Zur Autorin:

Schon als Kind schrieb Jennifer Niven Gedichte, Geschichten und Songs. Seit 2000 schreibt sie Vollzeit und hat seither 9 Bücher veröffentlicht, unter anderem den Bestseller „All die verdammt perfekten Tage“. Harper Lee und Nick Hornby gehören zu ihren Lieblingsautoren, könnte sie aber für einen Tag ein andere Autor sein, wäre sie am liebsten Emily Brontë.
Dass immer eine Figur von Daryl Dixon auf ihrem Schreibtisch steht, macht sie für mich nur noch sympathischer.

Zum Buch:

Stell dir vor, dass ich dich liebe

Verlag: Fischer Verlage
Erscheinungsdatum: 22.06.2017
Seitenzahl: 456
ISBN:978-3-7373-5510-0

Klappentext:

„Der eine Mensch, der dein Leben verändert…

Jack ist der Coolste, der Schönste, von allen geliebt und begehrt. Doch Jack hat ein Geheimnis: Er kann sich nicht an Gesichter erinnern – nicht mal an das seiner aktuellen Freundin. Dass seine Coolness nur Selbstschutz ist, durchschaut niemand. Bis Libby in sein Leben tritt. Von allen Menschen ausgerechnet Libby.
Ein No-go.
Sozialer Selbstmord.
Und der einzige Mensch auf der ganzen verdammten Welt, der die Wahrheit schöner findet als all die perfekten Lügen…“

 

Cover:

Wer „All die verdammt perfekten Tage“ von Jennifer Niven gelesen hat, wird allein anhand des Covers die Verbindung erkennen.

In der Mitte des in rosa gehaltenen Covers prangt ein weißer Stern, zu dem ein weißer Weg führt. In diesem Stern steht der Titel „Stell dir vor, dass ich dich liebe“ und man erkennt, ebenfalls in rosa, den Umriss einer Brücke und zwei Menschen, die auf einer Bank sitzen die neben einem Baums steht.

Mir gefällt das Cover sehr gut, auch wenn man davon keinerlei Rückschlüsse auf den Inhalt ziehen kann.

 

 

Inhalt:

Jack hat Prosopagnosie, das heißt, er kann sich an keinerlei Gesichter erinnern. Doch das weiß niemand.
Libby war mal der dickste Teenager Amerikas und musste aus ihrem Haus geschnitten werden. Doch das würde sie am liebsten vergessen.

Zwei Teenager, wie sie unterschiedlicher kaum sein könnten; der eine beliebt, fast schon ein Star an seiner Schule und der andere fast unsichtbar…zumindest wäre sie das gerne. Was passiert, wenn sich diese beiden begegnen und der soziale Stand plötzlich zur Nebensache wird?

 

Fazit:

„Stell dir vor, dass ich dich liebe“ ist eines der besten Bücher, die ich dieses Jahr lesen durfte. So viel gleich mal vorweg. Bereits auf den ersten Seiten habe ich mich in die beiden Protagonisten verliebt.

Wer Jennifer Nivens vorherigen Erfolgsroman „All die verdammt perfekten Tage“ kennt, weiß, dass sie sich nicht scheut, besondere und kritische Themen anzuschneiden. Dort war es Selbstmord, hier sind es gleich zwei schwierige Themen, die sie verarbeitet: Übergewicht, besonders im Jugendalter und die Schwierigkeiten eines Lebens als Gesichtsblinder. Sie erschafft zwei Figuren, die so sympathisch und trotz ihrer Macken so liebenswert sind, dass man am Ende wirklich traurig ist, sich verabschieden zu müssen. Leider ging das bei mir ziemlich schnell, denn ich hatte das Buch in knapp zwei Tagen durch. Ich konnte es nicht mehr aus der Hand legen und hab alles um mich herum vernachlässigt 😀

Man kann aus diesem Buch so viel lehrreiches mitnehmen: Libby ist trotz Diät immer noch übergewichtig und kämpft mit ihrem Selbstbewusstsein, zeigt aber nach außen hin solch eine Stärke und Selbstsicherheit, dass ich den Hut ziehen müsste, wenn mir ein solcher Mensch eines Tages begegnen würde. Sie legt keinerlei Vorurteile an den Tages sondern geht auf alle offen zu.
Jack hingegen hat eine faszinierende Art, mit seiner Prosopagnosie umzugehen…immerhin möchte er ja nicht, dass es jemand bemerkt, um keine Angriffsfläche für Hänseleien zu bieten.
Außerdem zeigt die Story, dass ein erster Eindruck und ein Urteil rein nach den äußeren Aspekten oft sehr trügerisch sein kann und man einen Menschen erst kennen lernen muss, um sich ein richtiges Bild machen zu können.

Ich war und bin begeistert. Ich liebe dieses Buch! 5 von 5 Funkelchen!

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