Paare in ihren Betten. Dann taucht der „Family Man“ auf, der komplette Familien auslöschte. Keiner dieser Fälle wurde jemals aufgeklärt.
Die Ermittler James Bryant und Titus Baltimore entdecken, dass hinter all diesen Morden ein und dieselbe Person steckt. Sie kennen seinen Namen. Sie wissen, wo er lebt. Sie wissen sogar, wer sein nächstes Opfer sein wird. Sie wissen alles über den Killer…außer, wie sie ihn stoppen können.“

Cover:

Das Cover von „Purer Hass“ ist komplett in rot gehalten, was man als Hinweis dafür sehen kann, wie blutig der Killer im Buch vorgeht.

Oben prangt ein Gesicht, dessen Mund ziemlich krass aufgerissen ist und die Zähne fletscht. Es sieht aus, als fehlten die Lippen komplett. Dieser Eindruck wird noch dadurch verstärkt, dass es aussieht, als befände sich viel Blut um den Mund. Der irre Blick, den der Mann in den Augen hat, ist ziemlich gruselig.
Auf der Rückseite sieht man einen schwarzen Mann in Hemd und Weste hinter dem Klappentext. Bei den beiden Männern handelt es sich vermutlich um den gleichen Mann, der den Protagonisten, also den Killer darstellen soll.

Ich finde das Cover sehr gut, da es einen Einblick in Whites Stil gibt und einfach gut zur Handlung passt.

 

 

Inhalt:

Malcolm fand vor 15 Jahren heraus, dass sein bester Freund Reed mit den einzigen beiden Mädchen geschlafen hatte, mit denen er je zusammen war. Dieser Verrat schürte eine Wut und einen Hass in ihm, der ihm jegliche Vernunft raubt. Er wird zum Killer, den so schnell keiner stoppen kann…

 

Fazit:

Ich finde Wrath James White hat eine ganz besondere Art, einen in den Bann seiner Geschichten zu ziehen. Das zeigt er auch in diesem Werk wieder. Er hat seinen ganz eigenen Stil, der mir sehr gut gefällt.

Ich finde auch die Idee hinter „Purer Hass“ verdammt gut. Sie zeigt, wie lange und wie schlimm ein Verrat sich auf manche Menschen auswirken kann und wie lange sie diesen mit sich herumtragen. Natürlich sind die Auswirkungen in diesem Buch mehr als fatal. Aber vielleicht ruft die Story manch einem ins Gedächtnis, was für Auswirkungen das eigene Handeln auf andere haben kann.

Die Figuren sind fantastisch ausgearbeitet. Man hat sogar zeitweise den Eindruck, man könne Malcolm verstehen und irgendwie leidet man mit ihm.

Gut gefallen hat mir auch die Polizeiarbeit. Sie hat auf mich nicht den 08/15-Eindruck gemacht. Man konnte an der Arbeit teilhaben und sie nachvollziehen, auch wenn man von Anfang an wusste, wer der wirkliche Täter war.

„Purer Hass“ ist wirklich spannend, auch wenn ich sagen muss: Für mich war es nicht der klassische Festa-Roman. Zumindest nicht so, wie ich Festa bisher erlebt habe.
Der Verlag zeichnet sich für mich durch völlig überdrehten und absolut ekelhaften Horror aus, der hart am Magen zerrt. Bei diesem Buch war das nicht ganz so. Klar, die Szenen, in denen es um Malcolm Taten geht, sind krass. Aber darüber hinaus handelt es sich eigentlich um einen Thriller, der auch bei einem anderen Verlag hätte erscheinen können. Das ist natürlich per se kein negativer Aspekt. Allerdings hatte ich einfach ein wenig mehr erwartet. Ein wenig mehr Horror, ein wenig mehr „Krass, wie abartig“-Momente, ein wenig mehr White (wie ich ihn bisher lesen durfte).

Da die Story aber gut durchdacht und wirklich spannend war, gebe ich 4 von 5 Horror-Funkelchen.