Sieben beste Tage

Autor: Tim Boltz

Verlag: Piper Paperback

Erscheinungsdatum: 13. April 2015

ISBN-13: 978-3492060080

Zeno Diegelmann absolvierte in den USA ein Sprachstudium und nahm Schauspielunterricht. Nach seinem Studium arbeitete er als Redakteur.

Unter dem Pseudonym Tim Boltz erschien im September 2011 der Comedyroman „WEICHEI“ und wurde zu seinem bisher größten Erfolg.“SIEBEN BESTE TAGE“ wurde im April 2015 beim Piper Verlag veröffentlicht.

Cover:

Das Cover fällt durch seinen orangen Hintergrund sofort ins Auge. Die Farbe ist gleichzeitig eher das, was ich als Retrolook bezeichnen würde. Orange war in den achtziger Jahren doch sehr modern. Im Mittelpunkt des Bilds steht ein altes Mofa, mit dem Aufdruck Route 66.

Es passt sehr gut zum Inhalt des Buchs.

Klappentext:

Sieben beste Tage

Foto: Lena Wilczynski

„Sommer 1988: Berti Körner ist Ende dreißig und ein ständig abgebrannter Schwindler, der sein Geld damit verdient, den toten Hund einer dementen Gräfin Gassi zu führen. Als er für einige Tage deren Luxusvilla hütet, hält alle Welt ihn plötzlich für reich und erfolgreich. Ausgerechnet jetzt lernt er Mia kennen, der eine lebensbedrohliche Operation bevorsteht. Um sie für sich zu gewinnen, will er ihr an den sieben Tagen bis zur OP noch ihre größten Wünsche erfüllen. Aber wie kann der chronisch klamme Berti ihr eine Fahrt auf der legendären Route 66 ermöglichen und tags darauf eine Safari mit wilden Tieren? Mit viel Phantasie und skurrilen Schwindeleien macht Berti sich daran, Mias Herz zu erobern.“

Inhalt:

Es ist das erste Buch, das ich von dem Autor Tim Boltz gelesen habe. Ich muss gestehen, ich kannte ihn vorher leider noch nicht einmal, was definitiv ein Fehler wäre, dieses Buch hier zu ignorieren. Wir werden in die achtziger Jahre versetzt, genau genommen ins Jahr 1988.

Die ersten drei, vier Kapitel habe ich doch noch stark daran gezweifelt, ob das ein Buch ist, welches mir gefällt.

Danach jedoch war ich vom Charme und Schreibstil des Autors gefangen, habe es dann innerhalb von zwei Tagen durchgelesen.

„Schuld“ daran ist auf jeden Fall der Protagonist namens Berti :-). Er kam mir zu Beginn wie ein sehr kauziger Hallodri vor, ein kleiner „Spinner“, der versucht mit wenig Arbeit den Menschen Geld aus der Tasche zu ziehen.

Er ist jedoch, wenn gleich schräg noch zu harmlos als Beschreibung wäre, ein wirklich liebenswerter Chaot, der charmant und andererseits auch sehr zynisch, sarkastische teils derbe Züge hat. Mir ist er spätestens nach dem nicht notwendigen Einsatz der Feuerwehr ans Herz gewachsen 🙂

Berti lebt mit seinem Bruder und seinem besten Freund in einer WG. Er kümmert sich um seinen Bruder, der im Rollstuhl sitzt und sie erleben allerhand skurrile Sachen.

Als zweiter wichtiger Charakter muss Mia erwähnt werden. Sie ist eine junge, recht toughe, zynische Frau, die kurz vor einer großen Operation steht und nicht weiß, wie es danach um sie oder ihr Leben stehen wird.

Sie war mir von Beginn an sympathisch, weil ich mich mit ihrer sarkastischen, eher flapsigen Art doch sehr gut identifizieren konnte, wenn gleich ich nicht in ihrer Lage bin.

Tim Boltz schafft es wirklich die vielen Situationen urkomisch zu beschreiben, ich konnte kaum noch aufhören zu schmunzeln. Und dennoch spricht er durchaus auch ernste Themen an, die einen anrühren.

Aufbau/Struktur/Stil:

Wir werden vom Autor ins Jahr 1988 versetzt. Das Buch ist in 39 Kapitel von angenehmer Länge plus Epilog eingeteilt. Zum Ende eines jeden Kapitels führt der Autor einen Song aus den achtziger Jahren auf, der die Stimmung des Kapitels und/oder des Protagonisten wiedergibt. Das hat mir sehr gut gefallen und in der Form habe ich dies noch nicht vorher gesehen. Eine schöne Idee !!

Wirklich sehr authentisch führt Tim Boltz viele Dinge auf, die damals noch typisch neu waren, siehe RTL, Kassetten oder Knoppers. Heute sind diese Artikel nichts Neues oder es gibt sie nicht mehr.

Durch die schrägen Charaktere ist es selten vorhersehbar, was nun als Nächstes passieren wird. Ich wurde selten so oft von Wendungen überrascht wie in diesem Buch.

Sieben beste Tage ließ sich locker, leicht durchlesen, der Schreibstil ist sehr bildhaft und äußerst aussagekräftig :-).

Mir hat der Humor des Autors sehr gefallen, ein Buch, in dem man sich fallen lassen kann.

Fazit:

Ein skurriler Protagonist, der es schafft, einen mit seiner charmanten schrägen Art und überraschend viel Gefühl zu überzeugen !! Klare Leseempfehlung 🙂

Ich gebe 5 von 5 Sternen.

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