Hallo liebe Ele,

ich darf dich, ich hoffe das okay, wenn ich dich gleich dutze, im Zusammenhang mit der Erscheinung deines neusten Werks „Eisige Gier“ interviewen bzw. dir ein paar Fragen stellen.

1. Magst du unseren Lesern erstmal ein wenig über deinen Werdegang erzählen? Wie kamst du zum Schreiben?

„Den Hang zum Lesen hatte ich immer. Mit dem Schreiben habe ich auf Borkum angefangen. Dort habe ich 10 Jahre gelebt und die dunklen langen Winter dort verlangten nach einer Abwechslung. Es sollte eine Kurzgeschichte werden. Herausgekommen sind „Die Schwestern von Aurich“.

2. Was inspiriert dich zu deinen Geschichten? Hast du einen besonderen Ort, an dem du Schreibstil oder Inspirationen sammelst?

„Die Welt ist voller Inspiration. Jeder Mensch nimmt Dinge des Alltags in sich auf und speichert sie ab. Beim Schreiben macht es
Blitz und der Gedanke ist da. Um kreativ zu sein, braucht man ein gewisses Maß an Müßiggang.“

3. Gibt es einen Charakter in deinen Werken, den du ganz besonders magst oder aber auch einen Charakter der menschlich eher abschreckend auf dich wirkt?

„Meine Protagonistinnen liebe ich, denn ich durfte Ihnen alles andichten, was ich wollte. Es gibt aber auch fiese Leute in meinen Büchern, die sich genauso ungehobelt benehmen, wie einige Menschen in unserer Umgebung.“

4. Worum geht es in deinem aktuellen Werk „Eisige Gier“?

„Eine Familie, begütert und von allen respektiert, ist gierig nach Macht und Anerkennung. Die Familie des Teeimporteurs De Groot richtet sich nach den Regeln des Seniorchefs. Jedes Mitglied der Familie sucht seinen eigenen Vorteil. Das kann ja nicht gutgehen und deshalb geschieht etwas Schreckliches. Die junge Autorin Janneke Hoogestraat ist mittendrin und fühlt sich zusehends unwohl, aber die Neugier ist stärker.“

5. Mir kommen, wenn ich an die Charaktere in „Eisige Gier“ denke, spontan die Worte Macht, Neid, Habgier und Missgunst in den Sinn. Sind das Schlagwörter, die dich beschäftigen? Oder anders gefragt, denkst du, dass diese Eigenschaften in der Gesellschaft weit verbreitet sind? Ich persönlich kann mir so gar nicht vorstellen, ein solch schlechtes Verhältnis zu meiner Schwester zu haben. Ich denke aber, dass es genügend Familien gibt, die durch ein Erbe beispielsweise völlig zerstritten sind. Das hört man ja leider immer wieder.

„Wenn man gemeinsam an einem Tisch sitzt und isst, dann ist man noch lange keine Familie, sondern nur Menschen. die gleichzeitig ihre Nahrung zu sich nehmen. Familie ist ein Gefühl, welches man auch hat, wenn Mitglieder der eigenen Familie weit weg wohnt. Die Menschen, die ich in „Eisige Gier“ beschrieben habe, gibt es wirklich. In meiner langen Tätigkeit als Krankenschwester, bin ich Menschen begegnet, die sehr oft die Maske der Höflichkeit abgelegt haben und damit meine ich nicht die Patienten. Aber jeder hat es in der Hand, wie er mit seinen Mitmenschen umgeht. Es gibt nicht nur Schwarz Weiß, sondern auch viele Graustufen dazwischen.“

6. In „Eisige Gier“ spielt auch Tee eine große Rolle. Trinkst du lieber Tee oder Kaffee? Gibt es besondere Sorten, die du magst?

„Morgens Kaffee, mittags Tee, egal welche Sorte. Tee trinken ist ein Lebensgefühl.“

7. Du schreibst ja, soweit ich weiß, „nur“ Krimis. Liest du diese privat auch gerne bzw. findest/nimmst du dir Zeit zum Lesen? Und welches Genre liest du gern?

„Zeit nehme ich mir auf jeden Fall, da ich sehr gerne lese. Ich kann so schön in eine andere Welt flüchten. Gerne lese ich Bücher, in denen es „menschelt“ und der Autor tief in die Psyche der Menschen eintaucht.“

Vielen lieben Dank für deine Zeit und deine interessanten Antworten, liebe Ele.

„Hat mir Spaß gemacht und lieben Dank, dass Du gefragt hast.“