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Ganz oft werde ich gefragt, wie ich das eigentlich so mache… Arbeiten, Kind, Ehe, Bloggen, Kochen… Und das alles gleichzeitig? Immerhin müsse ich ja die Bücher, die ich beispielsweise lese auch rezensieren. Aber wann mache ich das denn? Manchmal wird mir indirekt sogar vorgeworfen, das könne alles nicht klappen und ich lese die Bücher nicht richtig…

Working Mum sein ist nicht leicht

Nun ja, eines lasst euch gesagt sein: Einfach ist es nicht. Nicht im geringsten!  Meistens schaffe ich es gar nicht. Irgendwie enden viele Tage in einer Katastrophe. Tatsächlich zehrt mein aktuelles Pensum mächtig an meinen Energiereserven. Hinzu kommt das schlechte Gewissen eine „Bad Mom“ zu sein. Daher habe ich beispielsweise mein Bloggerpensum schon herunter gedreht, eine Putzfrau eingestellt, die einmal in der Woche kommt und die Arbeitszeit reduziert… Manchmal möchte ich sogar weinen und mein altes, unbeschwertes Studi-Leben zurück. Trotzdem packe ich irgendwie alles…  Jetzt möchte ich euch gern an die Hand nehmen und in meine kleine Rabenmutti-Welt entführen. Kommt einfach mal mit 😉

5.50 Uhr – Der Wecker klingelt

Da ich eigentlich den Zug um 6.43 Uhr Richtung Köln (da arbeite ich) erwischen muss, klingelt mein Wecker besonders früh. Müde, wie ich derzeit bin schalte ich ihn aus. Um 6.30 Uhr klingelt Wecker Nummer 2, den ich mir in weiser Voraussicht am Vorabend gestellt hatte (wir haben wieder mal zu viel gemeinsam gezockt). Gehe ich halt später. Ich drehe und wende mich, möchte das warme Bettchen noch nicht aufgeben. Ich robbe mich an Claire heran, kuschele mich an sie und genieße es, ihren Atemzügen zuzuhören.

Um 6.45 werfe ich einen panischen Blick auf die Uhr. Der Zug fährt um 7.22 Uhr ab – Zeit sich fertig zu machen. Ich springe aus dem Bett, ziehe mich in windeseile an und putze die Zähne. Frühstück gibt es auf der Arbeit, weil ich nach dem Aufstehen noch keinen Appetit habe. In der Küche richte ich meinen Rucksack mit Wasser, einer kleinen Mahlzeit und Frühstück. Danach mache ich Claires Versperbox für die KITA fertig. Ich schlüpfe in Schuhe und Jacke und da geht auch schon die Schlafzimmertür auf – mein Mann ist wach. Jeden Morgen kommt er zur Tür um mir einen Abschiedskuss und ein „Ich liebe dich“ mit auf den Weg zu geben. So beschwingt hopse ich die Treppen herunter und schwinge mich auf mein Rad. In knapp 10 Minuten komme ich am Bahnhof an und nehme den Zug nach Köln. Jetzt entscheide ich mich zwischen einem kleinen Nickerchen (die Fahrt dauert knapp 35 Minuten), einem Blogpost schreiben oder lesen. Heute ist es ein Nickerchen.

8.10 uhr – Ankunft in Köln

Wie immer hat der Zug ein paar Minuten Verspätung. Das ist nichts Neues. Vom Bahnhof aus laufe ich knapp 10 Minuten durch den Park, bis ich an der Arbeit ankomme. Knapp 100 Treppen trennen mich nun von der Arbeit – ich laufe jeden Morgen in den 5. Stock.

8.25 Uhr – An die Arbeit!

Ich ziehe mich aus, richte meinen Arbeitsplatz (den Laptop habe ich meist im Zug dabei) und checke erstmal meine Mails. Dann begebe ich mich an die Daily Doings und anderen Aufgaben. Im Laufe des Tages pflege ich Inhalte auf verschiedene Websites ein, erstelle Blogartikel, schalte Facebook-Ads und veröffentliche Posts auf verschiedenen Social-Media Kanälen. Das Mittagessen nehme ich meist am Platz ein, damit ich früher abhauen kann.

yasmin

15.30 Uhr – Feierabend!

Meist mache ich um 15.30 Uhr Feierabend. Es gibt Tage, da muss ich auch mal länger machen. Dann muss die Betreuung von Claire spontan geregelt werden. Freitags muss ich sogar schon um 13.45 Uhr gehen. Die Differenz muss an anderen Tagen aufgeholt werden. Heute habe ich Glück. Ich laufe zurück zum Bahnhof und steige um 15.41 Uhr in den Zug Richtung Bonn. Im Zug stehe ich wieder vor der Wahl zu Bloggen oder zu lesen. Heute Schreibe ich diesen Beitrag 😉 Um 16.25 Uhr komme ich an – schon wieder verspätet. Die KITA macht in 5 Minuten dicht. Ich werde es leider nicht pünktlich schaffen. Um Punkt 16.30 klingelt das Handy in meinem Rucksack. Ich gehe nicht ran, weil ich ja Radfahren muss. Um 16.33 Uhr bin ich da und hole mein Kind unter den ernsten Blicken der Betreuerinnen ab. Sie finden Überstunden machen doof. Ich auch…

16.35 Uhr – Spielplatz

Bei gutem Wetter (das ist bei ihr immer) zieht es Claire auf den Spielplatz, den wir direkt neben der KITA haben. Die KITA ist übrigens direkt gegenüber unserer Wohnung. Also gehen wir noch für 30-45 Minuten spielen. Anschließend hetze ich mit ihr durch den HIT, um die notwendigsten Sachen einkaufen zu können. Mit etwas Glück hat Claire sogar gute Laune und hilft beim Auspacken. Wir müssen uns beeilen, denn immerhin steht noch das Abendessen aus. Früher habe ich oft noch frisch gekocht – sogar Brot gebacken. Das schaffe ich oft einfach nicht mehr. Wir haben uns Abends meist auf Brotzeit geeinigt. Claire findet das ok, immerhin bekommt sie schon warmes Essen in der KITA.

hausarbeit

18.15 Uhr – Kind ist satt

Kurz nach Sechs haben wir gegessen und Claire beginnt mit ihren Wurstbroten zu spielen. Für mich ein deutliches Zeichen, dass sie satt ist. Wir geben ihr die Gelegenheit sich nochmal zu entscheiden, ob sie lieber essen oder spielen möchten. Sie sagt essen, beginnt aber wieder damit zu spielen. Daraufhin entscheiden wir, dass es Zeit wird das Abendritual einzuläuten. Claire geht mit ihrem Papa Zähneputzen, er zieht ihr den Pyjama an und geht mit ihr ins Schlafzimmer. Sie legen sich in unser Bett und Papa liest ihr vor. Anschließend kuscheln sie.

Entweder sie schlafen dabei aufeinander ein, oder ich werde nach rund 10 Minuten gerufen, um meinen Mann abzulösen. Dann kuschele ich mich an Claire, gebe ihr nochmal zu trinken und bleibe ein wenig bei ihr liegen. Entweder sie schläft dabei weg oder ich verabschiede mich sanft von ihr und wünsche ihr eine gute Nacht. Oft quasselt sie dann noch ein paar Minuten mit ihren Stofftieren und verabschiedet sich dann spontan ins Land der Träume. Ich sehe Claire unter  der Woche übrigens nur etwa 2 bis 3 Stunden pro Tag, weswegen mir diese Minuten besonders wichtig sind.

19.25 Uhr – Kinderfreie Zone

Je nach Wochentag sieht mein Abend nun so aus: Ich wusele durch die Wohnung und mache sauber (wenn ich das nicht gemacht habe, während das Kind isst). Vor allem die Küche wird jeden Tag geputzt. Ich lege Wäsche zusammen, wasche neue Wäsche und bereite das Kleiderpaket für Claire vor, wenn ich das nicht am Wochenende geschafft habe. Wenn der Haushalt erledigt ist setze ich mich entweder vor den PC und erledige Organisatorischen Kram, Chatte, oder schreibe Blogbeiträge. An manchen Abenden zocke ich mit meinem Mann „Heroes of the Storm“. An anderen Abenden setzen wir uns vor den Fernseher, kuscheln und schauen unsere Lieblingsserien. Manchmal koche ich noch eine Kleinigkeit am Abend, weil ich plötzlich Lust drauf bekomme.

22 Uhr – Zeit fürs Bett

Ich bemühe mich oft um 22 Uhr ins Bett zu gehen. Meist wird aber aus der „letzten Runde“ noch eine Runde, oder ich möchte noch eine Folge meiner Lieblingsserie sehen. Allerspätestens um 23 Uhr ist aber Zapfenstreich.

Meine Wochenenden sehen etwas anders aus. Da erledigen wir den gemeinsamen Wocheneinkauf unternehmen viel mit Claire oder chillen einfach auf der Couch bei Disney-Filmen herum. Oft pflege ich auch die Blogbeiträge der Woche in den Blog ein, plane Aktionen usw. Allerdings habe ich den Kopf immer voll mit meinen To Do´s – was auf lange Sicht echt stressig ist. Entspannung habe ich nur im All inkl-Urlaub, wenn ich wirklich gar nix mehr tun muss, außer essen und schlafen.

Aufruf zur #M1Tag-Blogparade – Ziehn wir uns den Schuh mal an!

Wie ist es bei euch? Ist euer Tagesablauf ähnlich stressig? Oder noch stressiger? Entspannter? Erzählt mir davon! Gern im Rahmen einer Blogparade, zu der mich die liebe Glucke Dani animiert hat 🙂 Dabei kann einfach jeder mitmachen, unabhängig davon ob er in Teilzeit, Vollzeit oder gar nicht angestellt ist. Selbstständige, Familienmanager, Mamas, Papas – egal. Es is ja oft so: Arbeitende fragen sich, was „zu Haus Gebliebene“ eigentlich den ganzen Tag machen. Andere fragen sich, wie man als Volzeitangstellter noch das Familienleben wuppen kann (soft ausgedrückt). Also lasst uns doch gegenseitigen einen Blick in den Alltag des Gegenübers werfen. Getreu dem Motto: „Beurteile nie einen Menschen, bevor du nicht mindestens einen halben Mond lang seine Mokassins getragen hast.“ (Indianer Weisheit). Ich wünsche mir, dass wir so voneinander lernen können und Verständnis für den Lebensstil des Gegenübers aufbringen können, wenn wir realisieren, was er eigentlich leisten muss.

#M1Tag Blogparade

Mitmachen:

  • Wer: Alle, die was zu sagen haben
  • Laufzeit: Endlos
  • Warum: Gegenseitige Aktzeptanz, Verständnis und Respekt
  • Voraussetzung: Ehrlich sein! Nichts wird beschönigt! Ich will die Wahrheit und nix als die Wahrheit 😉
  • Hashtag: #M1Tag

Ich würde mich sehr freuen, wenn ihr mitmacht! Postet euren Beitragslink einfach unter diesen Beitrag. Nach 10 Einsendungen mache ich die erste Zusammenfassung. Alle 10 Einsendungen geht´s dann weiter. Bin schon sehr gespannt, was bei euch zu Hause abgeht.

 

PS: Mir ist keine Blogparade bekannt, die das Thema in der Form aufgefriffen hat. Falls doch, sagt mir Bescheid, dann verlink ich die gern noch 😉

EDIT: Damit es zu keiner Verwechslung kommt: Dies ist keine Blogreihe á la #WMDEDGT – also ich möchte jetzt nicht euren Tagesablauf von Tag X erfragen und diesen detailliert aufgedröselt 🙂 Es geht darum, einfach zu sehen, ob ihr auch so einen wiederkehrenden, straffen Plan habt, ob euer Tag immer anders verläuft und und und. Natürlich steht dabei im Fokus welche Aufgaben und Hindernisse tagtäglich immer wieder auf euch lauern… Es soll ein Aufschlag ganz vieler Tage sein. Natürlich laufen nicht alle Tage 1:1 wie oben geschildert ab, aber im Grunde sind sie immer so durchgeplant und ähnlich 🙂