Andreas Föhr ist gelernter Jurist. Bevor er begann Drehbücher und Romane zu schreiben, arbeitete er einige Jahre bei der Rundfunkaufsicht und als Anwalt. Seit 1991 verfasst er erfolgreich Drehbücher für das deutsche Fernsehen, unter anderem für die Sendungen „Ein Fall für Zwei“ und „Der Bulle von Tölz“. Für seinen Debütroman „Der Prinzesinnenmörder“ erhielt Föhr den Friedrich-Glauser-Preis.
Klappentext:
„Er weiß, wovon er schreibt: Andreas Föhr, Jahrgang 1958, hat Jura studiert und in München promoviert. Jahrelang war er als Anwalt tätig, bevor er sich mit dem Schreiben von Drehbüchern einen Namen machte. Jetzt hat der SPIEGEL-Bestsellerautor eine Figur geschaffen, die nicht nur sein juristisches Fachwissen teilt, sondern auch seinen Glauben daran, dass jeder, ob schuldig oder nicht, einen Verteidiger verdient, der ganz auf seiner Seite steht: Dr. Rachel Eisenberg. Rachel ist Mitinhaberin einer angesehenen Münchner Kanzlei, frisch getrennt und Mutter einer 13-jährigen Tochter. Ihr neuer Fall soll eigentlich nur ein bisschen Medienpräsenz bringen – ein Obdachloser, der eines äußerst gewalttätigen Mordes verdächtigt wird –, doch als sie ihrem Mandanten zum ersten Mal gegenübersitzt, ist Rachel sprachlos: Sie kennt den Mann – oder glaubte das zumindest …“
Wichtige Informationen zum Buch:
Autor: Andreas Föhr
Erscheinungsdatum: 01.Juni 2016
ISBN: 978-3426653968
Verlag: Knaur
Cover:
Man sieht ein imposantes Gebäude, was wohl so interpretiere ich es jetzt mal, das Gericht darstellen soll. Es setzt sich mit seinem hellen Stein gut vom schwarzen Hintergrund ab. Der Bezug zum Inhalt ist auch definitiv vorhanden. Mir gefällt es sehr gut.
Inhalt:
„Eisenberg“ ist das erste Werk vom Autor Andreas Föhr, welches ich gelesen habe. Ich kann gar nicht genau sagen, warum das der Fall ist, wobei ich früher vermehrt amerikanische Krimis und Thriller verschlungen habe ;-). Es geht in diesem Krimi vor allem um Macht, Täuschungen, skrupellose Verhaltensweisen und Mord. Das Szenario, das der Autor uns hier bietet, empfinde ich schon als recht gruselig. Aus dem Nichts wird ein obdachloser Mann verhaftet, der sich dann sogar als ehemaliger Professor entpuppt. Gleichzeitig verschwinden eine Mutter und ihr Kind spurlos. Wir begleiten Rachel, die Protagonistin, Anwältin und Mutter einer jungen Tochter. Sie ist sehr engagiert in ihrem Beruf, tut sicher mehr, als es notwendig wäre, für ihre Mandanten und steht voll hinter dem Rechtssystem. Rachel geht konsequent sowie energisch und auch mal auf nicht ganz legalem Wege gegen die Verbrechen an. Meiner Meinung nach ist sie intelligent, oft erfinderisch und hinterfragt viele Dinge, wodurch sie manches Mal auch aneckt. Gelegentlich vergisst sie jedoch, was es heißt, ein Privatleben zu haben. Da verlangt ihre Tochter, die mitten in der Pubertät steckt, doch auch einiges ab. Auch die Tatsache, dass sie gemeinsam mit ihrem Ex eine Kanzlei führt, gestaltet ihr Privatleben schon ab und an ein wenig kompliziert. Die Charaktere wurden allesamt interessant und facettenreich gestaltet.
Aufbau, Struktur & Stil:
Andreas Föhr lässt die Geschichten jeweils aus Sicht der Protagonistin erzählen, in der dritten Person. Die Handlung besteht aus zwei Erzählsträngen, die der Autor gekonnt und sehr schlüssig miteinander verbindet. Es gelingt ihm, schnell Spannung aufzubauen und diese recht konstant zu steigern. Leider gab es jedoch vor allem in der Mitte des Buchs einige Wendungen, die für mich vorhersehbar waren, was ich bei einem Krimi eher ungünstig finde. Glücklicherweise hat es sich gegen Ende der Handlung wieder geändert, denn hier hat mich Andreas Föhr wirklich überraschen können. Der Plot an sich ist sehr gelungen und lässt viel Raum für Spekulationen seitens des Lesers. Das hat mir wirklich gut gefallen. Der Schreibstil ist flüssig und ich konnte den Geschehnissen zu jeder Zeit gut folgen.
Fazit:
„Eisenberg“ hat mir vom Plot her sehr zugesagt, die Charaktere sind facettenreich gestaltet. Der Autor hat es geschafft, mich oftmals zu überraschen. Bis auf kleine Abstriche ist es definitiv ein Buch, das ich empfehlen kann.
Ich gebe vier von fünf Funkelchen.