Anschließend an die Blogtour zu „Acht Sinne – Band 1 der Gefühle“ und meinem Beitrag über Gefühle, deren Ausprägungen und die Gesellschaft kommt nun auch meine Rezension dazu online. Das Buch hat mich berührt, nicht unbedingt, weil es über eine wahnsinns-tiefe Geschichte verfügt. Aber der Grundgedanke hat mich irgendwie gepackt. Eine Welt bestimmt von Gefühlen, die Einfluss auf „unsere“ Welt hat. Eigentlich ein schöner Gedanke, denn wir werden immer gefühlskalter.

Klappentext: Tauche ein in die Welt der 8 Sinne:
Wut. Ekel. Trauer. Wachsamkeit. Freude. Erstaunen. Vertrauen. Angst.
Welches Gefühl ist Deines?

Als Lee nach ihrem Tod in einer magischen Parallelwelt der Gefühle erwacht, trifft sie nicht nur auf den arroganten, gutaussehenden Ekelträger Ben – sie gerät auch noch ins Visier eines tödlichen Geheimbundes …

Acht Sinne CoverMein Acht Sinne Gefühl ist Wut

Aktuell würde zu mir das Gefühl Wut sehr gut passen. Erstaunen ebenfalls. Das Gefühlsquiz von Rose Snow hat da dann doch ein überraschendes Ergebnis gebracht. Aber spielt es mal selbst 😉

Cover: Optik ist alles, die muss stimmen. Bei Acht Sinne finde ich die Gestaltung recht gelungen. Das schwarz wirkt zunächst dunkel, doch erschließt sich der Sinn direkt, wenn man begonnen hat das Buch zu lesen. Schwarz ist die Farbe des Ekels. Protagonis Ben stammt aus dem Land des Ekels 😉 Natürlich ist auf dem Band ein Pärchen abgebildet, was eine Liebesgeschichte erahnen lässt. Doch halt? Wo war diese doch gleich? Nunja, unterschwellig spürt man die Vibes, doch allzugroßes Liebesgeplänkel erwartet den Leser nicht. Fand ich auch super. Diese Hassliebe hat für einen schönen Spannungsbogen gesorgt. Also keine Sorge – zumindest in Band 1 erwartet euch keine reine Love Affair, sondern mehr ein kleines Fantasyspektakel.

Inhalt: Uff, ja. Schwierig zu beschreiben. In erster Line geht es um keine Liebesgeschichte, aber irgendwie doch. Das typische „Ich kann dich nicht leiden“-Klischee kommt eben sehr zum Tragen. Ich muss sagen, dass ich manche Situationen auch nicht verstehe. Würde ich in einer fremden Welt wiedergeboren werden, hätte ich viele Fragen und würde mich nicht abspeisen lassen. Soweit ich verstanden habe, behält man ja seine Persönlichkeit 😉 Mir hat Lee zu wenig hinterfragt und einiges einfach so akzeptiert. Natürlich macht es das dann auch wieder für den Leser spannender, weil er nicht direkt weiß, was Sache ist. Doch fand ich es schade, dass jemand, der mit der Gabe der Wachsamkeit ausgestattet sein soll, dann doch relativ zurückhaltend ist. Dass sie sich dann wiederum bei Simeon so hineinkniet versteh ich noch wenig, schon gar nicht, als es um Leben und Tod geht. So viel zur Kritik 🙂

Klappe_SinneDie Gundidee von Rose Snow ist toll! Wie schon erwähnt finde ich es großartig, dass von zwei Parallelwelten ausgegangen wird, die sich beeinflussen. Zumal in unserer Realität die Gefühle manchmal echt zu kurz kommen. Eine Welt die quasi nur über Gefühl bestimmt wird, ist da schon ein krasser Gegensatz. Noch habe ich die Story um den Auserwählten und den Wiedererweckten auch nicht verstanden, muss ich gestehen. Ich glaube aber, das ist Absicht. Das hält die Spannung, da wir alles in dem Tempo erfahren, mit welchem Lee die „geschenkten“ Erinnerungen immer wieder einfallen. Da es bei ihr aus bisher ungeklärten Gründen (womöglich hat es mit unserer Realität zu tun) viel länger dauert, als bei den anderen Wiedererweckten, erhält auch der Leser nur notwendigste Informationen.

Aufbau und Struktur: Das Buch ist aus der Perspektive von Protagonistin Lee verfasst. Persönlich liebe ich es, wenn der Prota selbst berichtet und die Gefühlswelt ein wenig mit beleuchtet wird. Die Handlung ist glasklar und es  gibt keine weiteren Nebenhandlungen (zumindest bisher nicht ersichtlich). Das Buch ist also ideal für den Strand oder gechillte Abende, aber auch für S-Bahn- und zugfahrten. Ich habe es einfach immer auf unseren Autofahrten nach Bonn gelesen. Es ist auch überhaupt kein Problem, wenn man abprupt aufhören muss zu lesen, denn man findet sofort wieder ins Buch hinein.

Stil: Hm, zum Stil kann ich gar nicht so viel berichten. Der Roman ist einfach gehalten. Rose Snow hat keine herausragende Sprache verwendet, die man an dieser Stelle erwähnen kann. Es liest sich locker-flockig leicht, ohne aufzutragen. Manchmal schon fast ein wenig umgangssprachlich. Es passt aber zu den Inhalten des Acht Sinne Romans.

Gesamteindruck: Acht Sinne – Band 1 der Gefühle ist ein gelungener Einstieg in die Fantasyreihe. Es wird umrissen, wer die Hauptcharaktere sind, wo die Probleme liegen und an der richtigen Stelle ein Cut gesetzt, sodass man einfach weiterlesen möchte. Trotz der Kritik hat sich der Roman 4 von 5 Funkelchen verdient 🙂

4-funkelchen