Die Leidenschaft für England und historische Ereignisse in Großbritannien wurde bei Ricarda Martin schon sehr früh geweckt. 1984 reiste sie erstmals auf die Insel, seitdem besucht sie England mehrmals jährlich. Sie hat in verschiedenen Berufen gearbeitet, widmet sich jedoch seit einigen Jahren nun dem Schreiben. Ebenso ist Ricarda Martin ein aktives ehrenamtliches Mitglied im Tierschutz, speziell im Bereich der Katzenhilfe. Tiere sind ihre zweite Leidenschaft neben ihrer Arbeit als freie Autorin. Veröffentlicht wurden bisher, unter anderem: „Im Tal der Lügen“, „Tochter der Schuld“ und „Ein Sommer in Irland“.

Klappentext:

„Caroline wird von ihrem Chef nach Irland geschickt, um dort auf einem idyllischen Cottage nach einem wertvollen alten Buch zu forschen und es bei einer Auktion zu ersteigern. Da sie die Sommerferien mit ihrer jugendlichen Tochter Kim verbringen will, muss diese gegen ihren Willen mit nach Irland reisen. Die Suche nach dem alten Buch wird für Caroline und Kim zu einer Suche nach einem Familiengeheimnis und ihren eigenen Wurzeln. Die Reise und die traumhafte Umgebung Irlands helfen den beiden, wieder näher als Familie zusammenzufinden. Auch die Liebe findet Einzug in die kleine Familie, wird an Ende Irland für die beiden das große Glück bedeuten? „

Ein Sommer in Irland

Wichtige Informationen zum Buch:

Ein Sommer in Irland

Autorin: Ricarda Martin

Erscheinungsdatum: 01.April 2016

ISBN: 978-3426518038

Verlag: Knaur

Cover:

Mich hat die farbliche Gestaltung des Covers gleich angesprochen. Es sind sehr warme Farben gewählt. Man sieht einen Weg, der von Blumen, größtenteils Rosenstöcken gesäumt wird. Durch die Rosenstöcke schaut man auf den Teil eines alten Hauses. Es ist gut auf den Inhalt des Buchs abgestimmt.

Inhalt:

„Ein Sommer in Irland“ ist das erste Buch, welches ich von der Autorin Ricarda Martin gelesen habe. Mich hat der Klappentext sehr neugierig gemacht, auch weil es in einem Land spielt, das ich selbst sehr gerne mag. Die Autorin spricht den Lebensalltag einer Ehe, die geschieden sind und ein Kind haben, an. Gleichzeitig geht es um Vertrauen, Freundschaft und den Umgang mit gleichgeschlechtlicher Liebe in der Vergangenheit an. Homosexualität stand vor etwa hundert Jahren in vielen Ländern unter Strafe, was ich persönlich wirklich grausam finde. Es galt als abartig und war auch mit dem Glauben vieler Menschen nicht vereinbar. Auch heute können oder wollen es viele Menschen nicht verstehen, dass sich Frauen in Frauen und Männer in Männer verlieben können. Ich habe einige Freunde, die homosexuell sind, und stehe ihnen vollkommen offen gegenüber. Es gibt in dem Sinne in dieser Handlung zwei Protagonistinnen. Einmal Caroline, die durch den ungeplanten Aufenthalt in Irland, ihrer pubertierenden Tochter Kim, wieder näherkommt. Caroline ist eine mehr oder weniger alleinerziehende Mutter. Sie ist sehr stolz und möchte keinerlei finanzielle Hilfen annehmen. Trotzdem kommen sie und ihre Tochter nur so gerade zurecht. Kim muss dadurch auf einige Aktivitäten, die ihre Freunde problemlos machen können, verzichten. Andererseits versucht Caroline Kim wirklich viel zu ermöglichen. Die beiden haben sich jedoch auseinander gelebt, Caroline hält oft Versprechen wegen der vielen Arbeit nicht ein. Kim hat dadurch ein wenig das Vertrauen in ihre Mutter verloren. Auf der anderen Seite erleben wir wie Amy, die Protagonistin aus dem zweiten Handlungsstrang, schon sehr früh erwachsen werden muss. Sie verliert ihre Eltern auf grausame Art und Weise. Danach lebt sie bei ihrer Tante und ihrem Onkel, die sie aber nur dulden und denen sie nie gerecht werden kann. Sie durchlebt viele schreckliche Jahre in einer Ehe, der man nur entfliehen will, selbst wenn man die Geschichte nur liest. Beide Protagonistinnen durchlaufen eine interessante, authentische Entwicklung in ihrem Leben. Ich mochte sowohl Caroline als auch Amy wirklich gern. Amy tat mir sehr oft wahnsinnig leid. Auch die weiteren Charaktere sind liebevoll und interessant gestaltet worden.

Aufbau, Struktur & Stil:

Die Handlung wird aus Sicht der Protagonistinnen, in der dritten Person erzählt. „Ein Sommer in Irland“ setzt sich aus zwei unterschiedlichen Handlungssträngen, die Geschichten spielen in verschiedenen Zeiten. Caroline und Kim leben in der heutigen Zeit, Amys Geschichte spielt um 1900 größtenteils in Irland. Sehr gelungen verbindet Ricarda Martin die beiden Schicksale von Caroline und Amy. Besonders gut gefallen hat mir, wie sensibel und berührend die Autorin auf die Gefühle der Menschen im Buch eingeht. Mir fiel es dadurch nicht schwer, mit den Protagonistinnen mitzufühlen. Die Spannung steigt langsam, aber sehr konstant an. Zwischendurch gab es ein paar kurze Stellen, die sich ein bisschen gezogen haben, fand ich. Aber mit dem Ende hat die Autorin mich dann wirklich überrascht. Man spürt beim Lesen, wie sehr Ricarda Martin die Landschaft schätzt und sie schafft es hervorragend, den Leser dorthin zu entführen. Die bildlichen Beschreibungen gaben mir das Gefühl, als sei ich selbst in Irland.

Fazit:

Ricarda Martin hat mich mit ihrem Werk „Ein Sommer in Irland“ begeistern können. Alleine die landschaftlichen Beschreibungen sind wunderbar gelungen und haben mich fasziniert. Die Handlung hat mich größtenteils fesseln können.

Ich gebe vier von fünf Funkelchen.