Madeline Ashby schreibt hauptberuflich Romane aus dem Genre Science-Fiction. Ebenfalls schreibt sie regelmäßig für eine Kolumne für den „Ottawa Citizen“, sie wanderte vor einigen Jahren nach Kanada aus, wo sie heute noch immer lebt. Madeline Ashby veröffentlichte schon zahlreiche Essays und Kurzgeschichten, die unter anderem in den Magazinen/ Zeitungen „Nature“, „Data & Society“ und „Imaginarium“ zu finden sind. „Company Town“ ist ihr erstes Werk, welches im deutschsprachigen Raum verlegt wurde.

Klappentext:

„Sie nennt sich New Arcadia – eine Stadt auf einer Ölplattform, die sich im Besitz der wohlhabenden Familie Lynch befindet. Die Leibwächterin Hwa ist eine der letzten rein organischen Menschen, aber nicht nur in dieser Hinsicht eine Außenseiterin. Als der jüngste Lynch-Sprössling Joel bedroht wird, und persönlichen Schutz benötigt, wendet sich die Familie an sie. Dann versetzt eine Mordserie die Bewohner der Insel in Angst und Spuren führen auch zu Hwa; nicht nur ihre Zukunft steht auf dem Spiel, sondern die der gesamten »Company Town«.“

 

Wichtige Informationen zum Buch:

Company Town

Autorin: Madeline Ashby
Erscheinungsdatum: 13. Januar 2017
ISBN: 978-3038800002
Verlag: Arctis

Cover:
Mich hat das Cover gleich angesprochen. Man schaut direkt auf ein Haus, das sich innerhalb eines Baugerüsts befindet und den Anschein macht, als wäre es baufällig. Ein großer Kran steht ebenfalls im Hintergrund. Es ist sehr gut auf den Inhalt des Buchs abgestimmt.

Inhalt:
Madeline Ashby hat mit „Company Town“ ihr Debüt im deutschsprachigen Raum veröffentlicht. Ich kannte vorher keine ihrer weiteren Veröffentlichungen. Der Klappentext sprach mich direkt an, sodass schnell klar war, dass ich das Buch lesen wollte. Es ist schwierig, dieses Buch in ein Genre einzuordnen, am ehesten würde ich es meiner Meinung nach, ins Genre Dystopie passen. Erschreckend normal wird hier die Gentechnik angewandt, auch Schönheitsoperationen sind regelmäßig an der Tagesordnung. Herausragend ist die Protagonistin in „Company Town“. Sie erfüllt so gar nicht das typische Bild, welches man in so manch einem Buch findet. Sie hat ein sehr großes Paket aus der Vergangenheit, welches sie mit sich herumträgt. In unserer heutigen Gesellschaft würde sie eher gar nicht erst wahrgenommen werden. Hwa arbeitet als Leibwächterin auf der Ölplattform, sie hat wenig Kontakte, eher würde ich sie noch als Außenseiterin bezeichnen. Ihr Makel macht sie angreifbar, er wird auch von anderen ausgenutzt. Besonders furchtbar fand ich, dass ihre eigene Mutter sie verachtet. Für mich selbst ist das eine schreckliche Vorstellung. Man spürt die Enttäuschungen, die sie in ihrem Leben durchmachen musste, an ihrem Charakter. Die Entwicklung, die sie durchläuft und auch ihre Art und Weise, ist sehr gut nachzuvollziehen, an mancher Stelle wirkt sie auch sehr ängstlich bis zerbrechlich. Besonders wichtig sind ihre Freunde, die hinter ihr stehen und sie schätzen. Das gibt ihr den nötigen Halt. Auch die weiteren Charaktere sind facettenreich und interessant gestaltet worden.

Aufbau, Struktur & Stil:
„Company Town“ wird aus Hwas Perspektive, der Protagonistin, erzählt. Die Ereignisse werden aus Sicht der dritten Person geschildert. Aufgebaut wird die Handlung in verschiedenen Erzählsträngen, die die Autorin nach und nach gut zusammenlaufen lässt. Man befindet sich sehr schnell im Geschehen und dennoch habe ich eine Weile gebraucht, um mich hier in der Handlung und der gegebenen Welt zurecht zu finden. Schwer fiel mir dies vor allem durch einige Fremdworte, die hier regelmäßig genutzt wurden. Danach habe ich das Buch jedoch verschlungen, Madeline Ashby baut hier sehr gekonnt und konstant Spannung auf. Immer wieder hat sie es durch Wendungen und die völlig unabsehbaren Entwicklungen innerhalb des Werks völlig überrascht. Das hat mir wahnsinnig gut gefallen. Hervorheben möchte ich auch die düstere Stimmung, Atmosphäre, die die Autorin sehr gelungen aufbaut.

Fazit:
„Company Town“ ist ein sehr gelungenes Werk, welches mich vor allem durch die authentische, düstere Atmosphäre und den konstanten Spannungsaufbau überzeugen konnte.

Ich gebe vier von fünf Funkelchen.