An den Film Fifty Shades of Grey gehe ich total unvoreingenommen heran, da ich die Bücher nicht gelesen habe. Nach dem Kinobesuch möchte ich diese aber unbedingt lesen! Warum? Ich fand den Film gut. Erotisch, kritisch, wahnsinnig, und gut. Die Kritik kann ich nicht nachvollziehen – immerhin weiß ja jeder, dass man ein Buch NIE 1:1 umsetzen kann und auch nicht sollte…

Handlung: Der größte globale Bestseller der letzten Jahre erzählt die Geschichte der 21-jährigen Studentin Anastasia Steele (Dakota Johnson), die für ihre Universitätszeitung ein Interview mit dem 27-jährigen Milliardär Christian Grey führt. Grey tritt derart arrogant und anzüglich auf, dass sich die junge Frau völlig überrumpelt fühlt – ihr Fluchtimpuls weicht aber bald einer geheimen Faszination, der sie sich nicht entziehen kann. Unentrinnbar wird Anastasia in Greys Bann gezogen, der ihr eine ungeahnte Welt eröffnet.

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Quelle: Offizielle Webseite

Deutscher Titel: Fifty Shades of Grey/Originaltitel: Fifty Shades of Grey

Produktionsland: Vereinigte Staaten/Originalsprache: Englisch

Erscheinungsjahr: 2015/Laufzeit: 125 Minuten

Fifty-Shades-of-Grey

Wir hatten einen Mädelsabend gemacht und Fifty Shades of Grey gesehen. Dabei waren die Mädels, die das Buch gelesen haben, eher enttäuscht. Da ich den Film jedoch völlig ohne Erwartungen geshen habe, kann ich das nicht verstehen. Im Gegenteil, am liebsten hätte ich mich zu Hause auf meinen Mann gestürzt, das sagt alles, oder? 😉

Fifty Shades of Grey weckte so manch Begierde in mir…

Altersfreigabe: Der Film wird als FSK 16 angepriesen und das ist wohl soweit in Ordnung. Ja, es sind Brüste zu sehen und – oh mein Gott – sogar ein Schamhaaransatz von Christian. Aber das war´s dann auch schon. Alle weiteren Szenen sind auch nicht schlimmer, als das, was es im Nachmittagsprogramm zu sehen gibt 😉 Seitens der SOG-Fans habe ich gehört, dass der Film sehr viel harmloser sei, als das Buch. Und genau deswegen will ich das Buch nun haben. Tatsächlich mag ich erotische Bücher sehr und bin gespannt, wie „brav“ die Filmemacher wohl wirklich waren.

Auch, wenn ich jetzt nicht zur Szene gehöre, habe ich allerdings schon in anderen Romanen gelesen, dass es da nicht ganz so… „verweichlicht“ zugeht. Ich denke, ein richtiger BDSM-Roman wäre in der Verfilmung ganz anders geworden und sicherlich erst ab 18 Jahren erlaubt gewesen 😛

Handlung: Die Handlung hat mir immer wieder ein Schmunzeln und Lechzen hervorgelockt 😉 Direkt von Anfang an wurde in Szene gesetzt, was Christian an Ana eigentlich so scharf findet (sie kaut gern auf der Lippe herum). Dies wurde dann mehrmals im Film wiederholt und gekonnt eingesetzt. Auch, wenn Christian vermeintlich die Oberhand in der Beziehung hat, zeigt sich immer wieder, dass die schlaue Ana ein paar Trümpfe im Ärmel hat. Ich mag diese Wechselwirkung zwischen den beiden. Das hat dem Film schon ein wenig Feuer mitgegeben.  Ana hat sich nicht alles gefallen lassen und ihre eigenen Regeln aufgestellt, was Christian sogar – bis zu einem gewissen Punkt – akzeptiert hat.

Allerdings gibt es eben auch Schattenseiten an Mr. Grey, die Ana nicht verstehen/akzeptieren konnte. Diese rühren aus einer ziemlich verkorksten Kindheit. Schade, dass hier nicht näher drauf eingegangen wird, sondern nur Bruchstückhaft erzählt wird, was Sache ist. Gerade Mr. Robinson und ihre schändlichen Taten hätte man besser herauskristallisieren können.

Ein Pluspunkt erhält der Film übrigens, weil ganz offensichtliche Verhütung betrieben wurde! Christian hat mehrmals ein Kondom verwendet und auch von der Pille war die Rede. Ich finde es mehr als löblich, dass in einem Film wie diesem auch auf Verhütung geachtet wird. Es nervt mich oft, wenn sowas totgschwiegen wird, schließlich meint sonst jeder Jugendliche scharfer Sex geht nur mit ohne Gummi 😉

Cocktailabend

Impressionen: Ich muss zugeben, bei mancher Sexszene lief es mir schon echt heiß den Rücken hinunter. Auch, wenn nicht viel zu sehen war (außer Brüsten, Nippeln und Anas viel zu magerem Oberkörper), wurden diese Körperteile so in Szene gesetzt, dass dem Zuschauer einfach warm werden musste. Und falls nicht, war es definitiv ein asexuelles Wesen 😉 Ein Softporno würde ich es nicht nennen, dafür waren die Szenen einfach zu künstlerisch. Der Regisseur und die Schauspieler haben hier wirklich versucht die Sinnlichkeit herüberzubringen, statt der Lust.

Gesamteindruck: Insgesamt fand ich den Film gelungen! Zwar hält sich mein Verständnis für die BDSM-Szene in Grenzen – was nicht heißt, dass ich lustvolle Schmerzen nicht mögen würde, allerdings gehen Bestrafungen defintiv zu weit! Da bin ich ganz Anas Meinung, denn wenn man einen Menschen liebt, bringt man ihn nicht so zum Leiden und Weinen. BDSM scheint eher was für kontrollsüchtige Singles zu sein. Aber vielleicht klärt mich mal jemand auf, wer sich wirklich freiwillig so erniedrigen lässt. Meiner Meinung nach, haben diese Menschen – wie Christian – alle irgendwie einen kleinen Schaden 😉 Egal, der Film war gut, Ana hat ihre Konsequenzen gezogen, daher war die Handlung der Charaktere immer nachvollziehbar, die Bilder anregend und die schauspielerische Leistung sehr gut. Ich vergebe 5 sinnliche Funkelchen 😛

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