Giles Blunt studierte an der Universität Toronto Englische Literatur. 1980 ging er nach New York City, wo er verschiedene Tätigkeiten, unter anderem als Streetworker, Barkeeper und als Gerichtsdiener, ausübte. Heute lebt er wieder in Toronto und arbeitet als freier Schriftsteller sowie Drehbuchautor. Mit dem Werk „Gefrorene Seelen“ gelang ihm der internationale Durchbruch als Thrillerautor.

Klappentext:
„Algonquin Bay, Kanada: In einer kalten Nacht wird Detective John Cardinal zu einem Mordfall gerufen. Auf dem Parkplatz eines Motels liegt eine Männerleiche mit einem Stiefelabdruck an der Kehle – offenbar ein Mord aus Eifersucht. Die Geliebte des Mordopfers ist verschwunden. Kurz darauf wird, angekettet in einem verlassenen Hotel im Wald, die Frau eines Politikers aus Ottawa erfroren aufgefunden. Seine Ermittlungen führen Cardinal tief in die Arktis, auf die Spur eines jahrzehntealten ungesühnten Verbrechens bei einer Polarexpedition …   „

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Wichtige Informationen zum Buch:

Ewiges Eis

Autor: Giles Blunt
Erscheinungsdatum: 02. November 2016
ISBN: 978-3426514030
Verlag: Knaur

Cover:
Das Cover hat mich gleich angesprochen. In einer schneeweißen verdeckten Landschaft sieht man einen kleinen Bach, dessen Wasser vom Blut rot gefärbt ist. Für mich spiegelt der weiße Schnee, einen wunderbaren Gegensatz zu dem blutigen Wasser. Im Hintergrund sind einige Oberleitungen, Strommasten zu erkennen, der Himmel zieht sich scheinbar zu.

Inhalt:
„Ewiges Eis“ ist mein erstes Werk von Giles Blunt, ich muss zugeben, dass ich den Autor, bevor ich „Ewiges Eis“ gelesen habe, selbst namentlich gar nicht kannte. Dank der Challenge, die ich dieses Jahr mache, ist es ein weiterer Schriftsteller, den ich neu kennenlernen durfte. Es ist der sechste Band einer Reihe, wobei ich sagen muss, dass ich keinerlei Schwierigkeiten hatte, die Zusammenhänge zu verstehen, ohne dass ich die vorherigen Bände kenne. In dem Buch spielen Verbrechen aus Gier, Liebe und Macht eine sehr große Rolle. Auch zwischenmenschliche Beziehungen der unterschiedlichsten Art werden hier angesprochen. Wir begleiten beim Lesen größtenteils den Detective John Cardinal und seine Kollegin Delorme bei ihren Ermittlungsarbeiten. John Cardinal ist Kanadier und eher ein Mann weniger Worte, er handelt oftmals nach seinem Instinkt. Ich habe ihn als Charakter mit Ecken und Kanten kennengelernt, auch als Detective macht er Fehler, was dazu führt, dass er gleich ein wenig sympathischer und menschlicher wirkt. Gut hat mir auch gefallen, dass es einen kleinen Rückblick in seine Vergangenheit erhält. Delorme ist eine engagierte, junge Ermittlerin, die sich ungerne etwas sagen lässt und der Regeln und Vorschriften eher ein Dorn im Auge sind. Sie versucht sie nach Möglichkeit zu umschiffen, ermittelt gerne auf eigene Faust. In einigen Situationen habe ich sie als zu unvorsichtig empfunden, gerade in ihrem Beruf sollte sie sich doch immer absichern. Sowohl Cardinal als auch Delorme erscheinen emotional ein wenig „eingefroren“, undurchsichtig zu sein, was ich persönlich ein wenig schade finde. Auch legt der Autor mir zu wenig Wert auf tiefere Einblicke in die Vergangenheit oder das Leben der meisten Charaktere.

Aufbau, Struktur & Stil:
Die Handlung wird aus zwei verschiedenen Perspektiven geschildert, wobei wir auch zwei Handlungsstränge verfolgen, die der Autor erst gegen Ende des Werks miteinander verknüpft. Cardinal und Delorme, die Protagonisten, schildern ihre Sicht bzw. die Ermittlungsarbeit in der dritten Person, ein weiterer Strang, der aus den Aufzeichnungen eines blauen Buchs besteht, wird aus der Ich-Perspektive erzählt. Ich muss zugeben, dass mich das in diesem Falle tatsächlich eher verwirrt, als erfreut, hat. Während ich die Geschehnisse der Ermittlungen und deren Entwicklung als sehr spannend und interessant empfunden habe, zogen sich die Aufzeichnungen des Notizbuchs eher in die Länge. Andererseits ist die Handlung aus dem Notizbuch eher emotional, die Ermittlungen werden größtenteils sachlich, objektiv beschrieben. Das Ende hat mich dann doch aber sehr positiv überrascht und dem Autor ist es gut gelungen, die Fäden miteinander zu verbinden. Ich habe die Entwicklung des Buchs so definitiv nicht vorhersehen können, was recht selten bei einem Thriller der Fall ist.

Fazit:
„Ewiges Eis“ ist ein Thriller, dessen Handlung sich stellenweise leider ein wenig gezogen hat, wodurch leider auch ein wenig Tempo verloren ging. Dennoch hat mich der Autor immer wieder überraschen können.

Ich gebe drei von fünf Funkelchen.

3-funkelchen