Chelsey Philpot ist Pressesprecherin einer Kunststiftung. Sie schreibt auch für die New York Times und den Boston Globe Artikel. Als Dozentin arbeitet sie an der Boston University und unterrichtet dort Kreatives Schreiben. Mit „Ein anderes Paradies“ schrieb sie ihr Debüt als Schriftstellerin.

Inka Löwendorf ist eine deutsche Schauspielerin. Nach dem Abitur absolvierte sie ihr Grundstudium in Germanistik und Anglistik. 2000 bis 2004 studierte sie Schauspiel am Max-Reinhart-Seminar in Wien. Sie arbeitete schon am Wiener Schauspielhaus, am Mainzer Staatstheater sowie am Berliner Ensemble. Seit 2007 ist sie ein festes Mitglied der Volksbühne Berlin. Als Hörbuchsprecherin war sie, unter anderem, in „Die Unwahrscheinlichkeit von Liebe“, „Geheimer Ort“ und „Mein Herz und andere schwarze Löcher“ zu hören.

Ein anderes Paradies

Klappentext:

„Zusammen gegen den Rest der Welt, so lautet ihr Motto: Seit Charlotte im Internat St. Anne’s die schillernde Julia Buchanan kennengelernt hat, steht sie vollkommen unter ihrem Bann. Bald lernt Charlotte auch Julias Bruder Sebastian und den Rest der Familie kennen und taucht in eine für sie neue Welt ein: mondäne Partys, ein Sommeranwesen am Atlantik, Ruderregatten. Unausweichlich verliebt sie sich nicht nur in Sebastian, sondern in die ganze Familie, und möchte unbedingt dazugehören – doch die glückliche Fassade trügt …“

Ein anderes Paradies

Wichtige Informationen zum Hörbuch:

Ein anderes Paradies

Autorin: Chelsey Philpot

Sprecherin: Inka Löwendorf

Erscheinungsdatum: 27.November 2015

ISBN: 9783867425490

Verlag: Silberfisch

Cover:

Die Gestaltung des Covers ist gut auf die Geschichte abgestimmt. Man sieht eine junge, blonde Frau, die sehr lässig mit einer Sonnenbrille am Fenster eines Fahrzeugs sitzt, in diesem Fall würde ich sagen, dass es ein Schiff ist. Die Wahl der Farben gefällt mir sehr gut, sie sind eher schlicht und unauffällig gehalten.

Inhalt:

„Ein anderes Paradies“ ist eine Geschichte über das Erwachsenwerden zweier sehr unterschiedlicher junger Mädchen. Sie erzählt von Schicksalsschlägen, von Liebe und einer engen Freundschaft. Die Freundschaft zwischen den Protagonistinnen Charlie und Julia steht hierbei im Mittelpunkt der Handlung. Mir war Charlotte schnell sympathisch. Sie ist warmherzig, wenn gleich auch eher zurückhaltend in ihrem Wesen, sehr klug und ehrgeizig. Charlie musste immer für ihre eigene Zukunft arbeiten und kämpfen, sich da sie aus einer etwas ärmeren Familie stammt immer, selbst was erarbeiten, was sie als Charakter jedoch sehr authentisch wirken lässt. Sie ist künstlerisch sehr begabt. Durch den Kontakt zu Julia, die sie zufällig in der Schule kennenlernt, verliert sie den Großteil ihrer alten Freunde. Sie wenden sich von ihr ab. Julias Art zu leben fand ich teils ein wenig übertrieben. Klar versteht man im Nachhinein durch die Auflösung des „Geheimnisses“ eher ihre Beweggründe, trotzdem bin ich mit ihr nicht ganz warm geworden. Mir erschien ihr Wesen an manch einer Stelle zu aufgesetzt. Sie scheint die Leichtigkeit aufzustrahlen, die ihr jedoch nicht abgenommen habe. Julia ist recht labil, versucht sich dies häufig nicht anmerken zu lassen. Auf der anderen Seite tat sie mir in vielen Situationen auch leid, da sie versucht mit einem Problem fertig zu werden, aber immer wieder von der Last erdrückt wird. Auch Sebastian, einer von Julias älteren Brüdern spielt eine wichtige Rolle. Gemeinsam mit ihm erlebt Charlie eine sehr schöne Zeit. Die anderen Charaktere und auch der Umgang miteinander sind der Autorin sehr gelungen und man spürt, wie liebevoll die gestaltet wurden. Leider hat mir ab und an ein wenig die Tiefe in den Charakteren rund um Charlie gefehlt.

Aufbau, Struktur & Stil:

Erzählt wird die Handlung aus Charlies Sicht, in der Ich- Perspektive. Mir ging es so, dass ich mich dadurch von Anfang an mit Charlie sehr verbunden gefühlt habe. Der Einblick in ihr Leben und ihre Gedanken ist um einiges intensiver. Der Erzählstil der Autorin gefällt mir sehr gut, ich konnte der Geschichte gut und leicht folgen. Die Landschaften sind wunderschön und auch die Ereignisse sind sehr bildlich beschrieben, sodass man sich wunderbar hineinversetzen kann. Die Sprecherin Inka Löwendorf habe ich wieder als äußerst authentisch erlebt. Ich folge ihrer Stimme wirklich sehr gern bei Erzählungen. Sie gehört definitiv zu meinen Favoriten unter den weiblichen Sprecherinnen, spätestens seitdem ich „Mein Herz und andere schwarze Löcher“ gehört habe. Ihre Stimmfarbe passt perfekt zu dieser Geschichte und auch den Charakter von Charlie finde ich darin wieder.

Fazit:

Chelsey Philpot hat eine interessante Geschichte rund um Freundschaft, die Familie und dem Aufrechthalten einer Fassade erschaffen. Die Wertung, die ich gebe, entsteht unter anderem dadurch, dass ich die Sprecherrolle mit Inka Löwendorf als optimal besetzt empfinde.

Ich gebe vier von fünf Funkelchen.

4-funkelchen