Heine Bakkeid, der 1974 geboren wurde, ist in Norwegen ein renommierter Jugendbuchautor. „…und morgen werde ich dich vermissen“ ist sein erster Kriminalroman, der in 11 Ländern erscheinen wird. Bakkeid beherrscht die Kunst des filmischen Erzählens, wofür die raue, norwegische Landschaft sich perfekt eignet.

Klappentext:

„Thorkild Aske wird aus dem Gefängnis entlassen. Früher war er interner Ermittler bei der norwegischen Polizei und ein gefragter Verhörspezialist, doch dann lief etwas entsetzlich schief. Nun steht er vor dem Nichts. Von Schuldgefühlen und Schmerzen geplagt, lässt er sich von seinem Freund und Psychologen Ulf überreden, nach einem jungen Mann zu suchen: Rasmus Moritzen arbeitete auf einer verlassenen Leuchtturmwärterinsel im nordnorwegischen Meer. Er ist spurlos verschwunden. Ein Tauchunfall, vermutet die örtliche Polizei, für sie ist der Fall erledigt. Doch damit wollen sich Rasmus‘ Eltern nicht zufrieden geben. Thorkild macht sich auf in den Norden, wo die Polarnacht anbricht. Bald schon bemerkt er, dass er nicht allein auf der kargen Felseninsel ist. Und als die Herbststürme wüten, wird tatsächlich eine Leiche angeschwemmt. Thorkilds alter Spürsinn erwacht: Denn es handelt sich nicht um Rasmus.“

Wichtige Informationen zum Buch:

…und morgen werde ich dich vermissen

Autor: Heine Bakkeid
Erscheinungsdatum: 23.Juni 2017
ISBN: 978-3499290558
Verlag: Rowohlt

Cover:
Das Cover ist sehr düster gestaltet worden. Man sieht vor einem mittelblauen Hintergrund den schwarzen Umriss eines Leuchtturms, der auf einer Landzunge steht. Bei genauerem Hinsehen erkennt man auch einen Menschen, der sich auf der Landzunge befindet.

Inhalt:
„…und morgen werde ich dich vermissen“ ist das Krimidebüt des Autors Heine Bakkeid und gleichzeitig der Auftakt einer neuen Reihe. Mich hat das düstere Cover in Kombination mit dem Klappentext auf Anhieb angesprochen. Beeindruckend habe ich alleine schon die Ausgangslage des Buchs empfunden, denn sie sticht schon aus der Masse der Kriminalromane und Thriller hervor, wie ich finde. Ein ehemaliger interner Ermittler der Polizei, der aus dem Gefängnis entlassen wird. Das fragt man sich doch sofort, wie um Himmels Willen dieser Mann in eine solche Lage geraten ist, oder? Welche Umstände führten zu seiner Verhaftung und Verurteilung? Im Mittelpunkt steht der Charakter Thorkild Aske. Er ist 40 Jahre alt, wurde von seiner Frau geschieden und hat keine Kinder. Man baut auf den ersten Blick nicht unbedingt Sympathie zu ihm auf, dennoch macht ihn sowohl seine Lebenssituation als auch sein Verhalten zu einem außergewöhnlichen Menschen. Nach und nach erfährt man immer mehr Details über ihn und sein Leben, er tat mir wirklich zusehends mehr leid. Seine Schuldgefühle machen ihm schwer zu schaffen. Mehr möchte ich an dieser Stelle nicht verraten, da es womöglich zuviel über den Verlauf der Handlung erzählen würde. Mir hat die Gestaltung des Protagonisten wahnsinnig angesprochen, denn ich habe selten einen so interessanten, facettenreichen Charakter in einem Thriller begleiten dürfen.

Aufbau, Struktur & Stil:
Die Handlung in „…und morgen werde ich dich vermissen“ wird dem Leser aus Sicht des Protagonisten Thorkild Aske, in der Ich-Perspektive, geschildert. In diesem Fall trägt die Ich-Perspektive weniger dazu bei, dass man sich mit ihm verbunden fühlt, was aber auch an seinem Verhalten und der sehr ungewöhnlichen Lebenslage liegt. Durch die wirklich düstere Atmosphäre, die der Autor wunderbar aufbaut, fühlt sich die Geschichte schnell recht authentisch an. Die bildlichen Beschreibungen der Landschaft und der Lebensumstände von Thorkild Aske trugen dazu bei, dass ich mich in die Handlung sehr gut hineinversetzen konnte. Schnell war ich vom Leben des ehemaligen Ermittlers wie gefesselt. Zu keiner Zeit hatte ich Probleme der Geschichte zu folgen. Innerhalb weniger Stunden hatte ich das Buch durchgelesen und die Spannung nimmt zum Ende Werks immer mehr zu, was mir sehr gefallen hat.

Fazit:
„…und morgen werde ich dich vermissen“ ist eine fesselnde Geschichte, die eher mit der Psyche spielt, als brutale Szenen nutzt, um Spannung aufzubauen. Hervorheben möchte ich auch den ungewöhnlichen Protagonisten !!

Ich gebe vier von fünf Funkelchen.