Sophie Jordan begann schon in der Schule, wenn sie sich im Unterricht langweilte, kurze romantische Geschichte zu schreiben. Sie studierte Englisch und Geschichte und machte ihren Abschluss. Nach dem Studium arbeitete sie als Lehrerin für englische Literatur an einer Highschool. Mit der Geburt ihrer ersten Tochter beschloss sie sich ihrem Traum, dem Schreiben von eigenen Büchern, zu widmen. Der internationale Durchbruch gelang ihr mit der Reihe Firelight. Sie schreibt häufig fantastische Jugendbücher.

Klappentext:

„Seit Davy positiv auf das Mördergen (HTS) getestet wurde, hat sie alles verloren: ihre Familie, ihre Freunde, ihre Zukunft – und was am schlimmsten ist, sich selbst. Denn obwohl sie verzweifelt dagegen angekämpft hat, ist sie doch zu dem geworden, was sie nie sein wollte: eine Mörderin. Eine Widerstandsgruppe und ihr Anführer Caden geben ihr ein neues Ziel. Und Caden weckt Gefühle in ihr, zu denen sie glaubte, nie mehr fähig zu sein. Aber die Schuldgefühle lassen Davy einfach nicht los … „


Wichtige Informationen zum Buch:

Infernale-Rhapsodie in Schwarz

Autorin: Sophie Jordan
Erscheinungsdatum: 13.März 2017
ISBN: 978-3785583692
Verlag: Loewe

Cover:
Das Cover zeigt den Kopf eines jungen Mädchens, das die Protagonistin Davy darstellt. An ihrem Hals ist deutlich das Erkennungsmal zu sehen. Es ist wunderbar auf den Inhalt, aber auch auf das Cover des Vorgängers abgestimmt.

Inhalt:
„Infernale-Rhapsodie in Schwarz“ ist der zweite und abschließende Band der Dilogie. Wichtig ist, dass man um die Zusammenhänge zu verstehen und hinter die Fassade der Charaktere blicken zu können, wirklich dringend auch den Vorgänger „Infernale“ kennen sollte. Die Handlung baut aufeinander auf und es gibt keinerlei Rückblick. Mir hat der erste Band wahnsinnig gut gefallen, sodass kein Weg dran vorbei geführt hat, auch „Infernale-Rhapsodie in Schwarz“ zu lesen. Ich versuche mein Bestes hier möglichst wenig Spoiler zum Vorgänger einzubauen, kann aber nichts versprechen. Falls ihr die Bücher nicht kennt, würde ich empfehlen, nicht weiterzulesen. Auch nachdem ich das Buch beendet habe, beschäftigt mich die Thematik sehr. Mich erinnert das Vorgehen der Regierung, leider, sehr an die Geschehnisse im zweiten Weltkrieg. Auf irgendeine Weise andersartige Menschen, in diesem Falle, die Träger des „Mördergens“ HTS, werden vom Rest der Gesellschaft ausgeschlossen, abgeschottet und gehalten wie Tiere. Nichts anderes steht für mich dahinter. Klar gibt die Regierung vor, den Rest der Gesellschaft nur schützen zu wollen. Für mich wirkt das wie eine lahme Erklärung. Ist es denn nicht so, dass gerade eine solche Abschottung zu Aggression führen kann? Ich meine, man muss sich vorstellen, dass die Träger von einem Tag auf den anderen aus ihrer gewohnten, teils behüteten Umgebung gerissen werden. Das ist ein wahnsinniger und traumatischer Einschnitt im Leben, mit dem ganz sicher nicht jeder umzugehen weiß oder schlichtweg kann. Geschieht etwas Schlimmes in der Gesellschaft, sind es immer die Träger, die dahinterstecken. Davy, die Protagonistin in dieser Reihe, will sich den Machenschaften der amerikanischen Regierung nicht beugen. Nachdem sie einige schreckliche Erfahrungen durchleben musste, versucht sie verzweifelt damit umzugehen, einen Menschen erschossen zu haben. Sie beschäftigt sich tagtäglich damit und ihre Reaktion ist so wahnsinnig authentisch. Ich konnte mich wieder sehr gut in sie und ihre zwiegespaltene Gefühle hineinversetzen. Mir hat ihre Entwicklung, die sie innerhalb der Geschichte durchläuft auch richtig gut gefallen. Sie wächst durch die vielen einschneidenden Ereignisse, lernt daraus und zieht ihre Konsequenzen. Ich habe mich auch gefreut, altbekannte Charaktere wiederzutreffen und neue Charaktere kennenzulernen.

Aufbau, Struktur & Stil:
Die Handlung wird aus Davys Sicht, in der Ich-Perspektive, erzählt. Ich habe diese Sichtweise wirklich genossen, denn es fiel mir sehr leicht, mich in Davy und ihre Gefühle, aber auch ihre Lage hineinzuversetzen. Sophie Jordan ist es unheimlich gut gelungen, ihre Entwicklung authentisch darzustellen, wie ich finde. Gut hat mir auch gefallen, dass man sich gleich mitten im Geschehen befindet. Die Spannung hat dadurch von Beginn an ein gutes Level und wird innerhalb der Geschichte auch wunderbar gesteigert. Zu keiner Zeit hatte ich Schwierigkeiten der Handlung zu folgen, sondern konnte „Infernale-Rhapsodie in Schwarz“ kaum noch zur Seite legen. In wenigen Stunden hatte ich das Buch beendet. Der einzige kleine Kritikpunkt, den ich habe, ist die Abfolge der Ereignisse auf etwa den letzten 80 Seiten. Mir wurde hier einfach in der kurzen Zeit zuviel Inhalt eingebaut bzw „abgearbeitet“. Das war jedenfalls mein persönliches Empfinden. Man hätte die Geschichte ruhig noch ein wenig dehnen können, 40-50 Seiten mehr hätten den Abschluss ein wenig runder wirken lassen. Dennoch ist das Kritik auf einem sehr hohen Niveau. Das Ende hat mir gut gefallen und mich auch berührt.

Fazit:
„Infernale-Rhapsodie in Schwarz“ ist ein gelungener und spannender Abschluss der Dilogie, die sich mit Vorurteilen innerhalb der Gesellschaft beschäftigt.

Ich gebe fünf von fünf Funkelchen.

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