Als ich mich auf Cold Fire – Wächter der Illusion von Katrin Gindele einließ (das war schon im letzten Jahr im Juli, ich durfte also „vorab lesen“) wusste ich nicht so Recht, was auf mich zukommen würde. Ich wurde gebeten das Buch zu lesen, und eine Einschätzung abzugeben. Diese war erstmal in etwa so:

Wenn Feuer und Eis aufeinander treffen, kann es eigentlich nur den totalen Verlust bedeuten. Eigentlich….

Der Auftakt einer verheißungsvollen Reihe: Cold Fire – Wächter der Illusion

Aus einem anderen Blickwinkel betrachtet, entsteht Wasserdampf, etwas völlig anderes, aber ebenso wertvolles. Und genauso ist es bei dem neuen Werk von Katrin Gindele: Zwei brennende Herzen, eiskaltes Blut und wirklich nichts ist so, wie es scheint. Und dazwischen stellt sich die Frage: „Wenn Liebe den sicheren Tod bedeutet, würdest du dafür sterben?“Cold Fire - Wächter der Illusion Cover

Klappentext: Lara Anderson, 18 Jahre alt, lebt in einer amerikanischen Kleinstadt. Sie begegnet Logan, dem Anführer der Secutor. Secutor sind nichtmenschliche Wesen, die Erinnerungen beeinflussen können. Logan beginnt sich für Lara zu interessieren, als er bemerkt, dass sie seinen Manipulationen widersteht. Ein Secutor kann sich normalerweise nicht verlieben, dennoch erobert Lara Logans Herz im Sturm. Als ein Feind Logans von Lara und ihrer Liebe erfährt, will er Lara benutzen, um Logan endgültig zu besiegen. Um seine Geliebte zu beschützen, setzt Logan alles aufs Spiel.

Cold Fire – Wächter der Illusion

Katrin Gindele

Der kleine Buch Verlag

Design: Das Buch hatte ich als PDF erhalten, als noch gar kein Cover fertig gestellt war. Im Nachhinein betrachtet finde ich, dass das Cover sehr gut gelungen ist. Hätte mich die Autorin nicht ohnehin von sich aus angeschrieben, wäre es mir spätestens auf der Leipziger Buchmesse in die Augen gesprungen, als ich bei Der kleine Buch Verlag vorbeigeschaut hatte. Das Cover symbolisiert einen wichtigen Schauplatz aus dem Buch.

Inhalt: Mir gefällt die Idee der Secutor, die die Erinnerungen der Menschen beeinflussen können. Schade allerdings, dass der Klappentext schon wesentliche Punkte der Story enthüllt (Logan als „Anführer“ der Secutor). Da ich allerdings auch diesen geflissentlich ignorieren konnte, war ich total unvoreingenommen. Die Grundgeschichte einer Liebe, die eigentlich nicht sein darf/kann/soll kennen wir ja bereits, ebenso die Sturköpfe zweier verliebter Menschen 😉 Was allerdings neu ist, ist die Idee der Secutor und, was dahinter steckt! Die Secutoren lassen sich auf „unsere“ altbekannte Welt übertragen und luden ein, davon zu träumen, dass sie wirklich existieren. Dass es da draußen jemanden gibt, der uns beschützt bzw. dazu antreibt, Dinge zu vollbringen, die wir eigentlich nicht schaffen würden. Katrin Gindele beschreibt es im Buch mit einem Satz sehr schön: „Ohne ihn/sie hätte ich das nie geschafft„. So in etwa könnt ihr euch einen Secutor vorstellen 😉

Zugegeben, die Liebesgeschichte zwischen Logan und Lara scheint echt zügig fortzuschreiten. Ich schiebe es auf das altbekannte „Liebe auf den ersten Blick“ Syndrom. Das ist ja schon bei Edward und Bella an der Tagesordnung… Und irgendwie ist Liebe ja auch etwas unerklärliches. Also versuche ich mal nicht, das zu ergründen. Klar gibt es die ein oder andere Frage, die aufgeworfen wird (vor allem in Logans Verhalten), allerdings konnte ich leicht darüber hinwegsehen, da ich doch gespannt war, wie es denn nun weiter geht. Einiges ist vorhersehbar, oder aber ich lese einfach zu viel und kann mir mittlerweile denken, was passieren wird? Ein kleiner Kritikpunkt ist also die Vorhersehbarkeit.

Ebenso verwirrt hat mich, dass die Protagonisten einerseits studieren, andererseits Hausaufgaben aufbekommen. Das kenne ich von meinem Studium gar nicht, hängt aber wohl mit einem anderen Bildungssystem zusammen?!

Der erste Band der Reihe ist wohl eher als ein Auftakt zu verstehen. Der Leser wird in die Liebesgeschichte zwischen Logan und Lara eingeführt, man erfährt recht wenig über Logan, aber einiges über Lara. Der „Feind“ Logans, der im Klappentext thematisiert wird, wird auch eher am Rande erwähnt und hat erst zur Mitte hin seinen Einsatz. Der Showdown des Buches ist gleichzeitig die Überleitung zu Teil 2, das Ende ist ganz klar offen und lässt vermuten, dass die Geschichte noch lange nicht beendet ist. Ich mag solche Cliff-Hanger 🙂

Aufbau und Stil: Die Autorin Katrin Gindele nutzt umgangssprachliche Elemente (symbolisch für die jungen Protagonisten nehme ich an), was ich nicht unbedingt gut heiße, jedoch wird damit nicht übertrieben und auf Kraftausdrücke verzichtet, das passt 😉 Ansonsten ist das das Buch leicht verständlich geschrieben, der Leser kann dem Fluss ohne Weiteres folgen. Auch mehrere Unterbrechungen machen nichts aus, da man schnell wieder ins Buch findet. Wer Unterhaltung auf hohem Niveau erwartet, wird mit dem Buch eher enttäuscht sein. Allerdings ist es eine angenehme Fantasygeschichte für ein paar unbeschwerte Lesestunden (auf einer Autobahnfahrt zb^^). Der Spannungsbogen baut sich während des Buches immer weiter auf, bis es beim Showdown (der leider ein wenig kurz ausgefallen ist) zum Höhepunkt kommt. Tatsächlich fiel es mir bei dem Buch nicht schwer am Ball zu bleiben und immer „mehr“ lesen zu wollen.

Gesamteindruck: Hier und da gibt es kleine und größere Mackel. Da die Grundidee allerdings wirklich toll ist und sich das Buch für das Lesevergnügen „nebenbei“ hervorragend eignet, drücke ich da gern ein  Auge zu. Ich bin schon gespannt auf Teil 2 und damit die Fortsetzung, wie es zwischen Logan und Lara weiter geht. Das Buch konnte mich permanent „gefangen“ halten, sodass ich zügig durchgekommen bin. Bei Cold Fire ist der Name Programm und in einigen Facetten zutreffend: Noch nie war Liebe heißer – wa sich damit meine? Ihr werdet es schon verstehen… Der Auftakt zu Cold Fire erhält 4 von 5 Funkelchen von mir 🙂

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